ESC-ReferendumSo macht die EDU in Basel gegen den Mega-Musikevent mobil
Mit Standaktionen und einem Versand von Unterschriftenbögen an die Basler Bevölkerung will die rechtsreligiöse Partei die Veranstaltung verhindern. Ihre Aktionen werden aufmerksam verfolgt.
Seit Basel den Zuschlag für die Austragung des Eurovision Song Contest (ESC) erhalten und der Grosse Rat das Budget von rund 35 Millionen Franken für den Mega-Event Ende August bewilligt hat, ist im politischen Basel von links bis rechts trotz einzelner kritischer Stimmen überwiegend Vorfreude zu spüren.
Nicht so bei der Eidgenössisch-Demokratischen Union (EDU). Die rechtsreligiöse Partei will den ESC in Basel verhindern. Am 15. September hat man damit begonnen, Unterschriften für ein Referendum gegen den Anlass zu sammeln. 2000 Unterschriften sind nötig, angestrebt werden aber laut Samuel Kullmann, Mitglied der Geschäftsleitung der EDU Schweiz, 2500. Dies, um sicherzugehen, dass man bestimmt genügend gültige Unterschriften zusammenbekomme. Für die Sammlung kam der Thuner vergangenen Samstag eigens nach Basel, um an einer Standaktion an der Schifflände Befürworter des Referendums zu gewinnen. «Dort, wo das Interesse an einer Diskussion vorhanden war, gab es durchaus Zustimmung zum Referendum», so Kullmann.
Für den Abstimmungskampf bereit sein
Wie viele Unterschriften seine Partei in Basel bereits gesammelt hat, möchte der Politiker nicht sagen. Die bisherigen Zahlen seien nicht aussagekräftig, vor allem, da erst in der vergangenen Woche flächendeckend Unterschriftenbögen an die Basler Bevölkerung verschickt worden seien. Am kommenden Samstag wird Kullmann erneut auf Stimmenfang gehen in Basel, eine weitere Standaktion ist für den 19. Oktober in Riehen geplant. Bis jetzt war Kullmann das Gesicht des Basler Referendums. Inzwischen hat sich mit Parteimitglied Karin Hirschi auch in der Kantonalpartei EDU Basel-Stadt eine Auskunftsperson für das Referendum gefunden.
Trotz der breiten Unterstützung für den ESC beobachtet Reto Baumgartner, Direktor des Gewerbeverbands Basel-Stadt, die Unterschriftensammlung für das Referendum mit einem wachsamen Auge. «Man muss das ernst nehmen», so Baumgartner, «2000 Unterschriften sind schnell beisammen.» Und vor allem will er bereit sein, sollte das Referendum am 24. November zur Abstimmung kommen. Denn der Zeitplan zwischen dem Ende der Unterschriftensammlung und der Abstimmung sei knapp. «Wir müssen uns deshalb jetzt schon Gedanken machen, wie wir im Hinblick auf eine allfällige Abstimmung vorgehen», sagt der Gewerbeverbands-Direktor. Er setze sich auch im Namen vieler seiner Mitglieder für die Durchführung des ESC in Basel ein: «Vor allem Hoteliers und Wirte würden von diesem einmaligen Anlass sehr profitieren.»
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