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Angriff auf Rettungskräfte
Getötete Sanitäter im Gazastreifen: Video widerlegt Israels Darstellung

Ersthelfer umarmen sich am 30. März 2025 im Nasser Medical Complex in Khan Yunis im südlichen Gazastreifen, während die Leichen palästinensischer Ersthelfer zum Komplex gebracht werden. Diese wurden eine Woche zuvor bei israelischem Beschuss getötet.
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Eine von der «New York Times» veröffentlichte Aufnahme widerlegt im Fall der 15 getöteten Sanitäter im Gazastreifen die Darstellung des israelischen Militärs zum Verlauf der Angriffe. Gemäss UNO wurden die Sanitäter am 23. März getötet, ihre Leichen waren offenbar in einem Massengrab vergraben worden, das in dieser Woche freigelegt wurde. Ihre Einsatzfahrzeuge wurden ebenfalls unter der Erde vorgefunden.

Die israelische Armee wies den Vorwurf zurück, dass sie die Rettungskräfte gezielt angegriffen habe. Der Sprecher der Armee gab an, dass sich die Rettungsfahrzeuge verdächtig den Posten der Soldaten genähert hätten, ohne dabei Blaulicht und Scheinwerfer zu nutzen. Daher habe man geschossen. Zudem sollen neun der Getöteten Mitglieder der Hamas und des Islamischen Jihad gewesen sein, die die Rettungsfahrzeuge missbraucht hätten.

Video wurde von hochrangigem UNO-Beamten übermittelt

Das von der «New York Times» veröffentlichte Video wurde der Zeitung zufolge auf dem Smartphone eines der getöteten Männer im Massengrab gefunden. Es zeigt, dass die Rettungskräfte sich deutlich zu erkennen gaben. Die Krankenwagen und der Feuerwehrwagen waren deutlich gekennzeichnet und sie fuhren mit eingeschalteten Scheinwerfern und Blaulicht zu dem Ort, an dem sie von israelischen Soldaten beschossen wurden. Im Bericht der «New York Times» heisst es, dass das Video der Zeitung von einem hochrangigen UNO-Beamten übermittelt worden sei. Laut der Zeitung wurde der Zeitpunkt und der Entstehungsort der Aufnahme von ihr verifiziert.

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Das Video wurde zu Beginn aus einem fahrenden Fahrzeug heraus gefilmt, das sich in einem Konvoi von deutlich markierten Rettungs- und Feuerwehrfahrzeugen bewegt. Die Szene spielt sich nachts, kurz vor Sonnenaufgang, auf einer Strasse in der Nähe von Rafah ab. Der Konvoi hält an einem liegen gebliebenen Transporter am Strassenrand an. Dabei soll es sich um einen mit zwei Sanitätern besetzten Rettungswagen handeln, der auf dem Weg zu Opfern eines Luftanschlags war und dann selbst beschossen wurde.

Sofort steigen Sanitäter aus den Fahrzeugen aus, mindestens zwei von ihnen tragen reflektierende Uniformen, unter anderem die des Roten Halbmonds, und gehen in Richtung des liegen gebliebenen Transporters. Auch die filmende Person steigt aus dem Fahrzeug aus. Kurz danach sind Schüsse zu hören, das Bild wird unruhig und erlischt, aber der Ton läuft laut «New York Times» noch fünf Minuten weiter. In der Aufnahme hört man ununterbrochenen Beschuss, eine Stimme ruft auf Arabisch, dass die Israelis vor Ort seien.

Der Filmende spricht das muslimische Glaubensbekenntnis aus und sagt, dass er wisse, dass er nun sterben werde. Im Hintergrund sind die verängstigten Stimmen der Sanitäter zu hören sowie auf Hebräisch gerufene Befehle, die unverständlich sind.

Bislang reagierte die israelische Armee noch nicht auf eine Anfrage der Zeitung zu der Aufnahme. Die Offensive im Norden des Gazastreifens wird auch dieses Wochenende weitergetrieben. Laut dem UN-Nothilfebüro sind seit dem Ende der Waffenruhe im März erneut rund 280’000 Palästinenser vertrieben worden.