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Snooker-Legende Ronnie O’Sullivan
Er provoziert und ist flegelhaft: Der Rekordspieler eckt wieder an

Ein grosser Snookerspieler mit einem grossen Ego: Ronnie O’Sullivan.

Ronnie O'Sullivan findet sich selbst ziemlich gut, ein Beispiel gefällig? Vor der Snooker-WM, die gerade in Sheffield angelaufen ist, hat der sechsmalige Weltmeister über andere Sportgrössen sinniert. Zum Beispiel im Tennis, da gebe es drei grosse Spieler: Novak Djokovic, Rafael Nadal und Roger Federer. Nur sei es mit Djokovics oder Nadals Spielstil viel einfacher, Turniere zu gewinnen als mit Federers. «Nadal macht dich fertig. Djokovic macht dich fertig. Sie sind wie Maschinen», sagte O'Sullivan also, «aber Federer ist ein bisschen wie ein Künstler.»

Schon klar, O'Sullivan, 46, sieht sich selbst als Künstler, als Federer also. Nicht als Djokovic oder Nadal. Und das Ego, sich eines Vergleichs mit einer Sportlegende zu unterziehen, hat er zweifelsohne auch.

Warum auch nicht? Gerade ist O'Sullivan auf Platz eins der Weltrangliste zurückgekehrt – und an der WM in Sheffield könnte der knautschnasige Brite nun tatsächlich mit dem Schotten Stephen Hendry gleichziehen. O'Sullivan hat zwar mehr Ranglistenturniere gewonnen als Hendry und in der Snookerwelt auch mehr Rekorde aufgestellt, in Sachen WM-Titel liegt dieser allerdings vor ihm, 7:6. Hendry einzuholen, hat O'Sullivan als grosses Karriereziel ausgegeben. Rekordweltmeister ist der Titel, der ihm noch fehlt.

«Ich liebe, was er tut, aber manchmal ist er respektlos»

Mark Selby, Neil Robertson, Judd Trump: Es gibt einige Spieler, die in Sheffield sportlich etwas dagegen haben dürften. Noch grösser ist die Anzahl jener Spieler, die eine Meinung zu O'Sullivan haben und sich an seinem Ego reiben. So wie der Iraner Hossein Vafaei (Weltranglistenplatz 18), der seinen Kollegen in einem Interview vor der WM sogar offen zum Rücktritt aufforderte. Klar, wie alle sei er ein grosser Fan von O'Sullivan, jedoch eher vom jungen Ronnie, nicht so sehr von seiner jetzigen Version. «Ich liebe, was er tut, aber manchmal ist er respektlos, er ist nicht gut für das Spiel», sagte Vafaei. Sein Ratschlag: O'Sullivan solle zurücktreten, das wäre besser für alle.

O'Sullivan reagierte kühl: Er habe Spass am Snookersport, also spiele er weiter. Und überhaupt: «Tritt man als Nummer eins der Welt zurück?»

Quasi wie auf Bestellung hat O'Sullivan trotzdem bestätigt, dass es mit seinen Manieren manchmal hapert. Beim Erstrundensieg gegen seinen Landsmann David Gilbert (10:5 nach 0:3 Rückstand) hat er zwar phasenweise sehr gut gespielt, dann aber die traditionell guten Gepflogenheiten seiner Sportart flegelhaft missachtet.

Nach einer verschossenen, obwohl relativ leichten schwarzen Kugel leistete sich O'Sullivan eine von den Kameras eingefangene obszöne Geste, mit seiner rechten Hand auf Höhe seines Intimbereichs. Prompt hat sich die Disziplinarkommission des Weltverbands eingeschaltet, denn O'Sullivan ist diesbezüglich kein Ersttäter: Bei einem ähnlichen Vorfall 2008 in China wurde er mit einer Geldstrafe von 2750 Pfund belangt, zudem wurden ihm 700 Weltranglistenpunkte gestrichen.

Ob die Strafe diesmal noch drastischer ausfällt? Wäre O'Sullivan vermutlich herzlich egal – wenn er sich im Gegenzug seinen siebten WM-Titel holt. Nachhaltig beschmutzt hat er dagegen den Vergleich mit Federer: Zu einer solchen Geste würde dieser sich wohl nie hinreissen lassen.

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