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Frauenfussball in Zürich
Die Euro 2025 soll mehr Mädchen für den Fussball begeistern

Der Zürcher Sportminister Mario Fehr motiviert die Mädchen des SV Höngg, weiterhin Fussball zu spielen.
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Es ist kein Zufall, dass der Zürcher Sportminister Mario Fehr die Journalistinnen und Journalisten für diese Orientierung auf den Hönggerberg eingeladen hat. Denn dort ist der SV Höngg zu Hause, ein ambitionierter Quartierverein, der die Mädchen so vorbildlich fördert wie kaum ein anderer. Seit 20 Jahren gibt es hier Mädchenteams, unterdessen spielen hier gleich viele Mädchen wie Knaben. 

Ein Sprecher des Vereins betonte, dass dazu einige organisatorische Änderungen nötig waren, etwa in den Garderoben und bei der Buchung der vier Plätze. So trainieren die Teams seit einiger Zeit jeweils zwischen 16.30 und 22 Uhr im 3-Schicht-Betrieb, damit jedes Team einen Platz hat.

«So sollte es sein», lobte Mario Fehr, «an Ihnen können sich viele andere ein Beispiel nehmen.»

Fanmeile an der Europaallee

Um den Mädchen- und Frauenfussball zu fördern, will aber auch der Regierungsrat helfen. Er will dazu den Schub nutzen, für den die Frauen-Europameisterschaft im nächsten Jahr in der Schweiz sorgen wird. Im Letzigrund werden fünf Spiele stattfinden, drei Gruppenspiele, ein Viertelfinal und ein Halbfinal. Die anderen Austragungsorte sind Basel, Bern, Genf, Luzern, St. Gallen und Thun.

Um die Förderziele zu erreichen, stehen im Kanton Zürich 3,5 Millionen Franken zur Verfügung, die der Kantonsrat kürzlich bewilligt hat. Das Geld wird dem Fonds für Gemeinnützige Zwecke entnommen.

2 Millionen davon gehen direkt an die Stadt Zürich, als Beitrag an sein vierwöchiges Rahmenprogramm. Laut Sandra Plaza, der Koordinatorin im kantonalen Sportamt, steht in Zürich eine Fanmeile an der Europaallee im Zentrum des grossen Fests. Die Stadt hat bereits 18,5 Millionen gesprochen.

Enormes Wachstum

Die restlichen 1,5 Millionen Franken sollen für die Förderung des Frauenfussballs ausgegeben werden. Der Mädchenfussball ist zwar in den letzten fünf Jahren schon stark gewachsen: Es gibt heute 245 Mädchenteams im Kanton Zürich (+69 Prozent), über 6000 Juniorinnen (+57 Prozent) und fast 1000 Trainerinnen (+110 Prozent).

Doch das Wachstum soll noch stärker werden. Der Zürcher Fussballverband wird deshalb mit finanzieller Unterstützung des Kantons sogenannte Vereinscoaches einsetzen, welche die Vereine bei der Gründung von Mädchenteams beraten und begleiten können.

Dazu wird es ab kommendem Juni eine Roadshow geben mit einem E-Truck, der bei den Mädchen für Fussballbegeisterung sorgen soll. Und dann gibt es einen mit 100’000 Franken dotierten Fonds (#hergoal-Fonds), bei dem kleine Förderprojekte wie Schülerinnenturniere, Girlscamps oder Fussballtreffs für Mädchen gemeldet werden können. Maximaler Unterstützungsbeitrag pro Projekt ist 5000 Franken.

Fehr kritisiert den Bundesrat

Enttäuscht zeigte sich Regierungsrat Fehr über den 4-Millionen-Beitrag, den der Bundesrat für den Grossanlass zur Verfügung stellen will: «Dieser Betrag ist dem Anlass in keiner Weise angemessen.» Fehr hofft, dass das Bundesparlament den Betrag wie vom Ständerat beantragt auf 15 Millionen erhöht.

Für die Sicherheit rechnet Fehr nicht mit vielen Zusatzkosten. Allenfalls müssten anreisende Minister, die sich Spiele in Zürich anschauen wollen, geschützt werden. Mit Hooligan-Gewalt wie an Männerspielen rechnet Fehr nicht. Er erwartet im Publikum viele Frauen und Familien, nur etwa 20 Prozent würden aus dem Ausland anreisen.