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Fernsehen in der Schweiz
Streaminganbieter wie Netflix verlieren erstmals überhaupt Publikum

63 Prozent der Bevölkerung schauen täglich fern: Auch der Play-SRF-Streamingdienst wird genutzt.
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Jahrelang boomten Streamingangebote in der Schweiz. Es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, bis sie das klassische Fernsehen als beliebtesten Kanal ablösen würden. Doch nun scheint hierzulande so etwas wie eine Video-Streaming-Müdigkeit eingesetzt zu haben: Laut dem neuen Jahresbericht der Interessengemeinschaft elektronische Medien (Igem) verlieren Netflix und Disney+ erstmals seit der Erhebung Zuschauerinnen und Zuschauer. Und bei Youtube setzt sich der Abwärtstrend fort.

Weitere Streamingangebote wie Blue+, Amazon Prime und Sky (jeweils 6 Prozent) sowie Apple TV+ (2 Prozent) oder Dazn (2 Prozent) werden nur von einem kleinen Teil der Bevölkerung genutzt und haben wenig Marktanteile. Ganz anders das klassische Fernsehen, das gegenüber dem Vorjahr um 2 Prozent zulegen kann und mit Abstand das meistgenutzte Format bleibt: 93 Prozent der Bevölkerung schauen regelmässig TV, 63 Prozent sogar täglich.

Die stärkste Zunahme verzeichnet das Kino, das sich von 39 auf 48 Prozent steigert. Allerdings bezieht sich dieser Wert auf den Anteil der Schweizerinnen und Schweizer, die mindestens einmal im Monat einen Kinosaal aufsuchen. Die Schwelle, was als regelmässig gilt, ist also viel tiefer als bei anderen Angeboten. Zudem zeigt sich hier deutlich eine Erholung vom Einbruch während der Corona-Pandemie.

Netflix, Disney+ und andere Streamingangebote werden von einem Grossteil nicht täglich, sondern wöchentlich oder nur gelegentlich genutzt. Überraschend grosse Unterschiede gibt es nach Sprachregionen: In der französischen und der italienischen Schweiz sind die Angebote beliebter als in der Deutschschweiz. Netflix zum Beispiel kommt in Letzterer nur auf einen Anteil von 40 Prozent und in der lateinischen Schweiz auf über 50 Prozent.

Eine Rolle spielen zudem Geschlecht und Alter: Frauen nutzen Streamingangebote tendenziell weniger häufig als Männer und Ältere weniger als Jüngere. Am deutlichsten zeigt sich der Generationenunterschied bei Youtube und Netflix.

Trotz des Streamingbooms der letzten Jahre bleibt der Kauf von Videoinhalten populär. Am häufigsten wird in der Schweiz für Filme, Serien und Unterhaltung bezahlt. 36 Prozent der Bevölkerung tun das mindestens gelegentlich. Bei Dokumentationen und Sportinhalten ist die Zahlungsbereitschaft tiefer: 18 respektive 13 Prozent sind bereit, Geld dafür auszugeben.

Für die jährliche Igem-Erhebung werden Schweizerinnen und Schweizer nicht nur nach ihrem Fernsehverhalten gefragt, sondern auch nach ihrer Nutzung anderer elektronischer Medien. Gemäss dem neuen Bericht gewinnen auch andere klassische Medien wie Onlinenews und Teletext wieder an Reichweite. Das Gleiche gilt für Audioformate, etwa das Radio, Podcasts und Spotify, das ja neben Musik auch Podcasts anbietet. Bei Social Media überholt Instagram Facebook und ist jetzt die beliebteste Plattform.