AboChef der UNO-Flüchtlingshilfe im Interview«Europa und die Schweiz brauchen Millionen Einwanderer, um zu funktionieren»
Filippo Grandi vom UNHCR sagt, wir debattierten bei der Migration an den Problemen vorbei. Wirtschaft und Gesellschaft benötigten Zuwanderinnen – und zwar dringend.
Filippo Grandi verspeist gerade ein Carac aus der Bäckerei nebenan, als er den Konferenzsaal eines Berner Hotels betritt. «Das ist mein Mittagessen», sagt der gebürtige Mailänder entschuldigend, nachdem der letzte Bissen des giftgrün glasierten Schokoladegebäcks in seinem Mund verschwunden ist. Grandi – als Chef der UNO-Flüchtlingshilfe UNHCR Herr über 19’000 Angestellte und ein 10-Milliarden-Dollar-Budget – hat an diesem Apriltag in Bern ein dicht getaktetes Programm: Flüchtlinge treffen, dann Parlamentarier, dann Bundespräsident Berset, dann Justizministerin Baume-Schneider. Dazwischen ein Interview. Exakt 35 Minuten sind eingeplant.