Freude in Gaza und IsraelWaffenruhe, erste Geiseln frei, Palästinenser entlassen – der Jubeltag in Bildern
Im Austausch gegen drei israelische Geiseln sind nun auch die ersten palästinensischen Häftlinge frei. Bilder zeigen die Freude bei den Betroffenen.
Nach der Freilassung von drei israelischen Geiseln durch die islamistische Hamas hat Israel in der Nacht gemäss dem Gaza-Abkommen 90 Palästinenser aus der Haft entlassen. Die meisten von ihnen sollen Frauen und Minderjährige sein. Auf Videos in sozialen Medien war zu sehen, wie Menschen nahe Ramallah das Eintreffen der weissen Busse jubelnd begrüssen.
Israelische Medien, die Live-Aufnahmen das katarischen Senders Al-Dschasira übertrugen, zeigten die ersten Bilder der freigelassenen Frauen im Alter von 24 bis 31 Jahren. Romi Gonen, Emily Damari und Doron Steinbrecher wurden dann dem israelischen Militär übergeben. In Israel angekommen, wurden die Frauen medizinisch untersucht. Damari hat nach Armeeangaben bei ihrer Entführung 2023 zwei Finger verloren.
Ein gut zwei Minuten langes von Israels Regierung veröffentlichtes Video zeigt das äusserst emotionale Wiedersehen der drei freigelassenen jungen Frauen mit ihren Angehörigen: Es gab innige Umarmungen, es flossen Tränen, es war Schluchzen und Jubel zu hören. Die freigelassenen Frauen werden in einem Krankenhaus untersucht und psychologisch betreut.
In der ersten von drei Phasen einer unter Vermittlung Katars, Ägyptens und den USA ausgehandelten Vereinbarung sollen 1904 palästinensische Häftlinge gegen 33 von insgesamt 94 Geiseln freikommen. Die nächste Freilassung von Geiseln soll dem Vernehmen nach am kommenden Samstag erfolgen. Dabei sollen laut einem Hamas-Vertreter vier Geiseln freikommen.
Waffenruhe nach 15 Monaten Krieg im Gazastreifen
Am Sonntag war am Vormittag nach mehr als 15 Monaten Krieg eine Waffenruhe im Gazastreifen in Kraft getreten. Die Waffenruhe soll zunächst sechs Wochen gelten.
Arabischen Medienberichten zufolge waren nach Beginn der Feuerpause die ersten knapp 200 Lastwagen auf dem Weg in das Gebiet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und ihre Partner wollen während der Waffenruhe versuchen, Teile des Gesundheitssystems wieder funktionstüchtig machen.
Nur die Hälfte der Hospitäler in Gaza sei teilweise arbeitsfähig, hiess es. Fast alle Kliniken seien zerstört oder beschädigt. «Die Übertragung von Infektionskrankheiten hat massiv zugenommen, die Unterernährung nimmt zu und die Gefahr einer Hungersnot bleibt bestehen», hiess es weiter.
DPA/anf
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