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Europol warnt
Kokain-Schmuggel nach Europa nimmt massiv zu

08022017, Luxembourg, Illustration de drogues, Toxicomanie, Seringue, Cocaine, Pilules, Photo Fabrizio Pizzolante
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Der Kokainschmuggel nach Europa nimmt gemäss Analysen von Europol weiter zu. Die Rekordwerte bei der weltweiten Kokainproduktion widerspiegelten sich auch in den Riesenmengen, die derzeit in Europa beschlagnahmt würden, sagte eine Europol-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur in Den Haag. Auch die mit dem Handel verbundene Gewalt nehme schnell zu. 

Gut 70 Prozent des Kokains kommt nach Angaben von Europol über die Häfen vor allem in Antwerpen und Rotterdam nach Europa. Zugleich zielten die Banden zunehmend auch auf kleinere Häfen, um Kontrollen zu umgehen. 

In der EU werden nach Angaben von Europol jährlich illegale Drogen im Wert von mehr als 31 Milliarden Euro gehandelt. Dabei ist Cannabis die Droge Nummer eins mit rund 12 Milliarden Euro, gefolgt von Kokain mit rund 11,6 Milliarden Euro. 

Im vergangenen Jahr waren mehr als 300 Tonnen Kokain in Europas Häfen beschlagnahmt worden. Allein in Antwerpen stellten die Ermittler 2023 die Rekordmenge von 121 Tonnen Kokain sicher – etwa 10 Prozent mehr als im Vorjahr. In den Niederlanden wurden rund 60 Tonnen sichergestellt. Auch die Einzelmengen werden gemäss der Analyse von Europol immer umfangreicher. So wurde in Rotterdam im vergangenen Jahr die bisher grösste Einzelmenge sichergestellt: rund 8000 Kilogramm Kokain im Wert von rund 600 Millionen Euro in einem Container mit Bananen.

Die Erfolge der Drogenfahnder zeigten auch, dass Ermittler immer mehr Einsicht in die Arbeitsweise der Banden hätten, sagte die Sprecherin. Grundlage dafür war unter anderem das Knacken krimineller digitaler Kommunikationsnetzwerke wie Encrochat. Kürzlich hat Europol die 821 gefährlichsten Netzwerke des organisierten Verbrechens in der EU identifiziert. 

Europol weist zudem auf die zunehmende Gewalt durch den Kokainschmuggel hin. «Die grossen Profite beim Kokainhandel haben viele Verbrecher-Netzwerke in der EU angelockt, die sich auch einmischen wollten», sagte die Sprecherin. Die Konkurrenz führe zunehmend zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Europol registriert mehr Morde, Schiessereien, Sprengstoffanschläge, Entführungen, Folter und Brandstiftungen.

DPA/aeg