Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie Chrome, Safari, Firefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.
Mit nur 54 Jahren verstarb Matthew Perry in seinem Haus in Los Angeles. Das Leben des beliebten Schauspielers war geprägt von seinem Humor, seiner Ehrlichkeit – und seinem Kampf gegen die Sucht.
Matthew Perry wurde am 19. August 1969 in Massachusetts geboren. Seinen internationalen Durchbruch schaffte er 1994 in seiner Rolle als «Chandler Bing» in der beliebten Sitcom «Friends». Zur Besetzung gehörten neben Perry Matt LeBlanc («Joey»), Lisa Kudrow («Phoebe»), David Schwimmer («Ross»), Courtney Cox («Monica») und Jennifer Aniston («Rachel»).
REUTERS/Warner Bros.Television/Handout
Die Serie lief über 237 Folgen lang von 1994 bis 2004 und gilt bis heute als eine der populärsten Sitcoms. Gemäss verschiedenen Aussagen, die die Schauspieler und Schauspielerinnen über die Jahre hinweg machten, stand sich die Besetzung auch hinter der Kamera sehr nahe. In seiner Biografie «Friends, Lovers and the Big Terrible Thing», die 2022 erschien, erzählte Perry, dass Jennifer Aniston ihn in seiner Umkleidekabine besuchte, um ihm «auf eine seltsame, aber liebevolle Weise» mitzuteilen, dass die Gruppe wusste, dass er wieder trank. «Wir können es riechen», habe Aniston erklärt. «Der Plural 'wir' traf mich wie ein Vorschlaghammer», schrieb er.
Foto: REUTERS/Warner Bros.Television/Handout
In der Serie traten zahlreiche Stars auf, unter anderem auch Julia Roberts. Sie und Matthew Perry waren einige Monate ein Paar. In seinem Memoir beschrieb er, wie beeindruckt er von Roberts Charme und Intellekt war – und wie ihn die Sucht dazu brachte, sich von ihr zu trennen: «Die Beziehung zu Julia Roberts war zu viel für mich gewesen. Ich war mir ständig sicher, dass sie mit mir Schluss machen würde – warum sollte sie auch nicht? Ich war nicht gut genug; das würde ich nie sein. Ich war kaputt, verkorkst, nicht liebenswert», schrieb er. Als sie später einen Oscar für ihre Rolle in «Erin Brockovich» erhielt, verfolgte Perry die Verleihung am Fernseher einer Entzugzklinik: « Ich gehörte nicht länger zu den Leuten im Fernsehen. Nein, ich gehörte jetzt zu den Leuten, vor denen ich lag, zitternd und in Decken gehüllt.»
Foto: Getty Images
Der Schauspieler war nie verheiratet, von 2003 bis 2005 war er mit der Schauspielerin Rachel Dunn zusammen (Foto), seine längste Beziehung führte er von 2006 bis 2012 mit der Schauspielerin Lizzy Caplan. Die beiden hielten sich sehr bedeckt und traten fast nie gemeinsam auf. In seiner Biografie beschrieb er, wie er fast um ihre Hand anhielt als er ihr ein Weihnachtsgeschenk übergab: «Ich hätte nur noch sagen müssen: 'Schatz, ich liebe dich. Willst du…' Aber ich habe es nicht gesagt. All meine Ängste bäumten sich auf wie eine Schlange. Ich bin sofort in den Chandler Bing-Modus übergegangen.» 2022 erklärte er in einem Interview mit der «New York Times», dass er noch immer auf ein privates Glück hoffe. «Ich denke, ich wäre ein guter Vater», sagte Perry.
Foto: KEYSTONE/EPA/ARMANDO ARORIZO
2002 wurde die Serie «Friends» mit einem Emmy Award ausgezeichnet. Perry selbst wurde im gleichen Jahr ausserdem für seine schauspielerische Leistung für einen Emmy nominiert. Er erhielt pro Folge bis zu 1,1 Millionen US-Dollar.
Foto: AP Photo/Reed Saxon
Laut seiner Biografie erinnerte sich Perry an einen Grossteil der Dreaharbeiten von «Friends» nicht mehr. Auf der Höhe seiner Sucht konsumierte er neben Alkohol bis zu 55 Tabletten am Tag. Die Sucht habe man ihm auch angesehen, so Perry weiter: «Bin ich dick, ist es der Alkohol, bin ich dünn, sind es die Tabletten», schrieb er. Nur während der 9. Staffel sei er nüchtern gewesen. Das Ende der Serie 2004 zog ihm den Boden unter den Füssen weg, weil die Serie ihm einen Grund gegeben habe, am Morgen aufzustehen.
VQH
Nach «Friends» trat Perry in diversen Serien und Filmen auf – und er kämpfte weiterhin gegen seine Sucht. Laut seiner Biografie habe er im Lauf seines Lebens «gut und gerne sieben Millionen Dollar dafür ausgegeben, nüchtern zu werden». Mehrere Abstürze, Operationen und ein Koma wegen eines Dickdarmbruchs waren die Folgen seiner Sucht. Laut seiner Biografie hatte er 64 Entzugskuren, 15 Rehas, einen Aufenthalt in einer Psychiatrie sowie rund 6000 Treffen der Anonymen Alkoholiker durchgemacht. «Es gibt eine Hölle», schreibt er in seinen Memoiren. «Lasst euch nichts anderes erzählen. Ich war dort, sie existiert, Ende der Diskussion.»
(AP Photo/Matt Sayles
2021 erschien eine «Friends»-Reunion, in der sich die sechs Hauptdarsteller zum ersten Mal wieder vereint vor der Kamera zeigten. Das Publikum zeigte sich damals besorgt um Perry, weil er müde und abwesend wirkte. Während die Darsteller über ihre Erfahrungen bei den wöchentlichen Aufnahmen vor einem Live-Publikum sprachen, gestand Perry, dass er damals unter enormem Leistungsdruck stand: «Ich hatte das Gefühl, dass ich sterben würde, wenn die Leute nicht lachen.» Manchmal habe er einen Satz gesagt und wenn das Publikum nicht lachte, schwitzte er und bekam Krämpfe. «Wenn ich das Lachen nicht bekam, flippte ich aus.»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Seine 2022 veröffentlichte Biografie stand über Monate hinweg auf Besteller-Listen. Der Schauspieler, der für seine Memoiren keinen Ghostwriter anstellte, wurde für seine Ehrlichkeit und seinen ungeschönten Blick auf seinen Kampf gegen die Sucht gelobt. In einem Interview mit der «New York Times» im Oktober 2022 gab er an, seit 18 Monaten clean zu sein. «Es ist noch immer ein täglicher Prozess, damit es mir besser geht. Jeden Tag.»
Foto: Willy Sanjuan/Invision/AP
Matthew Perry wurde von einem Angestellten am 28. Oktober leblos in seinem Whirlpool aufgefunden. Laut US-Medienberichten soll der beliebte Schauspieler im Wasser ertrunken sein. Laut Polizei gibt es keine Anzeichen für Fremdeinwirkung, es werde dauern, bis die Todesursache klar sei. Erst wenige Tage davor hatte er aus seinem Whirlpool ein Foto auf seinem Instagram-Feed gepostet. Mit seinem typisch ironischen Unterton schrieb er dazu: «Oh, warmes Wasser, das herumwirbelt, tut dir also gut?»
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Der kanadisch-amerikanische Schauspieler ist im Alter von 54 Jahren gestorben. Weltweit bekannt wurde er mit seiner Rolle als Chandler Bing in der Kultserie «Friends».