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Schluss mit Nasentests im Ausgang
Für Testwillige wird es unangenehmer – das sagen die Clubs

Neu kommen Ungeimpfte nur noch mit Nasen-Rachen-Abstrich in den Club: Das Zertifikat gibts nach dem Nasen-Schnelltest nicht mehr.

Die Schlangen waren jeweils lang, sehr lang. Vor dem wohl bekanntesten Testcenter Berns unweit des Bahnhofs standen noch am vergangenen Samstag die Leute in Massen an. Die Vorteile der angebotenen Tests: Sie waren günstig und nicht annähernd so unangenehm wie ein Nasen-Rachen-Abstrich. Nun wird es für Testwillige wieder unangenehmer.

Zertifikate gibts nach Tests mit nasalem Abstrich keine mehr, es gibt sie nur noch mit einem Nasen-Rachen-Abstrich, wie der Bundesrat am Mittwoch mitteilte. Die Untersuchung muss unter Aufsicht geschulter Personen durchgeführt werden. Die Begründung: Die Tests, bei denen der Abstrich in der Nase durchgeführt wird, gelten als weniger verlässlich.

Die Neuerung kommt nicht von ungefähr. Gerade aus Bern, aber auch aus anderen Kantonen war Kritik an dieser Art Test laut geworden. Die Verlässlichkeit der Tests stehe im Vordergrund, heisst es aus der Berner Gesundheitsdirektion. Wenn durch die neue Regelung die Impfquote erhöht werden könnte, wäre dies ein erfreulicher Nebeneffekt. Wie verbreitet die nasalen Tests waren, ist unklar. Nationale Zahlen gibt es dazu nicht.

In Zürich liessen sich viele impfen

Bei der Zürcher Bar- und Clubkommission kommt die neue Regelung nicht nur gut an. «Jede Veränderung führt bei Unternehmen, die von zahlendem Publikum abhängig sind, zu einer Unsicherheit», sagt Alexander Bücheli, der Sprecher der Zürcher Bar- und Clubkommission. Das gelte insbesondere für eine Branche, die in den vergangenen eineinhalb Jahren finanzielle Abstriche habe machen müssen.

«Aufgrund dieses Rückgangs mussten wir bereits fünf von zwölf Teststationen in Zürich wieder schliessen.»

Joel Meier, Testcenterbetreiber

Bücheli relativiert aber auch. In den vergangenen Wochen habe die Anzahl Tests vor den Clubs deutlich abgenommen. Er schreibt dies der hohen Impfquote in den urbanen Regionen zu, auch bei der fürs Nachtleben relevanten Gruppe der 20- bis 30-Jährigen.

Ähnliches beobachtet auch Joel Meier, der in Zürich für zahlreiche Testcenter das Personal stellt. Seit der Einführung der Bezahlpflicht für Tests Anfang Oktober seien die getesteten Personen auf ein Drittel geschrumpft, von 6000 an einem gut ausgelasteten Samstag auf rund 2000. «Aufgrund dieses Rückgangs mussten bereits fünf von zwölf unserer Teststationen in Zürich wieder schliessen», sagt er.

In Basel zeigt man sich gelassen

Weil die Antigen-Schnelltests im Einkauf gleich teuer sind wie die bisher gültigen, rechnet Meier nicht damit, dass der Preis für den einzelnen Test aufgrund der neuen Regelung steigen wird. In den Stationen kostet ein Test nach wie vor zwischen 26.50 und 35 Franken. Die Testcenter haben bei Roche die nun gültigen Antigen-Schnelltests bereits bestellt. Meier rechnet damit, dass die bisher gültigen Schnelltests entsorgt werden müssen.

In Basel-Stadt machen sich die meisten Clubbetreiber keine Sorgen. «Die Anpassung des Bundes hat für uns wohl keinen grossen Einfluss», sagt Matthias Seitz, der Geschäftsführer des Balz-Klub. Sein Lokal arbeitet seit mehreren Wochen mit der Toppharm-Apotheke Dorenbach aus Binningen zusammen. «Seit Beginn bieten wir einen Nasen-Rachen-Abstrich an, der weiterhin für das Covid-Zertifikat gültig ist.» Genauso geht es den anderen bekannten Nachtclubs Nordstern, Sandoase oder Viertel.