Fussball 2. LigaFC Kilchberg-Rüschlikon
erzwingt das Glück
Das Team des neuen Trainers Igor Klasan gewinnt beim als Tabellenführer angetretenen Horgen 2:1. Damit hat Kilchberg-Rüschlikon die rote Laterne abgegeben.

Vor dem Seederby stand Gastgeber Horgen ganz oben und das angereiste Kilchberg-Rüschlikon ganz unten in der Tabelle. Dass die Partie aber keine einseitige Angelegenheit werden würde, zeigte bereits die Körpersprache der Akteure in den ersten Minuten. Die Kilchberg-Rüschlikon-Spieler des neuen Trainers Igor Klasan rannten selbstbewusst und mit breiter Brust über den tiefen und unebenen Rasen. Diese Souveränität war die Folge ihrer ausschliesslich guten Leistungen in den Rückrundenvorbereitungspartien.
Die Horgner als Tabellenführer und Gastgeber gingen sowieso erhobenen Hauptes zu Werke. In der 7. Minute zwang Lukas Espinosa den erst 18-jährigen Gästegoalie Jonatan Seiler zu einer ersten guten Parade. Danach konnte der Gastgeber innerhalb von zwei Minuten vier Corners treten. Beim vierten schrie der aktive Horgner Trainer Francesco Azzarito «jetzt fällt sie rein» aufs Spielfeld. Es blieb beim Wunsch.
In der 18. Minute wurde der Gast, der hinten kompakt stand und bei Balleroberungen blitzschnell umschaltete, erstmals gefährlich. Marcel Malacrida, der als Spielmacher sehr viel Defensivarbeit verrichtete, legte sich mit drei Ballberührungen am Horgner Strafraum das Leder zurecht, schoss aber über das Gehäuse. In der 31. Minute zeigte Goalie Seiler dann sogar eine mirakulöse Parade. Der 16-jährige Horgner Felipe Nussbaumer schoss aus elf Metern flach und scharf in die linke Ecke. Seiler hechtete nach unten, streckte blitzschnell seine Arme aus und wehrte den Ball auf der Linie ab. Im Gegenzug scheiterten Malacrida und Leandro Brilli nach einem Konter.
Die Partie flachte vor der Pause ab. Diese Phase beendete der Schiedsrichter, indem er in der 39. Minute einen strengen Foulpenalty gegen Horgen pfiff. Kilchberg-Rüschlikons starker Neuzuzug Oliver Martinovic verwertete den Elfmeter. Mit dem Halbzeitpfiff gelang Espinosa nach einem Corner aber noch das verdiente 1:1.
1:2 statt 2:1
Wie in der ersten Halbzeit agierte Horgen gleich nach dem Wiederanpfiff zur zweiten Halbzeit sehr offensiv. Aber die Gästeabwehr schloss die Räume erneut sehr gut. Ab der 55. Minute nahm der Horgner Druck ab. Viele Zweikämpfe im Mittelfeld prägten die Partie. In der 75. Minute aber gelang es Favorit Horgen, einen Weg durch die dichte Kilchberg-Rüschlikon-Abwehr zu finden. Kedy Steven Bonsu hatte plötzlich vor dem halbleeren Tor freie Schussbahn. Aber sein Schuss flog daneben. Besser machte es sieben Minuten später der eingewechselte Gästestürmer Steven Jankovska. Der 35-Jährige köpfte eine Flanke von Léo Durisch zum 2:1 für die Gäste ins Netz.
Horgen suchte danach vehement den Ausgleich. Eine Flanke von Agash Thangarajah in der 86. Minute landete an der Latte. Auf dem unebenen Naturrasen war es schwer, den Ball über mehrere Stationen laufen zu lassen. Es blieb beim 2:1 für die Gäste.
Drei im Dreihunderter Club
Horgens Trainer Francesco Azzarito glaubte nach dem Schlusspfiff nicht, dass seine Spieler den Gegner unterschätzt haben. «Wir wussten, wie stark Kilchberg-Rüschlikon in den Vorbereitungsspielen aufgetreten ist.» Kilchberg-Rüschlikons Trainer Igor Klasan dagegen lobte seine Akteure, weil sich alle an den Matchplan gehalten haben.
Siegtorschütze Steven Jankovska freute sich, in Horgen für Kilchberg-Rüschlikon gleichzeitig sein 300. Pflichtspiel bestritten zu haben. Vor ihm liegen nur noch Andreas Strässle mit 327 Einsätzen und Graziano Gervasi (321), der in Horgen zur grossen Kilchberg-Rüschlikon-Fangemeinde gehörte.

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