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Geldberater: Konservative Anlagestrategie
Festgeld oder Obligationen?

Mehr Rendite, mehr Risiko: Das Währungsrisiko sollte bei Fremdwährungsanleihen stets abgesichert werden.
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Ich möchte 100'000 Franken nicht auf dem Sparkonto liegen lassen. Ich wollte Obligationen kaufen, mein Bankberater empfiehlt natürlich Aktien, und wenn keine Aktien, dann Festgeld. Ich will auf keinen Fall mein Aktiendepot erweitern. Das Geld brauche ich die nächsten 5 Jahre nicht. Was meinen Sie? Festgeld oder Obligationen? Leserfrage von M.B.

Obligationen in Schweizer Franken von guten Schuldnern bringen nach wie vor nur eine geringe Rendite. Aber immerhin sind diese mit den steigenden Zinsen deutlich interessanter geworden. Mehr Rendite bringen Fremdwährungsanleihen – etwa in Dollar. Da liegen bis zu 5 Prozent drin. Allerdings tragen Sie hier ein erhöhtes Währungsrisiko.

Ich gehe davon aus, dass die Zinsen im September auch bei uns weiter steigen. Darum würde ich wohl zuerst ein Festgeld auf drei Monate in Franken machen und dann ein Engagement in Obligationen prüfen. Dann aber zu etwas besseren Zinsen. Jedenfalls hat die Schweizerische Nationalbank signalisiert, dass trotz sinkender Inflation noch kein Ende der Zinserhöhungen in Sicht ist. Die Nationalbank will sicher sein, dass sich die Teuerung nicht festigt, womit es schwieriger würde, die Inflation zu bekämpfen. Darum wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit an der nächsten geldpolitischen Lagebeurteilung am 21. September wohl nochmals eine Zinserhöhung geben.

Mit all diesen Schritten werden sowohl Festgelder in Franken als auch neu herausgegebene Obligationen in Schweizer Franken attraktiver. Da nach der Zinserhöhung im September eine gute Chance besteht, dass die Nationalbank vorderhand mit weiteren Zinserhöhungen stillhält, könnten Sie sich dann auch länger mit Obligationen binden – auf fünf Jahre, wie Sie es für sich wünschen. Dabei können Sie Einzelobligationen oder auch Obligationenfonds nutzen, mit denen Sie eine Diversifikation erreichen.

Falls Sie gar keine Kursschwankungen wünschen, könnten Sie einen Teil des Geldes auch konservativ in Kassenobligationen anlegen.

Allerdings müssen Sie sich bewusst sein, dass es auch bei Obligationen zu Kursschwankungen kommen kann und Sie phasenweise auf Buchverlusten sitzen. Allerdings gleichen sich diese am Ende der Laufzeit wieder aus, vorausgesetzt, dass Sie nur Papiere von erstklassigen Schuldnern haben. Falls Sie gar keine Kursschwankungen wünschen, da Sie schon ein Aktiendepot haben, das naturgemäss viel Schwankungen aufweist, könnten Sie nach dem Auslaufen des Festgeldes im Herbst einen Teil des Geldes auch konservativ in Kassenobligationen anlegen, welche die meisten Banken wieder anbieten und die wieder ansprechende Zinsen bringen.

Wenn Sie Ihre Rendite noch etwas optimieren möchten, könnten Sie zudem einen kleinen Teil des Geldes noch in einen Fremdwährungsfonds investieren, der breit diversifiziert weltweit in Anleihen mit Investment-Grade-Rating investiert, aber gleichzeitig das damit verbundene Währungsrisiko zum Schweizer Franken absichert. Ein Beispiel dafür ist der iShares Core Global Aggregate Bond UCITS ETF CHF Hedged, der mit einer Gesamtkostenquote von 0,1 Prozent sehr tiefe Gebühren aufweist.

Allenfalls ein Nachteil könnte sein, dass der ETF nicht ausschüttend ist, sondern die Ausschüttungen laufend gleich wieder im Fonds reinvestiert. Dafür dürfte über die Zeit der Wert dieses ETF zunehmen. Weil der Fonds ausschliesslich in Investment-Grade-Anleihen investiert, ist Ihr Ausfallrisiko bei diesem Vehikel gering. Mit den steigenden Zinsen werden Obligationen interessanter – im Franken sind die Renditen noch gering. Wer mehr Rendite wünscht, kann auch Fremdwährungsanleihen nutzen, sollte aber das Währungsrisiko absichern.