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Trainerwechsel bei GC
Am Freitag erhält Contini Besuch, danach weiss er: Bald ist Schluss

Spätestens nach dieser Saison ist Giorgio Contini nicht mehr GC-Trainer: Der Club hat ihn am Freitag darüber informiert. 
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Giorgio Contini wollte bei GC etwas bewegen. Jetzt wird er bewegt. Nach dieser Saison ist er nicht mehr Trainer der Grasshoppers.

Am vergangenen Donnerstag tagt der GC-Verwaltungsrat. Am Freitag erhält Contini Besuch von Sportchef Haas und hört, dass der Club für die kommende Saison einen neuen Trainer sucht. Und am Samstag machen Contini und sein Team einen Schritt zum versöhnlichen Saisonende. Die Grasshoppers gewinnen in Winterthur 2:1 und haben jetzt acht Punkte Reserve auf den letzten Platz. 

Contini hatte im Februar per Ende August gekündigt, weil er unzufrieden damit ist, wie der Club geleitet wird. Ihm fehlt die Strategie. Ihm fehlt eine starke Führung. Er ist nicht zufrieden mit der Kaderzusammenstellung. Er hätte sich trotzdem vorstellen können zu bleiben, wenn sich bei GC etwas tut. Jetzt hat er noch sieben Partien – «ausser, wir verlieren fünfmal, dann bekomme ich vielleicht früher frei», witzelt Contini. 

Der 49-Jährige verspürt nach dem Entscheid des Verwaltungsrates «überhaupt keinen Frust». Und so tritt er auch auf, als er wenige Minuten nach dem Schlusspfiff auf der Schützenwiese die bevorstehende Trennung bekannt gibt. Entspannt wirkt er. Und zufrieden. Und vielleicht geniesst er es auch ein wenig, mit der letzten Aktion des Abends den chinesischen Besitzern zuvorzukommen, die es wieder einmal nicht schaffen, die Kommunikation zu steuern.

Bernt Haas, der den neuen Trainer sucht, will sich seit Tagen und bis auf weiteres nicht äussern. Präsident András Gurovits immerhin versucht, etwas Transparenz zu schaffen, und sagt, dass der nächste Trainer bereit sein sollte, regelmässig Spieler aus dem eigenen Nachwuchs einzubauen, da hätte GC Verbesserungspotenzial. Wie gut dieser Plan mit der Strategie der chinesischen Geldgeber harmoniert, die jüngst die Spieler vor allem im Ausland wild zusammengesucht haben, wäre dann die nächste Frage.

Ein Winterthurer führt GC zum Sieg

GC gewinnt den Match in Winterthur vor 8400 Zuschauern im ausverkauften Stadion, weil vieles für die Stadtzürcher läuft. Winterthurs Verteidiger Diaby eröffnet das Spiel mit einem Fehlpass, den GC durch Herc zum 1:0 nutzt (3.). In der 22. Minute sieht Diaby Rot für eine Notbremse gegen Bolla. Danach spielt GC aber nicht mehr wie zu Beginn mit Tempo nach vorne. Und lässt sich in der Abwehr immer wieder übertölpeln, ohne aber dafür bestraft zu werden.  

Dafür gibt es Rot: Winterthurs Souleymane Diaby wird von Bendeguz Bolla überlaufen, bevor er seinem Gegenspieler mit der Hand ans Bein greift und ihn damit zu Fall bringt. 

Die Winterthurer können ihre Chancen nicht nutzen. Und um alles noch etwas ungerechter zu machen für den FCW, gelingt GC kurz vor der Pause entgegen dem Spielverlauf durch Dadashov das zweite Tor. Der erste Winterthurer Treffer kommt in der 86. Minute zu spät für eine Wende.

FCW-Trainer Bruno Berner findet, sein Team habe GC das 1:0 «geschenkt» und nach dem Platzverweis in Unterzahl «cheibe guet» gespielt. Der Zusammenhalt seiner Spieler hat ihm erneut gefallen. Und deshalb ist er auch nach dieser Niederlage überzeugt, dass sein FCW «wieder aufsteht und wieder angreift».

Die GC-Spieler haben wenig Verständnis für die eigene Leistung

Wieso es bei GC diesen Bruch gegeben habe nach dem Platzverweis und Winterthur danach die gefährlichere Mannschaft gewesen sei, will ein Journalist von Contini nach dem Spiel wissen. Contini hat keinen Bruch gesehen und sagt: «Ich bin froh, wenn der Gegner besser ist und wir gewinnen. Bei uns geht es um den Ligaerhalt und nicht um den Schönheitspreis.»

Ganz so unbekümmert nehmen den Auftritt nicht alle auf seiner Seite. Zwei Dinge findet Linksverteidiger Dominik Schmid ziemlich gut. Dass bald niemand mehr darüber redet, mit welcher Leistung GC gewonnen hat. Und dass sich die Zürcher bis auf weiteres aus dem Abstiegskampf verabschiedet haben. 

Schmid hat wenig Verständnis dafür, wie sich sein Team in Überzahl präsentierte und am Ende froh sein musste, das 2:1 über die Zeit zu bringen. Trotzdem findet er, dass die Grasshoppers zufrieden sein dürfen. Alles falsch könne die Mannschaft nicht gemacht haben, urteilt er. Sonst wäre sie nicht zu drei Punkten gekommen. Sonst stünde sie jetzt nicht bis auf weiteres gesichert im Mittelfeld. 

Aufprall auf der Schützenwiese: Dominik Schmid stoppt Nishan Burkart. 

Ähnlich klingt es bei Amir Abrashi nach dem vierten Sieg in den vergangenen sechs Spielen. Er ist nicht glücklich über den lauen Auftritt. Aber er ist «unheimlich froh, haben wir das Spiel über die Bühne gebracht». 

Bei einer Niederlage hätte GC nur noch zwei Punkte Vorsprung auf Winterthur gehabt. Es wäre wieder mitten im Abstiegskampf gewesen. Jetzt aber will Abrashi «mit einem Auge nach hinten und mit einem Auge nach vorne schauen». Er will also mit dem Abstieg nichts mehr zu tun bekommen in dieser Saison. Und er will auch ein bisschen davon träumen, sich mit GC noch in den Europacup zu spielen. 

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