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Palästina-Demo an der ETH Zürich
Die Polizei trug die Demonstrierenden unter Buhrufen raus

Nach einer Ankündigung trägt die Polizei Demonstrierende aus dem ETH-Hauptgebäude weg.
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Noch fünf Minuten Zeit, um freiwillig die Halle zu verlassen, sonst werden sie herausgetragen und verzeigt. Als der Polizist dies den Demonstrierenden der Gruppe «Students for Palestine» verkündet, sitzt nur noch ein Dutzend junger Menschen in der Eingangshalle des ETH-Hautgebäudes.

Kurz vor 14 Uhr sind fast mehr Polizisten und Polizistinnen als Demonstrierende in der Haupthalle der ETH.

Um 13.40 Uhr versammelt sich ebenfalls rund ein Dutzend Stadtpolizisten um die Demonstrierenden. Ziemlich genau einer pro Demonstrant oder Demonstrantin. Die Ersten werden herausgetragen. Im Fünfminutentakt. Bis jetzt lassen sie es sich friedlich gefallen.

Unterdessen haben sich Sympathisantinnen und Sympathisanten auf den Balustraden in den oberen Stockwerken versammelt. Wenn ein Demonstrant weggetragen wird, begleiten sie das mit Buhrufen und Trommeln.

Um 14.20 Uhr sitzt noch eine Frau dort und ruft: «From the River to the Sea». Fünf Minuten später ist auch sie weg.

Später vermeldet die Stadtpolizei, dass sie zwölf Personen kontrolliert, weggewiesen und verzeigt habe. Jene, die passiven Widerstand geleistet hätten, seien aus dem Gebäude getragen worden.

Auch zuvor war es schon sehr laut im Lichthof des ETH-Hauptgebäudes. Die Wände vervielfachten die Rufe «Free Palestine», «No Tech for Genocide» und das Klatschen. Rund 75 Personen hatten am Freitag kurz vor 12 Uhr die Hochschule erneut besetzt.

Die Anzahl der Demonstrierenden ist bei der zweiten Kundgebung an der ETH deutlich kleiner als bei der ersten Demonstration Anfang Mai.

Hinter der Aktion steht die Gruppe «Students for Palestine». Gefordert werden erneut ein akademischer Boykott Israels und eine klare Stellungnahme von der Hochschule «zum anhaltenden Genozid in Gaza».

ETH-Studierende weisen auf Transparenten auch auf die Bildungslage im Gazastreifen hin.

Kurz nach 12.30 Uhr kündigte die ETH-Leitung an, dass sie den Protest nicht toleriere. Nach einer Frist von einer halben Stunde werde sie bei der Stadtpolizei Strafantrag wegen Hausfriedensbruch stellen.

Einzelne Mitglieder informierten die Teilnehmenden, wie sie sich verhalten sollten, wenn die Kundgebung geräumt werde.

Mittlerweile waren auch Beobachterinnen von Amnesty International vor Ort eingetroffen. Mitarbeiter der ETH stellten unterdessen unbeirrt Tische in der Halle auf, wahrscheinlich für eine Veranstaltung, die am Abend hier stattfinden wird.

Die Demonstrierenden an der ETH lassen es sich ziemlich friedlich gefallen, dass sie weggetragen werden.

Als dann die Polizei eintraf, entfernten sich die meisten Protestierenden unter den Rufen: «Shame on ETH!»

In den vergangenen Wochen hatten Palästina-Demonstrierende schon mehrere Hochschulen in der Schweiz besetzt. Auch an der ETH und der Universität Zürich gab es schon Proteste. In Zürich schritt die Polizei jeweils nach kurzer Zeit ein.