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Ryder-Cup-Entdeckung Viktor Hovland
Früher golfte er im Schnee, jetzt soll er Europa retten

Fühlt sich beim Debüt wohl: Der Norweger Viktor Hovland hat eben zum Birdie eingelocht und ballt die Faust.

Schon bevor am Freitag der erste Ball des 43. Ryder-Cup am Lake Michigan geschlagen war, hatten zwei Männer Geschichte geschrieben: Bernd Wiesberger und Viktor Hovland hatten sich als erster Österreicher und erster Norwegen für das europäische Ryder-Cup-Team qualifiziert. Beide schafften es aus eigener Kraft ins Team, brauchten keine der drei Einladungen von Captain Padraig Harrington.

Damit steigt die Zahl der Nationen, die im Ryder-Cup Europa vertraten, auf 14. Zuerst hatten lediglich Briten gegen die USA gespielt, 1973 wurde Irland dazugenommen, 1979 öffnete sich der Wettbewerb für alle europäischen Ländern – die Briten waren schlicht zu chancenlos geworden, was sich ab 1985 markant ändern sollte. Am meisten verschiedene Ryder-Cup-Spieler stellte England (26), gefolgt von den Schotten und Spaniern (je 10), den Schweden (9), den Iren (7) und den Nordiren (5). Je drei Ryder-Cup-Spieler brachten Frankreich, Italien und Wales hervor, je zwei Deutschland, Belgien und Dänemark.

Die Europäer brauchen eine Blutauffrischung

Blutauffrischung ist für das Team vom alten Kontinent dringend notwendig. Stammspieler wie Sergio Garcia, Ian Poulter, Paul Casey und Lee Westwood haben ihre 40. Geburtstage alle hinter sich; Westwood ist mit 48 Jahren sogar der älteste Spieler seines Teams seit 1973. Und auch der Österreicher Bernd Wiesberger ist mit seinen 35 Jahren nicht mehr taufrisch. So ist denn schlagartig ein Mann zum Hoffnungsträger aufgerückt, den selbst in der Golfwelt viele noch gar nicht kannten, der Norweger Viktor Hovland.

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Der Aufstieg des 24-Jährigen ist höchst bemerkenswert. Nachdem er mit Taekwondo und Fussball begonnen hatte und durch seinen Vater das Golf entdeckte, spielte Hovland in Oslo wochenlang nur indoor, manchmal auch bei Schneefall. 2016 wechselte er in die USA, wo er sich an der Oklahoma State University mit seinen 1,78 m erst einmal durchsetzen musste. Rasch aber wurde er zur College-Grösse, und auch nach dem Übertritt zu den Profis liess der Erfolg nicht lange auf sich warten. Schon 2020 gewann er als erster Norweger ein Turnier der amerikanischen PGA-Tour, das Puerto Rico Open. Ende Jahr folgte mit der Mayakoba Golf Classic bereits das zweite, und im Golfclub München Eichenried triumphierte er diesen Juni auch erstmals auf der Europatour.

«Ich habe auf Youtube alle möglichen Ryder-Cup-Szenen angeschaut, um eine Ahnung zu erhalten, was auf mich zukommt.»

Viktor Hovland

Damit ist Hovland nicht nur der jüngste Spieler an diesen Ryder-Cup, sondern als Nummer 14 der Welt auch der zweitbeste Europäer hinter dem zwei Jahre älteren Weltranglistenersten Jon Rahm. Captain Harrington zögerte denn auch nicht, ihn zu forcieren und ihn an den drei Tagen das Maximum von fünf Matchs spielen zu lassen. Am für die Europäer ernüchternden Freitag, an dem die USA 6:2 in Führung gingen, verlor er neben Casey zwar beim Debüt gegen Dustin Johnson/Collin Morikawa, am Nachmittag reichte es dann immerhin zu einem Unentschieden an der Seite von Tommy Fleetwood gegen Justin Thomas/Patrick Cantlay.

Europa geht mit 5:11-Rückstand in die Einzel

Am Samstagmorgen wurden die zwei europäischen Rookies Wiesberger und Hovland sogar gemeinsam auf den enorm schwierigen Whistling-Straits-Platz geschickt, wo sie gegen die zwei amerikanischen Grössen und Freunde Justin Thomas und Jordan Spieth spielten. Sie begannen hervorragend und gewannen drei der ersten sechs Löcher. Hovland zeigte keine Anzeichen von Nervosität, hatte wie immer meist ein Lächeln auf dem Gesicht. «Ich habe auf Youtube alle möglichen Ryder-Cup-Szenen angeschaut, um eine Ahnung zu erhalten, was auf mich zukommt», gab er zu.

Trotzdem verloren er und Wiesberger ihre Partie noch mit zwei Löchern Unterschied. Und weil auch die Engländer Casey/Hatton und Westwood/Fitzpatrick am Samstag morgen verloren, lagen die Europäer, für die einzig die nach einem frühen Rückstand gross aufspielenden Spanier Rahm/Garcia einen Punkt holten, bereits 3:9 zurück. Vier weitere Doppel (im Fourball-Modus) stiegen in der Nacht auf Sonntag, und wieder verlor Hovland nach zwischenzeitlicher Führung. Diesmal an der Seite von Tommy Fleetwood gegen DeChambeau/Scheffler, die am Ende aufdrehten und vier Bahnen in Folge für sich entschieden.

Nur Garcia/Rahm und Lowry/Hatton holten noch Punkte, womit Europa am Sonntag mit einem 5:11-Rückstand in die abschliessenden zwölf Einzel geht. Das bedeutet, dass das Team der USA nur noch 3,5 der 12 verbleibenden Punkte gewinnen muss, um den Ryder-Cup zurückzuerobern.

Ungleiche Ryder-Cup-Debütanten: Der 24-jährige Norweger Viktor Hovland und der 35-jährige Österreicher Bernd Wiesberger gingen am Samstag gemeinsam auf Punktejagd, scheiterten aber knapp.

Ach ja: Schweizer sucht man auf diesem Niveau weiterhin vergebens. Allein in Europa stellen zurzeit 21 Nationen in der Weltrangliste insgesamt 204 Golfer, die besser klassiert sind als die besten Schweizer – Marco Iten und Jeremy Freiburghaus, die auf den Rängen 608 und 610 zu finden sind.

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