AboVerlorene Jugend«Es hat sich angefühlt wie eine schwarze Wand»
Sie wollten arbeiten, reisen, frei sein – dann kam die Pandemie. Was hat das mit den Jugendlichen gemacht? Wie gucken sie in die Zukunft? Ein Essay einer 19-Jährigen.
Wir Jungen, wir leiden eigentlich immer. Wir leiden, weil unsere Liebe unerwidert ist, weil wir Streit mit unseren Eltern haben, weil der Körper zu lang und latschig oder zu kurz und weich ist, weil die Haare zu dünn, zu fettig, zu lockig sind. Oder zu alles gleichzeitig. Wir leiden, weil wir wollen, dass unser Tagesinhalt uns erfüllt. Wir leiden, weil wir mit unseren Mitmenschen mitleiden. Wir leiden mit einer Exklusivität, als hätten wir dieses Leid erfunden. Wir sind Leidwesen, gerne zu Tode betrübt. Ich will uns damit das Leiden nicht absprechen. Es ist wahrhaftiges Leiden, und es kratzt an unserem Gefühl für uns selbst.