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Super League: GC – YB
Er fand keine Beachtung mehr – jetzt bremst er 2800 euphorisierte Berner

Begeisterung überall: Shkelqim Demashaj (rechts) bejubelt mit seinen Kollegen sein erstes Saisontor.

Fast 3000 sind im Letzigrund, sie tragen Gelbschwarz und schiessen Feuerwerk in die Luft, sie singen und feiern. Sie sind YB-Fans und füllen fast den ganzen Gästesektor. Sie sind hier, um den 16. Meistertitel der Berner Clubhistorie zu feiern, ein Sieg dafür reicht. Ein Sieg gegen GC, den gefallenen Rekordmeister.

Und dann? Dann kommt Shkelqim Demhasaj und kann es selbst nicht glauben.

Zu diesem Demhasaj muss man wissen, dass er einer der Helden des Aufstiegs der Grasshoppers war. Er kam im Sommer 2020 aus Luzern nach Zürich, als einer von vielen, er suchte einen Neustart in der Challenge League. Er schoss zehn Tore und begeisterte mit seiner unverblümten Art und seinem unbändigen Einsatz. Er war nie der Mann des Spektakels, aber einer, der kämpfte. Das kam an.

Kaum war GC aber in der Super League, fand der Stürmer mit der Nummer 9 keine Beachtung mehr. Zu gut war die Konkurrenz, es spielten Kaly Sène oder Leo Bonatini, später Guilherme Schettine oder Renat Dadashov. In der vergangenen Saison spielte Demhasaj bis zu einer Leihe nach Winterthur noch 13-mal, in der aktuellen kam er vor dieser Partie gegen YB auf ganze sechs Einsätze, Tore schoss er dabei keine.

Sein Vertrag läuft im Sommer aus, eine Verlängerung ist unwahrscheinlich. Es ist darum schon grundsätzlich eine Überraschung, dass er zu Beginn dieser Partie gegen YB auf dem Rasen steht. Und es wird verrückt, als das Spiel noch keine 23 Minuten alt ist und die GC-Mannschaft den fast schon ungläubig jubelnden Demhasaj unter sich begräbt. Er hat einen abgelenkten Ball abgestaubt und das 1:0 erzielt. Es ist sein erstes Super-League-Tor seit dem 15. Mai 2019. Damals traf er für den FC Luzern doppelt gegen den FC Basel. 

Pusic trifft doppelt

Die Young Boys, auch sie mit dem Anspruch hier, als Meister nach Hause zu fahren, reagieren. GC-Verteidiger Tomas Ribeiro unterläuft ein Eigentor, das nicht zählt, weil Joël Monteiro davor im Abseits stand. Kurz darauf flankt Ulisses Garcia auf Christian Fassnacht, schon steht es 1:1. Aber gleich danach tritt Demhasaj wieder auf die Berner Euphoriebremse. Bendeguz Bolla schickt ihn in die Tiefe, er lässt Cédric Zesiger aussteigen und flankt auf Petar Pusic, der das 2:1 erzielt. Wieder laufen einige GC-Spieler direkt zu Demhasaj, jeder im Team weiss, was ihm diese Momente bedeuten müssen.

Die Grasshoppers gehen mit diesem 2:1 in die Pause – und erzielen kurz darauf das 3:1. Hayao Kawabe lanciert Bolla herrlich, der Ungar scheitert zwar an YB-Goalie Anthony Racioppi, allerdings landet dessen Abwehr bei Fabian Lustenberger, der für ein Eigentor der seltsamen Art sorgt. Kurz darauf hat Demhasaj gleich zweimal das 4:1 auf dem Fuss, einmal scheitert er an sich selbst, einmal an einem hervorragend reagierenden Racioppi.

Seit die Grasshoppers zurück sind in der Super League, haben sie gegen die Young Boys nie richtig schlecht ausgesehen. Was sie aber an diesem Dienstagabend zeigen, ist bemerkenswert stark. Es scheint, als würde absolut keiner in diesem Team feiernde Berner in ihrem Stadion wollen. Die Mannschaft glänzt als Kollektiv, fast jeder wächst phasenweise über sich hinaus. Gegen ein YB, das zur Pause Jean-Pierre Nsame und Cheikh Niasse bringt. Dann auch noch Donat Rrudhani und Meschack Elia. Kurz: Unerhört viel Qualität.

Doch es will nicht sein. Pusic schiesst in der 77. Minute per Penalty das 4:1 und wird zur zweiten grossen Figur des Abends. Demhasaj ist da schon nicht mehr auf dem Platz, er wurde zehn Minuten zuvor ausgewechselt, das Stadion applaudierte. Abgesehen von den 2800, die den Meistertitel dann halt an einem anderen Tag feiern. Womöglich schon am Donnerstag, dafür bräuchte es aber Niederlagen von Luzern, Servette und Lugano. 

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