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Geldblog
Garantiert sind nur die Gebühren

Ausser Spesen …: Wenn die Bank bei der Vermögensverwaltung patzt, tragen Sie die Verluste.
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Ich bekomme in Kürze mein Pensionskassenkapital ausbezahlt – zusätzlich zu einer PK-Rente. Der Anlageberater empfiehlt folgende Aufteilung des Kapitals zu gleichen Teilen: CS Private Mandate Index ausgewogen CHF, CS Private Mandate Funds ausgewogen Ausschüttung CHF, CS (CH) Privilege 45 CHF. Zusätzlich empfiehlt er einen Zweijahresbedarf in liquiden Mitteln zu halten. Was halten Sie von diesem Vorschlag? Wie sieht es mit dem Klumpenrisiko CS aus? Leserfrage von M.W.

Die Ihnen von Ihrem Berater vorgeschlagenen Finanzvehikel der Credit Suisse geben Ihnen die Möglichkeit, dass Ihr ausbezahltes Vorsorgegeld professionell und breit diversifiziert angelegt wird. Bei der Variante ausgewogen wie Ihnen von der Bank empfohlen beträgt der Aktienanteil zwischen einem Viertel und maximal 55 Prozent. Dies bedeutet, dass Sie ein erhöhtes Anlagerisiko tragen und starke Kursschwankungen in Kauf nehmen müssen. Solche kann es nicht nur bei Aktien geben, sondern auch bei anderen Anlageklassen wie Obligationen oder Edelmetallen. Auch bei den anderen Vehikeln wird Ihr Kapital professionell investiert und Ihnen eine ansprechende Ausschüttung ermöglicht, wobei diese nie garantiert ist.

Beim dritten Vehikel, dem CS (CH) Privilege 45 CHF, wird Ihr Kapital nach einer Strategie angelegt wie sie Pensionskassen anwenden und stellt eine erfolgsversprechende Diversifikation auf die wichtigsten Anlageklassen wie Aktien, Obligationen, Immobilien und liquide Mittel sicher, wobei bei diesem Instrument der Aktienanteil mit 45 Prozent festgelegt ist. Dies bedeutet ebenfalls, dass Sie erhebliche Anlagerisiken tragen und mit stärkeren Kursschwankungen rechnen müssen. In turbulenten Börsenphasen wie wir sie während der Coronakrise erleben, kann es geschehen, dass sie während längerer Zeit auf beträchtlichen Buchverlusten sitzen. Darum ist es wichtig, dass Sie einen genügend langen Anlagehorizont haben.

Je nachdem wie viel Geld Sie brauchen, beeinflusst dies die gewählte Strategie und den Anlagehorizont.

Sie sollten auf diesen Anlagevorschlag nur eintreten, wenn Sie Ihr Geld während acht bis zehn Jahren oder mehr sicher nicht brauchen. Da Sie neben dem ausbezahlten Pensionskassengeld auch noch eine Pensionskassenrente bekommen, könnte dies erfüllt sein. Aber Sie müssen selbst abschätzen, ob die Renten aus AHV und Pensionskasse wirklich genügen, um Ihren Lebensstandard zu bestreiten oder ob Sie vom ausbezahlten Geld noch jeweils etwas im Rahmen eines Vermögensverzehrs benötigen. Je nachdem wie viel Geld Sie davon brauchen, beeinflusst dies die gewählte Strategie und Ihren Anlagehorizont.

Ein anderer Aspekt sind die Gebühren, die Sie für die Vermögensverwaltung zahlen: Beim Credit Suisse (CH) Privilege 45 CHF fallen mit einer Gesamtkostenkennziffer Total Expense Ratio TER von 1,34 Prozent beträchtliche Gebühren an. Beim CS Private Mandate werden für die Vermögensverwaltung knapp ein Prozent verrechnet. Zusätzlich werden Ihnen Depotgebühren belastet. Dies bedeutet, dass ein Teil der hoffentlich erwirtschafteten Rendite an Gebühren weggeht. Bezahlen müssen Sie die Gebühren allerdings auch im Falle von Buchverlusten. Garantiert sind bei der Vermögensverwaltung nur die Gebühren.

Da die Anlagefonds – anders als Einzelaktien- Obligationen oder strukturierte Produkte - zum Sondervermögen zählen, sehe ich selbst im eher unwahrscheinlichen Falle eines Konkurses Ihrer Bank kein Problem. Die eigentliche Gefahr liegt indes im Anlagerisiko. Wenn Ihre Bank bei der Vermögensverwaltung einen schlechten Job macht, riskieren Sie Verluste, denn Sie tragen das volle Anlagerisiko. Da es sich für Sie um eine grössere Anlagesumme handelt, würde ich bei einer oder mehreren Banken noch einen Konkurrenzvorschlag einholen. Dann können Sie die vorgeschlagenen Strategien und Gebühren vergleichen und besser entscheiden, welche Variante am ehesten Ihren Bedürfnissen entspricht.