Wetterextreme in den USAMindestens fünf Tote nach Sturzflut in USA – Suche nach zwei Kindern
Stürme im Osten, Feuer im Westen – und eine Sturzflut in Pennsylvania: In den USA leiden die Menschen derzeit unter extremen Wetterereignissen.
Die Zahl der Toten nach sturzflutartigem Regen im US-Bundesstaat Pennsylvania ist auf fünf gestiegen. Zwei kleine Kinder im Alter von neun Monaten und zwei Jahren würden nun noch vermisst, teilte die örtliche Polizei am Sonntagabend mit. Die Opfer waren am Samstagnachmittag in ihren Autos auf einer Strasse weggeschwemmt worden. Das Unglück hatte sich an der Grenze zum US-Bundesstaat New Jersey nahe der Stadt Trenton ereignet. Unter den Toten sei auch die Mutter der beiden Kinder. Es handele sich um eine Familie aus dem südlichen Bundesstaat South Carolina, teilte die Polizei mit.
«Für alle betroffenen Familien, alle Ersthelfer und für unsere Gemeinde als Ganzes war dies ein unglaublicher Schock», schrieb die Polizei über das Unglück. Tim Brewer von der örtlichen Feuerwehr hatte zuvor gesagt, in weniger als einer Stunde seien um die 17 Zentimeter Regen gefallen. In seiner 44-jährigen Karriere habe er so etwas noch nicht gesehen. Die Behörden hatten deutlich gemacht, dass sie nicht wirklich davon ausgehen, noch Überlebende zu finden.
Die USA werden derzeit von Wetterextremen heimgesucht. Während Millionen Menschen im Süden des Landes unter einer Hitzewelle ächzen, war es im Nordosten in den vergangenen Tagen immer wieder zu heftigen Überschwemmungen gekommen.
Unerbittliche Hitzewelle im Süden und Westen hält weiter an
Im Westen und Süden der USA haben am Sonntag Millionen Menschen eine unerbittliche Hitze mit Rekordtemperaturen zu spüren bekommen. Der Nationale Wetterdienst NWS warnte erneut vor der «drückenden und äusserst gefährlichen Hitzewelle». «Vom Süden Floridas über die Golfküste bis zum Südwesten gelten für mehr als 80 Millionen Menschen weiter entweder eine Warnung vor exzessiver Hitze oder Hitzewarnungen», teilte der NWS mit.
Im Süden Kaliforniens, wo das Thermometer am Samstag mancherorts auf 41 bis 43 Grad Celsius angestiegen war, herrschten am Sonntag ähnlich brutale Temperaturen. In Teilen von Kalifornien, Nevada und Arizona wurden laut NWS bis zu 46 Grad erwartet.
Im berühmten Death Valley in Kalifornien, einem der heissesten Orte der Welt, herrschten am Sonntag 52 Grad Celsius. Besucher des Nationalparks bekamen einen Eindruck von der laut NWS «lebensgefährlichen Tageshitze», die voraussichtlich bis Dienstagabend anhalten wird. Die Hitze fühle sich auf der Haut wie «Brennen» an, sagte Eliana Luna am Sonntag dem Sender MSNBC. «Man fühlt, wie die Hitze den ganzen Rücken runterläuft».
Die Stadt Idyllwild östlich von Los Angeles in einer Höhe von 1645 Metern über dem Meeresspiegel stellte am Samstag einen neuen Hitzerekord auf mit 37,7 Grad.
In Phoenix im südwestlichen Bundesstaat Arizona wurden am Sonntag 45 Grad erreicht – für die Stadt war es der 17. Tag in Folge mit Höchsttemperaturen über 43 Grad. Für die Stadt gilt bis Mittwochabend eine Warnung vor extremer Hitze.
Erstmals Hitzewarnung für Miami
Für Miami im Bundesstaat Florida gab der Wetterdienst am Sonntag zum allerersten Mal eine Warnung vor extremer Hitze heraus, da wegen der Mischung aus Hitze und Luftfeuchtigkeit eine «gefühlte» Temperatur von 44 Grad erwartet wurde. «Es ist die Hölle, es ist heiss, es ist wahnsinnig heiss», sagte die Touristin Lola Cee der Nachrichtenagentur AFP auf dem berühmten Ocean Boulevard. «Ich habe so eine Hitze noch nie zuvor erlebt», fügte sie hinzu.
Bewohner der Stadt Houston im Bundesstaat Texas wurden dazu aufgerufen, bis Montag zwischen 14 und 22 Uhr Energie zu sparen, um das Stromnetz zu entlasten.
«Diese Hitzewelle ist keine typische Wüstenhitze», erklärte das NWS-Büro in Las Vegas am Donnerstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. «Ihre lange Dauer, die extremen Tagestemperaturen und warmen Nächte» seien ungewöhnlich, erklärte der Wetterdienst.
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Hitze ist in den USA in den meisten Jahren das Wetterphänomen mit den meisten Todesopfern. Wissenschaftlern zufolge führt der Klimawandel dazu, dass Hitzewellen häufiger vorkommen, heisser sind und länger andauern.
Im östlichen Bundesstaat Pennsylvania teilten die Behörden unterdessen mit, dass bei Überschwemmungen in Folge starker Regenfälle fünf Menschen ums Leben gekommen seien. Zwei Kinder würden nach dem Unwetter vom Samstag noch vermisst. Demnach fielen binnen einer Stunde 18 Zentimeter Regen. Durch die Wassermassen wurden Autos mitgerissen.
SDA/AFP/chk/oli
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