AboInterview zu neuem Atomkraftwerk«Der Strom von alpinen Solaranlagen ist teurer als die Kernenergie»
Zukunftsweisend für die einen, Unsinn für die anderen – nach jahrelanger Verzögerung geht in Frankreich ein Reaktor der neuen Generation ans Netz. Was bedeutet das für die Schweiz? ETH-Kerntechnologin Annalisa Manera ordnet ein.
Der Baubeginn des Europäischen Druckwasserreaktors (EPR) im französischen Flamanville im Dezember 2007 galt als Sternstunde der Kernenergie. Der zuständige Energiekonzern schwärmte von einem «Rolls-Royce du nucléaire» und prognostizierte eine Fertigstellung im Jahr 2012 sowie Baukosten in Höhe von 3,3 Milliarden Euro. Mit zwölf Jahren Verspätung und Mehrkosten von rund 10 Milliarden soll der EPR im Laufe dieses Sommers ans Netz gehen.