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Meinung

Video-Analyse
«Es muss ein Mensch sein»: Berset zeigt Maurer, wies geht

Es ist eine Standardfrage. Eine, die keine scheidende Bundesrätin, kein scheidender Bundesrat nach der Rücktrittserklärung ernsthaft beantworten kann. Trotzdem kommt sie mit Gewissheit: Wer soll Nachfolger, Nachfolgerin werden? Mann, Frau? Deutschschweizerin, Romande?

Weil man sie eben nicht ernsthaft beantworten kann, bleibt Raum für Kreativität. Für Ironie. Für einen Seitenhieb. Für ein Provokatiönchen gar. Oder für ein bisschen alles zusammen. Ueli Maurer versuchte es Ende September letzten Jahres so: «Ob meine Nachfolge ein Mann oder eine Frau ist, ist mir egal. Solange es kein Es ist, geht es ja noch.»

Der Seitenhieb sass. Die Angeschossenen heulten auf ob dieses «offenen Ausdrucks von Transfeindlichkeit» und forderten eine Entschuldigung. Wie lustig Maurers Seitenhieb war – Geschmackssache. Sein Vortrag war definitiv keine grosse Comedy: gleichförmig im Ton, ohne Punkt und Komma, keine sachdienliche Mimik, null Gefühl für Timing. 

Ganz anders Alain Berset. Schon bei den letzten Worten der Frage hebt er Augenbrauen und Mundwinkel dezent, schneidet angriffslustig der fragenden Kollegin die finalen Buchstaben ab. «Das Einzige, was ich sage:­» – der Blick schweift kurz durch den Saal – «Es muss ein Mensch sein …» – Kunstpause – «… und, äh …» – richtig lange Kunstpause – «… ja, versteht, wer will.»