AboLage in WestafrikaFrankreich zeigt sich unbeugsam – doch der alte Patron ist zusehends verhasst
Paris stemmt sich gegen die neuen Machthaber in Niger – und tut das fast allein. Es läuft das Endspiel der «Françafrique», einer oftmals zynischen Interessenpolitik.
Wie lange noch? Sylvain Itté, Frankreichs Botschafter in Niamey, der Hauptstadt Nigers, schläft mittlerweile in seinem Büro. Geschützt von hohen Mauern mit Stacheldraht, eine Sondereinheit von Gendarmen patrouilliert da rund um die Uhr, auf und ab. Auf der anderen Seite der Strasse stünde die Residenz, aber die Überquerung der Strasse wäre vielleicht zu gefährlich. Itté hat auch nur noch vier Mitarbeiter zur Seite, alle anderen wurden repatriiert. Eine Weile lang ging das Gerücht um, die Junta, die sich vor einem Monat an die Macht geputscht hatte, habe der Botschaft Strom und Wasser abgestellt.