Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

YB überwintert europäisch
Die Young Boys erleben einen Abend ganz nach ihrem Geschmack

1 / 15
JUbel nach dem Spiel in der UEFA Champions League zwischen den BSC Young Boys und Roter Stern Belgrad im Stadion Wankdorf, am 28.11.2023 in Bern.  Foto: Christian Pfander / Tamedia AG
JUbel nach dem Spiel in der UEFA Champions League zwischen den BSC Young Boys und Roter Stern Belgrad im Stadion Wankdorf, am 28.11.2023 in Bern.  Foto: Christian Pfander / Tamedia AG

In den letzten sechs Minuten stehen die meisten der 31’500 Menschen im Wankdorf. Ebrima Colley schiesst noch einmal, scheitert und reisst die Hände zwecks zusätzlicher Animation hoch. Lewin Blum tut es ihm gleich. Aber viel Animation braucht es fürs Publikum an diesem Dienstagabend nicht mehr. Das Resultat ist Stimulation genug: YB gewinnt gegen Roter Stern Belgrad 2:0.

Damit ist klar: Egal, wie am 13. Dezember das letzte Gruppenspiel bei RB Leipzig ausgeht: YB wird die Gruppe G auf Rang 3 beenden und im Frühjahr den Sechzehntelfinal der Europa League bestreiten. Die Berner überwintern erstmals in ihrer Geschichte nach einer Champions-League-Gruppenphase europäisch. In den Jahren 2018 und 2021 waren sie als Tabellenletzte ausgeschieden. 

Einmal mehr liefern sie in den besonders wichtigen Momenten. Das ist zu einem Merkmal unter Trainer Raphael Wicky geworden.

Schläfriger Racioppi 

Dieser nimmt im Vergleich zur 1:3-Niederlage gegen den FC Zürich eine Änderung vor: Anstelle von Colley kehrt Joël Monteiro zurück in die Startformation. Und taktisch agiert YB wieder in einer 4-4-2-Grundordnung mit Raute.

Zu Goalie Anthony Racioppi sagte Wicky nach dessen Fehlern im Spiel im Zürcher Letzigrund: «Wenn er nicht krank ist oder sich im Bett verletzt, steht er im Tor.» Das tut der Romand tatsächlich. Wobei er schläfrig wirkt, als komme er gerade aus dem Bett. Nach vier Minuten spielt er – wie schon in Zürich – einen Pass zum Gegner und leitet so die erste grosse Chance ein. Er macht diese zunichte, indem er Cherif Ndiayes Schuss pariert.

Die Gelegenheit könnte ein Weckruf für die Berner sein. Stattdessen lancieren die Gäste gleich den nächsten Angriff, wieder endet dieser bei Ndiaye. Diesmal müsste der Stürmer treffen, er setzt seinen Kopfball jedoch neben das Tor.

Die Young Boys stehen neben sich. Der Start erinnert an die Auftaktpartie gegen Leipzig, als sie die Deutschen förmlich zum Tor einluden. Mit einem erheblichen Unterschied: Leipzig traf, Roter Stern lässt durch Osman Bukari auch eine dritte Chance aus. Leipzig zieht in den Achtelfinal ein, Roter Stern scheidet aus.

Danach fängt sich YB. Und damit zur ersten grossen Figur dieses Spiels: Loris Benito, dieser sichere Wert im Abwehrzentrum. In der achten Minute kommt er nach einer Ecke Filip Ugrinics an den Ball, bringt diesen auf das Tor und bejubelt Sekundenbruchteile später das 1:0. Die Enttäuschung, dass es nicht sein erster Europacup-Treffer, sondern ein Eigentor des 17-jährigen Kosta Nedeljkovic ist, wird sich in Grenzen halten.

Nedeljkovic ist die einzige Veränderung in der Startformation der Serben gegenüber dem Hinspiel. Beim jenem 2:2 im Oktober sass Lewin Blum noch 90 Minuten lang auf der Bank, am Dienstagabend beginnt er als rechter Aussenverteidiger. Und damit zur zweiten grossen Figur. Denn was Benito versagt bleibt, schafft eben dieser Blum: Er kommt nach einer halben Stunde im Strafraum frei an den Ball und schiesst zwischen mehreren Serben hindurch das 2:0. Es ist sein erster Europacup-Treffer – und das erste Tor mit links, seit der Berner Nachwuchsmann bei den Profis mittut. Dieses beflügelt ihn derart, dass er es zehn Minuten später nochmals mit links versucht, aber über das Tor schiesst.

Glückliche Young Boys

Zwischen den beiden Toren hat YB Chancen auf weitere Treffer. Nach 20 Minuten setzt Jean-Pierre Nsame einen Kopfball neben das Tor. Er hat für YB 137 Treffer erzielt, aber noch keinen in der Champions League. Und Cheikh Niasse schiesst in der 39. Minute zu hoch.

Die Serben haben in Halbzeit eins derweil noch genau eine Möglichkeit. Allerdings eine der besten des ganzen Spiels: Benito verliert den Ball im Mittelfeld, er kommt tief in die Berner Platzhälfte, wo ihn sich Osman Bukari zu weit vorlegt. Racioppi ist mittlerweile hellwach, er fängt den Ball vor dem heraneilenden Stürmer ab. Der Jubel im Wankdorf ist fast so laut wie bei einem YB-Tor.

Für die zweite Halbzeit muss Wicky auf Darian Males verzichten. Er muss mit einer Verletzung am rechten Fussgelenk ausgewechselt werden und macht Colley Platz. Kaum im Spiel, verpasst dieser mit einem Schuss von der Strafraumgrenze das 3:0. Es ist der Auftakt zu einer zweiten Halbzeit, in der das Geschehen auf und ab geht, an deren Ende aber nur ein Team jubelt. Belgrads Inbeom Hwang setzt den Ball an den Pfosten (56. Minute). Er bleibt ein paar Sekunden liegen, völlig enttäuscht. Er muss in diesem Moment spüren: Das ist nicht sein Abend. Das ist nicht der Abend der Serben. Das ist der Abend der Young Boys.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

70’

Das Spiel im Moment unterbrochen. Niasse hat sich wohl an der Wade wehgetan und muss an der Seitenlinie gepflegt werden.

68’

YB mit etwas Entlastung in den letzten Minuten. Und mit einem zwölften Mann, den Fans im ausverkauften Wankdorfstadion. Diese feuern die Gelb-Schwarzen mit einer Standing Ovation an.

63’

Roter Stern macht immer mehr auf, YB kann kontern. Und das ganz gefährlich. Elia zieht ab, aber der Ball fliegt direkt in die Arme des Goalies von Roter Stern.

63’

Wie lange noch geht das gut? Krasso mit der nächsten Möglichkeit für die Gäste, wieder nach einem schlimmen Ballverlust der Berner. Aber Racioppi verkürzt den Winkel stark und pariert klasse.

61’

Benito mit einem kapitalen Fehler, doch Roter Stern betreibt weiterhin Chancenwucher. Es ist Mijatovic, der am Ende des Angriffs verzieht. Glück für YB.

60’

Wie Colley nach der Pause für YB, kommt auch Krasso kurz nach seiner Einwechslung bereits zu einer Möglichkeit. Sein Abschluss aber wird abgelenkt – und so zur sicheren Beute von Racioppi.

59’ Doppelwechsel Roter Stern

Für Ivanic geht es nicht mehr weiter. Er muss Krasso Platz machen. Zudem kommt Lucic für Stamenic.

57’ Pfostenschuss Roter Stern

Hwang ganz frech. Er kommt über links und erwischt mit seinem Abschluss Racioppi beinahe am nahen Pfosten. An genau diesem prallt der Ball nämlich ab.

55’

Niasse erntet mit einem tollen Tackling Szenenapplaus, auf der Gegenseite wird Elia gefoult. Freistoss YB knapp ausserhalb des Sechzehners. Die Serben köpfeln diesen aus der Gefahrenzone, doch Ugrinic rausch heran. Er hämmert den Ball aber am Tor vorbei.

Noch ein Nachtrag zur Auswechslung von Males zur Halbzeit. Der Berner klagte über Schmerzen im Fussgelenk. Hoffentlich nicht der nächste verletzte YB-Spieler.

53’

Viele Foulspiele, wenig Spielfluss – und das kann YB im Moment eigentlich ganz recht sein.

50’

Colley mit einem Foulspiel an Mijailovic, doch der Unparteiische siehts anders – und so kann YB einen nächsten, jedoch nicht all zu gefährlichen Angriff lancieren.

49’

Eine gefährliche Hereingabe von Roter Stern stellt die YB-Hintermannschaft vor Probleme. Aber nichts passiert.

46’

Nach nur wenigen Sekunden kommt Colley bereits zu einem ersten Abschluss aus guter Position. Allerdings verzieht er den Ball.

Weiter gehts!

YB hat Anstoss, der Ball rollt wieder.

46’ Zwei Wechsel

Beide Trainer wechseln zur Pause je einmal. Bei YB kommt Colley für Males , bei Roter Stern Mijatovic für Ndiaye.

Pause

Nach Anfangsschwierigkeiten führt YB in diesem «Endspiel» zur Pause mit 2:0.

45+1

Nach dem kurz ausgeführen Eckball verpasst Hwang den Zeitpunkt des Abschluss’ – YB kann klären. Und schon läuft die zweite von zwei Nachspielminuten.