Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Migration auf Eisscholle
Erster Eisbär auf Island seit 2016 – von Polizei erschossen

A polar bear stands on the ice in the Franklin Strait in the Canadian Arctic Archipelago, Saturday, July 22, 2017. (AP Photo/David Goldman)
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Zum ersten Mal seit vielen Jahren hat wieder ein Eisbär die Nordatlantik-Insel Island betreten. Die Polizei erschoss das Tier – und teilte mit, keine andere Wahl gehabt zu haben. Die Massnahme sei in enger Absprache mit der Umweltbehörde getroffen worden.

Das Tier sei vermutlich auf einer Eisscholle aus Grönland im Nordwesten von Island angekommen – eine Strecke von mehreren Hundert Kilometern. Vor der Küste waren zuletzt vermehrt Eisberge gesichtet worden, berichtete der Sender RÚV.

Das Tier zurück nach Grönland zurückzubringen, sei nicht infrage gekommen, hiess es. Grund sei auch die Furcht, der Eisbär könne Krankheiten aus Island einschleppen.

300 Kilometer weit ist Grönland von Island entfernt an der nächsten Stelle. Eine weite Strecke für einen Eisbären – und auch für eine Rückführung.

Das Raubtier sei verhältnismässig gesund gewesen, sagte ein Experte. Der 150 bis 200 Kilogramm schwere Kadaver soll nun in der Hauptstadt Reykjavik untersucht werden.

Eisbären sind Gefahr für Mensch und Vieh

Zuletzt war 2016 ein Eisbär auf Island gesichtet worden. Nachdem 2008 zwei Exemplare nach Island gekommen waren, hatten die Behörden beschlossen, dass Eisbären dort getötet werden, obwohl die Art bedroht ist.

Die Tiere seien eine Gefahr für Mensch und Vieh. Sie stammten zudem sehr wahrscheinlich aus einer Population in Ostgrönland, die stabil sei, und die Kosten für eine Rückführung seien deutlich zu hoch.

Ohnehin könnten Eisbären nach Ansicht von Experten auf Island langfristig nicht überleben. Es gibt dort kein Meereis, und das Nahrungsangebot ist begrenzt. Weibchen könnten auf der Vulkaninsel weder gebären noch Nachwuchs aufziehen.

DPA/oli