WM-NewsBonmati als beste Spielerin ausgezeichnet | Spaniens Verbandspräsident küsst Spielerin bei Siegerehrung auf den Mund
News, Spiele, Resultate und alles weitere Wichtige zur Fussball-WM der Frauen in Australien und Neuseeland.
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Wirbel um Kuss für Spaniens Hermoso nach WM-Final
Ein Kuss von Spaniens Verbandspräsident Luis Rubiales für Jennifer Hermoso bei der Siegerehrung hat für Wirbel gesorgt. Rubiales herzte und umarmte die spanischen Spielerinnen bei der Zeremonie nach dem 1:0-Sieg gegen England. Auf Videos in den sozialen Netzwerken war zu sehen, wie der spanische Verbandschef Hermoso bei dieser Gelegenheit nach einer Umarmung und einem Kuss auf die Wange auch auf den Mund küsst. «Hat mir nicht gefallen», sagte die 33-Jährige später, als sie auf die Szene angesprochen wird.
In den sozialen Medien äusserten viele scharfe Kritik am Verhalten von Rubiales. Man solle nicht davon ausgehen, dass Küssen ohne Zustimmung etwas sei, das einfach so passiere, schrieb Spaniens Gleichstellungsministerin Irene Montero auf X, vormals Twitter. «Es ist eine Form der sexuellen Gewalt, die wir Frauen täglich erleiden und die bisher unsichtbar war und die wir nicht normalisieren dürfen», erklärte die 35-jährige Politikerin. Dies sei eine Aufgabe der gesamten Gesellschaft. «Die Zustimmung steht im Mittelpunkt. Nur ein Ja ist ein Ja», stellte die Ministerin klar.
Auch die spanische Ministerin für soziale Rechte, Ione Belarra, schrieb dazu auf X: «Wir alle denken: Wenn sie das vor den Augen ganz Spaniens tun, was werden sie dann nicht auch im Privaten tun? Sexuelle Gewalt gegen Frauen muss ein Ende haben.» (dpa)
Bonmati als beste Spielerin ausgezeichnet
Weltmeisterin Aitana Bonmatí ist zur besten Spielerin des Turniers in Australien und Neuseeland gewählt worden. Die 25-Jährige vom FC Barcelona erhielt ihre Auszeichnung nach dem 1:0 ihrer Spanierinnen am Sonntag im Finale gegen England. Als beste jungen Spielerin wurde Bonmatís Teamkollegin Salma Paralluelo ausgezeichnet. Beste Torhüterin des Turniers wurde die Engländerin Mary Earps, die im Endspiel einen Handelfmeter gehalten hatte.
Torschützenkönigin wurde die Japanerin Hinata Miyazawa mit fünf Toren und einer Vorlage. Die Japanerinnen wurden zudem mit dem Fair-Play-Preis ausgezeichnet. (DPA)
Schweden vermiest Australien die Party
Für die australischen Fussballerinnen hat die Heim-Weltmeisterschaft mit einer weiteren Enttäuschung geendet. Das Team um Sam Kerr unterlag im Spiel um Platz drei Schweden mit 0:2 (0:1). Barcelona-Profi Fridolina Rolfö traf vor knapp 50'000 Zuschauern in Brisbane nach einer halben Stunde per Foulelfmeter zum 1:0. Kosovare Asllani erhöhte in der 62. Minute auf 2:0 für die weitgehend souveränen Schwedinnen.
Die Australierinnen hatten zuvor gegen England (1:3) den Einzug ins Finale verpasst. Kerr blieb glücklos und musste nach 75 Minuten auch noch angeschlagen behandelt werden. Ihr Trainer Tony Gustavsson unterlag zum Abschluss ausgerechnet dem Team seines Heimatlandes. Für Australien war der vierte Rang bei der achten WM-Teilnahme dennoch die beste Platzierung. Der Mit-Gastgeber hatte bei dem Turnier eine grosse Euphorie im Lande entfacht, Medaillen blieben den Spielerinnen aber verwehrt.
Das schwedische Team hatte 2003 als WM-Zweiter sein bisher bestes Ergebnis erreicht und wurde zum vierten Mal nach 1991, 2011 und 2019 Dritter. Das Endspiel zwischen Europameister England und Spanien findet am Sonntag um 12 Uhr MESZ in Sydney statt.
In einer abwechslungsreichen Partie gab es nach Videobeweis einen Strafstoss, als Clare Hunt die Schwedin Stina Blackstenius zu Fall gebracht hatte – Rolfö traf vom Punkt in die rechte Ecke. Ebenfalls unten rechts schlug es bei Asllanis Treffer zum 2:0 ein. Den Angriff hatte sie selbst eingeleitet. Die Matildas blieben in der Offensive meist harmlos. (DPA)
WM bringt Fifa Rekordeinnahmen
Die Fussball-WM der Frauen hat dem Weltverband Fifa Rekordeinnahmen beschert. Präsident Gianni Infantino sagte am Freitag in Sydney, das Turnier habe Einnahmen in Höhe von 570 Millionen US-Dollar generiert. «Es sind einige Stimmen laut geworden, dass es zu viel kostet, dass wir nicht genug Einnahmen haben werden, und dass wir subventionieren müssen», sagte der Schweizer. Tatsächlich lägen die Einnahmen aber bei über einer halben Milliarde US-Dollar, was zu einem ausgeglichenen Ergebnis führe.
«Es gibt nicht viele Wettbewerbe, selbst im Männerfussball, die mehr als eine halbe Milliarde einbringen», sagte der Schweizer. «Das zeigt, dass unsere Strategie nicht so schlecht ist. Aber wir müssen uns weiter verbessern.»
Auf die Forderungen, das Preisgeld für die Spielerinnen auf das Niveau der Männer-WM zu heben, ging Infantino nur am Rande ein. Bei der WM der Frauen lagen die Prämien bei 110 Millionen US-Dollar, bei der Männer-WM in Katar 2022 waren 440 Millionen US-Dollar ausgeschüttet worden. Im März hatte Infantino angekündigt, die Preisgelder zur WM 2027, um die sich auch Deutschland gemeinsam mit Belgien und den Niederlanden bewirbt, anzugleichen. (DPA)
US-Trainer Andonovski gibt Rücktritt bekannt
Der Nationaltrainer des amerikanischen Frauennationalteams Vlatko Andonovski hat nach dem überraschend frühen Ausscheiden der US-Fussballerinnen bei der WM in Australien und Neuseeland seinen Rücktritt bekannt gegeben, wie der amerikanische Fussballverband am Donnerstag bestätigt. Als Nachfolgerin von Andonovski wird seine bisherige Assistentin Twila Kilgore gehandelt.
Die Amerikanerinnen waren gegen Schweden nach Penaltyschiessen bereits im Achtelfinal ausgeschieden – so früh wie noch nie bei einer Weltmeisterschaft. Im Frauenfussball gilt die USA als erfolgreichste Nationalmannschaft der Welt, sie wurde viermal Weltmeister, viermal Olympiasieger sowie neunmal Sieger des CONCACAF Women’s Gold Cup. (nka)
Gratulation von König Charles, tröstende Worte von Premier Albanese
König Charles III. hat den englischen Fussballerinnen zum Einzug ins Finale der Weltmeisterschaft gratuliert und drückt die Daumen für die Partie gegen Spanien. «Meine Frau und ich gratulieren gemeinsam mit unserer ganzen Familie den mächtigen Lionesses zum Erreichen des Finales der Weltmeisterschaft und übermitteln unsere allerbesten Wünsche für das Spiel am Sonntag», hiess es in einer Nachricht des britischen Monarchen an Trainerin Sarina Wiegman und ihr Team vom Mittwoch. Charles ist auch Staatsoberhaupt der früheren britischen Kronkolonie Australien. Dort werden aber Forderungen lauter, das Land solle eine Republik werden.
Zwar habe der Sieg der Engländerinnen die «grossartigen» Australierinnen um den grössten Preis gebracht. Aber beide Mannschaften seien auf und neben dem Platz eine Inspiration, schrieb Charles weiter. «Und deshalb sind beide Nationen in Stolz, Bewunderung und Respekt vereint.» Unterschrieben ist die Nachricht mit «Charles R» – das R steht für «Rex», das lateinische Wort für König.
Thronfolger Prinz William, Präsident des englischen Fussballverbands FA, gratulierte ebenfalls. «Was für eine phänomenale Leistung der Lionesses – auf ins Finale!», schrieb der 41-Jährige auf der Plattform X, früher Twitter. Zugleich lobte er, die «Matildas» genannten Australierinnen hätten «brillant» gespielt und seien fantastische Co-Gastgeberinnen des Turniers. William wird aber nicht zum Finale reisen. Für die britische Regierung will Sportministerin Lucy Frazer am Sonntag in Sydney beim Finale dabei sein.
Anders ist die Gemütslage bei Australiens Premierminister Anthony Albanese. Er hat sich nach dem verpassten Final-Einzug bei der Heim-WM mit tröstenden Worten an die Fussballerinnen seines Landes gewandt. «Jede einzelne Matilda hat uns während dieser Weltmeisterschaft Freude bereitet», schrieb der 60 Jahre alte Politiker auf der Plattform X. Er habe keinen Zweifel, dass die nächste Generation der Matildas zugesehen hat. «Wir werden euch am Samstag alle anfeuern», versprach Albanese mit Blick auf das Spiel um Platz drei in Brisbane gegen Schweden (10 Uhr MESZ).
Nationaltrainer Tony Gustavsson war nach dem 1:3 im Halbfinale am Mittwoch gegen England dagegen niedergeschlagen. «Ich hasse es, zu verlieren. Wir sind sehr enttäuscht über die Niederlage», sagte Gustavsson auf der Pressekonferenz, fügte aber auch an: «Wir haben auch etwas gewonnen: Wir haben das Herz und die Leidenschaft für dieses Spiel in diesem Land gewonnen.» (DPA)
England nach 2:1 gegen Kolumbien im Halbfinal
Englands Fussballerinnen stehen zum zweiten Mal nach 2015 in einem Halbfinal bei einer Weltmeisterschaft. Die Europameisterinnen besiegten Turnier-Schreck Kolumbien mit viel Mühe 2:1 (1:1). Leicy Santos hatte die willens- und kampfstarken Cafeteras in Sydney in Führung gebracht (44.). Lauren Hemp glich kurz vor der Pause für England (45.+6) aus, ehe Alessia Russo der Siegtreffer gelang (63.).
Die Lionesses kämpfen nun am kommenden Mittwoch ebenfalls in Sydney gegen die Mit-Gastgeberinnen Australien um den Einzug ins Endspiel. Im anderen Halbfinal treten Spanien und Schweden bereits am Dienstag in Auckland gegeneinander an.
Das Team von Sarina Wiegman, der letzten verbliebenen Trainerin im Turnier, tat sich lange sehr schwer gegen die südamerikanischen Vize-Meisterinnen. Zudem mussten die Engländerinnen auf die gesperrte Lauren James verzichten. Mit einem langen Ball zum 1:0 ins Netz narrte Santos Welttorhüterin Mary Earps. Beim Ausgleich patzte Catalina Perez zwischen den Pfosten Kolumbiens: So stocherte Hemp den Ball ins Tor.
Zwar war Kolumbiens Jungstar Linda Caicedo bei der erfahrenen Lucy Bronze meist in guten Händen. Doch dem englischen Team fehlten in der Offensive lange die Ideen – bis Georgia Stanway Russo bediente und die Arsenal-Stürmerin das 2:1 erzielte. (DPA)
Australien nach Elfmeterschiessen gegen Frankreich im Halbfinal
Mit-Gastgeber Australien feiert bei der Fussball-Weltmeisterschaft seine Matildas. Das Team von Chefcoach Tony Gustafsson zog nach einem dramatischen 7:6 (0:0) im Elfmeterschiessen gegen Frankreich erstmals in den WM-Halbfinal ein. Vor knapp 50'000 Zuschauern in Brisbane verwandelte Cortnee Vine am Samstag den letzten Elfmeter gegen die unglückliche «Équipe Tricolore», die wie schon 2019 im Viertelfinal scheiterte. In der regulären Spielzeit und der Verlängerung waren keine Tore gefallen.
Australien kämpft nun am kommenden Mittwoch gegen die Siegerinnen der Partie zwischen Europameister England und Kolumbien, die am Samstagnachmittag aufeinandertreffen, um den Einzug ins Endspiel. Im anderen Halbfinal treten Spanien und Schweden bereits am Dienstag in Auckland gegeneinander an.
Frankreichs Coach Hervé Renard hatte kurz vor Ende der Verlängerung seine Torhüterin Pauline Peyraud-Magnin durch Elfmeterspezialistin Solene Durand ersetzt, am Ende nutzte diese Massnahme aber nichts. Sam Kerr kam dieses Mal unter grossem Jubel bereits nach 55 Minuten als Joker und stärkte ihre australische Auswahl. Die 29 Jahre alte Stürmerin des FC Chelsea hatte aufgrund einer Wadenverletzung in der Vorrunde gefehlt und wurde im Achtelfinal gegen Dänemark (2:0) erstmals eingewechselt.
Die Französinnen zeigten sich in der ersten Halbzeit leicht überlegen und hatten durch einen Flachschuss von Kadidiatou Diani (8.) ihre beste Chance. Abwehrspielerin Elisa de Almeida verhinderte kurz vor der Pause spektakulär einen Rückstand, als sie auf der Torlinie einen Schuss aus kurzer Distanz von Australiens Mary Fowler abwehrte.
Die Matildas verstärkten im zweiten Durchgang massiv den Druck. So scheiterte Fowler nach einer Stunde an Torhüterin Pauline Peyraud-Magnin. Frankreichs erfolgreiches Sturmduo Diani/Eugénie Le Sommer kam kaum noch zum Zug. (DPA)
Schweden gewinnt Schluss-Krimi gegen Japan
Die bislang so überzeugende japanische Nationalelf ist bei der WM überraschend im Viertelfinale ausgeschieden. Beim 1:2 (0:1) gegen Schweden kam der Anschlusstreffer durch Honoka Hayashi zu spät (87. Minute), nachdem Riko Ueki zuvor einen Elfmeter an die Latte gesetzt hatte (76.). Für die insgesamt besseren Schwedinnen trafen Amanda Ilestedt (32.) und Filippa Angeldal (51./Handelfmeter) vor 43'217 Zuschauerinnen und Zuschauern in Auckland. Im Halbfinale am kommenden Dienstag trifft das Team von Trainer Peter Gerhardsson ebenfalls in Auckland auf Spanien (10 Uhr MESZ). Durch das Aus der Japanerinnen ist das letzte Team ausgeschieden, das mindestens schon einmal Weltmeister war.
Die Schwedinnen liessen den Japanerinnen von Beginn an kaum Räume für deren gefürchtete Kombinationen. Während der Weltmeister von 2011 offensiv wenig Ideen hatte, wirkten Schwedens Angriffe zwingender. Stina Blackstenius vergab nach einem langen Ball die erste gute Chance, Ilestedt machte es kurz vor der Pause besser. Nach einem Freistoss traf die Abwehrspielerin aus dem Gewühl heraus zur Führung. Ihr viertes Turniertor war das erste, das sie mit dem Fuss erzielte. Kosovare Asllani verpasste noch vor dem Seitenwechsel das 2:0, ihr Schuss klatschte nur an den Innenpfosten des japanischen Tores.
Einen weiteren strammen Schuss von Rytting Kaneryd parierte Ayaka Yamashita noch stark, doch die folgende Ecke führte zu einem Handelfmeter für Schweden. Angeldal verwandelte sicher. Auf der Gegenseite vergab die gefoulte Ueki einen schmeichelhaften Strafstoss für Japan, das in der Schlussphase aber nochmal mit Macht aufkam. Kiko Seike zirkelte einen Freistoss an die Latte, Sekunden später verkürzte die eingewechselte Haysashi auf 1:2. Der Ausgleich wollte aber nicht mehr fallen. (DPA)
Spanierinnen erreichen den Halbfinal
Spaniens Fussballerinnen stehen nach einem 2:1 (1:1, 0:0) nach Verlängerung gegen die Niederlande erstmals im Halbfinale einer WM. Das entscheidende Tor in der zweiten Halbzeit der Verlängerung in Wellington erzielte Salma Paralluelo mit einem präzisen Schuss ins lange Eck (111. Minute). Maria Caldentey hatte Spanien in Neuseeland zuvor durch einen verwandelten Handelfmeter in der 81. Minute in Führung gebracht. Stefanie van de Gragt, die den Elfmeter gegen die Niederlande verursacht hatte, erzielte zehn Minuten später das 1:1. Gegner im Halbfinale sind entweder die favorisierten Japanerinnen oder die Schwedinnen.
Spanien war über weite Strecken der Partie das dominierende Team, hatte in einigen Szenen wie bei einem zurückgenommenen Foulelfmeter beim Stand von 0:0 in der zweiten Halbzeit aber auch grosses Glück. Schiedsrichterin Stephanie Frappart schaute sich nach einem Hinweis des VAR-Teams die Szene am Monitor an und nahm ihren Elfmeterpfiff in der 62. Minute überraschend zurück. Lineth Beerensteyn war von Irene Paredes nach einem Steilpass gerempelt worden.
In der 17. Minute gab es bei einer Doppel-Chance die erste richtig gute Gelegenheit auf die Führung für Spanien. Alba Redondos Kopfball lenkte Daphne van Domselaar im Tor der Niederlande aber an den Pfosten, auch der Nachschuss aus kurzer Distanz wurde vom Pfosten aufgehalten. Die vermeintliche Führung für Spanien nach 37 Minuten durch Esther Redondo liess Frappart aus Frankreich wegen einer knappen Abseitsstellung nicht zählen. Direkt nach der Pause gab es die nächste gute Chance, doch erst der Elfmeter spät in der zweiten Halbzeit ermöglichte die Führung. (DPA)
James muss zwei Spiele aussetzen
Lauren James kann allenfalls erst im WM-Final wieder für England auflaufen. Der Weltverband hat die 21-jährige nach ihrem Platzverweis im Achtelfinal gegen Nigeria für zwei Spiele gesperrt, wie die Fifa am Donnerstag mitteilte.
James war beim 4:2-Sieg im Penaltyschiessen auf die am Boden liegende Michelle Alozie getreten und hatte sich später dafür entschuldigt. Die Spielerin vom FC Chelsea fehlt dem Europameister im Viertelfinal am Samstag gegen Kolumbien und bei einem Weiterkommen auch im Halbfinal. Falls England ausscheidet, muss die Angreiferin im nächsten Länderspiel aussetzen. (DPA)
James bittet nach Tätlichkeit um Entschuldigung
Englands Rot-Sünderin Lauren James hat sich nach ihrer Tätlichkeit im Achtelfinal der Weltmeisterschaft gegen Nigerias Michelle Alozie versöhnlich gezeigt. «Meine ganze Liebe und mein Respekt für dich. Es tut mir leid, was passiert ist», antwortete sie am Dienstag bei Twitter auf einen Alozie-Beitrag. Diese hatte die 21 Jahre alte James in Schutz genommen. «Wir spielen auf der Bühne der Welt. Dieses Spiel ist ein Spiel der Leidenschaft, der unüberwindbaren Emotionen und der Momente», schrieb die 26-Jährige, man solle James respektieren.
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Englands mit drei Treffern beste Turniertorschützin wurde von Fans und Experten für ihr Nachtreten beim 4:2-Sieg im Penaltyschiessen gegen die am Boden liegende Alozie hart kritisiert. Sie fehlt dem Europameister und WM-Mitfavoriten mindestens im Viertelfinal am Samstag gegen Kolumbien. Auch für die englischen Fans und ihre Mitspielerinnen tue es ihr Leid, teilte James mit. «Es ist die grösste Ehre für mich, mit und für euch zu spielen, und ich verspreche, aus meinen Erfahrungen zu lernen.» (DPA)
Frankreich beendet Marokkos WM-Träume mit klarem Sieg
Frankreichs Fussballerinnen haben Aussenseiter Marokko im Achtelfinal der Weltmeisterschaft keine Chance gelassen. In Adelaide trafen Kadidiatou Diani (15. Minute), Kenza Dali (20.) und zweimal Eugénie Le Sommer (23./70.) zum nie gefährdeten 4:0 (3:0)-Sieg des WM-Mitfavoriten. Im Viertelfinal trifft die Auswahl von Trainer Hervé Renard am Samstag in Brisbane auf Co-Gastgeber Australien.
Nach nicht einmal einer halben Stunde Spielzeit war Marokkos WM-Märchen ausgeträumt. Die spielerisch klar überlegenen Französinnen erzielten binnen acht Minuten drei Tore, Marokkos Defensive wirkte angesichts der Kombinationsfreude des Gegners überfordert. Auch offensiv fanden die vom französischen Trainer Reynald Pedros trainierten Nordafrikanerinnen keine Mittel.
Nach der Pause ging es Frankreich vor 13'557 Zuschauerinnen und Zuschauern etwas gemächlicher an, kontrollierte aber jederzeit das einseitige Duell. Als Le Sommer eine weit geschlagene Flanke per Kopf zum 4:0 verwertete, drohte Marokko ein Debakel wie im Auftaktspiel gegen Deutschland (0:6). Doch die Französinnen gingen am Ende nicht mehr auf weitere Treffer. (DPA)
Kolumbien beendet WM für Überraschungsteam Jamaika
Kolumbiens Fussballerinnen sind erstmals bei einer Weltmeisterschaft ins Viertelfinal eingezogen. 1:0 (0:0) siegten die Cafeteras am Dienstag vor 27'706 Zuschauerinnen und Zuschauern in Melbourne gegen Überraschungsteam Jamaika. Ein Tor von Captain Catalina Usme in der 51. Minute besiegelte das Achtelfinal-Aus der einsatzfreudigen Reggae Girlz. In der Runde der letzten acht Teams spielt Kolumbien am Samstag in Sydney gegen England um den Einzug ins Halbfinal.
Erst nach dem Seitenwechsel sahen die Fans ein Fussballspiel, das den Namen auch verdient hatte. Nach einer höchst zerfahrenen und von vielen Fouls geprägten ersten Hälfte profitierte Usme beim 1:0 von einem Stellungsfehler in der jamaikanischen Abwehr. Deneisha Blackwood hatte Ana Guzmans Flankenball unterlaufen, weshalb die Stürmerin völlig freistehend vollenden konnte.
Jamaikas beste Chance zum Ausgleich vergab direkt im Anschluss Jody Brown, die den Ball aus einem Meter an den Pfosten köpfte. Eine weitere gute Möglichkeit per Kopf liess Drew Spence ungenutzt (82.). Viel mehr fiel dem Team von Trainer Lorne Donaldson offensiv nicht ein. Bei Kolumbien setzte Topspielerin Linda Caicedo gegen hart verteidigende Jamaikanerinnen kaum Akzente. Stattdessen war es Leicy Santos, die in der 86. Minute die Vorentscheidung verpasste. Ihr Flugkopfball landete nur am Pfosten. (DPA)
Titelträume von Co-Gastgeber Australien leben weiter
Co-Gastgeber Australien darf weiter vom WM-Titel im eigenen Land träumen. Das Nationalteam gewann am Montag mit 2:0 (0:0) vor 75 784 Fans im Australia-Stadion im Achtelfinal gegen Dänemark. Die stark aufspielende Caitlin Foord (29. Minute) und Hayley Raso (70.) erzielten die Tore für das Team von Cheftrainer Tony Gustavsson. Im Viertelfinal treffen die Matildas am Samstag in Brisbane auf Frankreich oder Marokko, die an diesem Dienstag in Adelaide ums Weiterkommen spielen.
Den besseren Auftakt im Achtelfinal hatten die Däninnen erwischt, in Führung aber ging Australien. Nach langem Pass von Mary Fowler vollendete Foord flach zum 1:0. Wenige Minuten später verpasste die Torschützin ihren zweiten Treffer nur knapp.
Nach dem Seitenwechsel verdienten sich die Matildas die Führung nachhaltig, von Dänemark kam nicht mehr viel. Rasos Flachschuss zum 2:0 sorgte für klare Verhältnisse, die Einwechslung von Superstar Sam Kerr in der 80. Minute für weiteren großen Applaus im Stadion. Die bei Chelsea unter Vertrag stehende Stürmerin erlebte nach ihrer Verletzung die ersten WM-Minuten bei diesem Turnier auf dem Platz. (DPA)
England nach Elfmeterschiessen weiter
England ist bei der Fussball-WM erst im Elfmeterschiessen eine Runde weitergekommen. Chloe Kelly verwandelte den entscheidenden Strafstoss zum 4:2 gegen Nigeria und führte ihr Team damit in den Viertelfinal. In 120 Minuten zuvor war kein Tor gefallen. Für den negativen Höhepunkt sorgte vor 49 461 Fans im Stadion Brisbane Englands Lauren James, die nach einer Tätlichkeit die Rote Karte sah (87. Minute). Im Viertelfinal treffen die Lionesses am Samstag in Sydney auf Kolumbien oder Jamaika, die am Dienstag im Achtelfinal in Melbourne aufeinandertreffen.
Im Elfmeterschiessen schoss Georgia Stanway den ersten Versuch Englands links am Tor vorbei. Doch die Nigerianerinnen Desire Oparanozie, die ebenfalls links vorbeischoss, und Michelle Alozie vergaben im Anschluss. Kelly machte schliesslich alles klar. Die Europameisterinnen dürfen damit weiter vom ersten WM-Titel in der Geschichte des englischen Frauenfussballs träumen. Bei der Weltmeisterschaft vor vier Jahren in Frankreich war England im Halbfinal an den USA (1:2) gescheitert. (DPA)
Zweimalige US-Weltmeisterin Ertz tritt nach frühem WM-Aus zurück
Die zweimalige Weltmeisterin Julie Ertz hat nach dem frühen Aus der USA bei der Fussball-WM in Australien und Neuseeland ihren Rücktritt aus dem Nationalteam verkündet. «Leider ist das mein letztes Mal mit diesem Wappen», sagte die 31 Jahre alte Abwehrspielerin im ESPN-Interview. Titelverteidiger und Rekordchampion USA war am Sonntag bei der WM durch ein 4:5 im Elfmeterschiessen gegen Schweden im Achtelfinal ausgeschieden.
Nach der Geburt ihres Sohnes im vergangenen August hatte Ertz erst im April ihr Comeback gegeben. Sie bestritt 122 Länderspiele und erzielte 20 Tore. 2015 und 2019 krönte sie sich mit dem US-Team zur Weltmeisterin. 2017 und 2019 war Ertz in den USA zur Fussballerin des Jahres gewählt worden. (DPA)
Titelverteidiger USA scheitert im Penalty-Krimi
Titelverteidiger USA ist überraschend früh und dramatisch ausgeschieden. Die US-Auswahl verlor trotz deutlicher Überlegenheit gegen Schweden im Penaltyschiessen 4:5. Vor 27'706 Zuschauern in Melbourne waren die viermaligen Weltmeisterinnen deutlich überlegen, konnten die Vielzahl an Chancen aber nicht nutzen. In der Entscheidung vom Punkt vergaben Starspielerin Megan Rapinoe, Sophia Smith und Kelley O'Hara. Der entscheidende schwedische Treffer von Lina Hurtig musste zuerst noch überprüft werden, der Ball war nur um Haaresbreite hinter der Linie. Die Amerikanerinnen hatten bislang bei einer WM nie schlechter als auf Platz 3 abgeschnitten. Schweden trifft im Viertelfinal auf Japan.
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Von Beginn an entwickelte sich eine packende Partie mit klaren Vorteilen für den Titelverteidiger. Mittelfeldspielerin Smith scheiterte in der 54. Minute an der schwedischen Torhüterin Zecira Musovic. Das US-Team von Trainer Vlatko Andonovski drängte in dieser Phase auf das Führungstor, der Schuss von Lindsey Horan ging knapp vorbei (57.). Die Schwedinnen kamen erst spät zu ihrer ersten guten Chance, Sofia Jakobsson scheiterte in der 85. Minute. Musovic rettete auf der anderen Seite des Platzes wenig später gegen Alex Morgan (89.). Auch in der Verlängerung hatte Schweden grosse Mühe, die US-Frauen vom eigenen Tor fernzuhalten. Die Titelverteidigerinnen blieben aber ineffizient im Abschluss. Die Entscheidung musste deshalb im Penaltyschiessen fallen – und wurde dramatisch. (DPA)
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Die Niederlande beendet Südafrikas WM-Auftritt
Die Niederländerinnen dürfen weiter auf den ersten WM-Titel ihrer Geschichte hoffen. Bei der WM in Australien und Neuseeland setzte sich das Team von Trainer Andries Jonker im Achtelfinae gegen Südafrika 2:0 durch. Im Viertelfinal trifft der WM-Finalist von 2019 am Freitag (3 Uhr, Schweizer Zeit) auf Spanien.
Im Football Stadium von Sydney brachte Jill Roord die Favoritinnen nach einer Ecke früh in Führung (9.). Die Südafrikanerinnen hielten gut mit, mussten noch in der ersten Halbzeit allerdings zweimal verletzungsbedingt wechseln. In der zweiten Hälfte sorgte Lineth Beerensteyn nach einem schweren Fehler von Südafrikas Torhüterin Kaylin Swart für den Endstand (68.).
Neben Spanien und den Niederlanden schaffte auch Japan bereits den Einzug in die Runde der letzten Acht. Die Asiatinnen treffen im Viertelfinale auf Schweden. (DPA)
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Zuschauer-Rekord bei Schweizer Achtelfinalpartie
Trotz klarer Niederlage im WM-Achtelfinal, ist das Schweizer Frauen-Nationalteam an einem Rekord beteiligt. 43'217 Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten die Partie zwischen der Schweiz und Spanien live im Eden Park. Noch nie besuchten so viele Fans ein Fussballspiel in Neuseeland. (pka)
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DPA/fas/Sportredaktion
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