EM-Qualifikation: Kosovo - Schweiz im TickerGranit Xhaka stichelt
Die Schweizer Fussballer verspielen gegen Kosovo den Sieg in der 94. Minute. Captain Granit Xhaka kritisiert danach die Leistung auch in den Trainingstagen vor dem Match.
Es war im Juni, als die Schweiz in Luzern Rumänien empfing, bis kurz vor Schluss 2:0 führte und am Ende doch nur zu einem 2:2 kam. Nun wiederholt sich das nicht genau gleich, aber doch auf ähnliche Weise in Kosovo.
Gegen Rumänien spielten die Schweizer noch lange Zeit stark und kassierten in den letzten Phase entgegen dem Spielverlauf zwei Gegentore. Dieses Mal spielt die Mannschaft von Murat Yakin in Pristina lange nicht gut, aber sie steht trotzdem kurz davor, die drei Punkte zu gewinnen.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Remo Freuler ist in der ersten Halbzeit früh das 1:0 gelungen. Die Schweizer bauen nach der ansprechenden Startphase rasant ab und die vermeintlichen Leader wie Abwehrspieler Manuel Akanji, Captain Granit Xhaka und Offensivspieler Xherdan Shaqiri haben wenig Einfluss auf das Spiel.
Gerade für Xhaka und Shaqiri mit ihren kosovarischen Wurzeln war es ein besonderer Abend. Aber keiner in Minne. Xhaka stichelt nach dem Spiel gegen die Attitüde des Teams nicht nur im Match, sondern auch schon vorher. Er sagt: «Es war im Allgemeinen eine komische Woche. Wir hatten auch im Training wenig Tempo. Dann von null auf hundert direkt einzusteigen, ist schwierig.» Begeisterung über die Arbeit von Trainer Murat Yakin klingt anders.
Bis zur 65. Minute werden die Schweizer für ihre biedere Leistung nicht bestraft, dann gelingt Kosovo durch den wirbligen Muriqi der Ausgleich. Das 1:1 wirkt, die Schweizer fangen sich, spielen endlich mit Überzeugung nach vorne und kommen dank Rrahmanis Eigentor nach Freulers Schuss zur erneuten Führung.
79 Minuten sind in diesem Moment vorbei. Doch das Team ist nicht in der Lage, den Vorsprung über die Zeit zu bringen. Kosovo gelingt der Ausgleich in der 94. Minute und erneut durch Muriqi. Die Schweiz gibt so wieder auf für sie ärgerliche Weise zwei Punkte ab, steht aber in der Gruppe I noch immer mit zwei Punkten Vorsprung auf Rang 1, weil Rumänien im Verfolgerduell zu Hause gegen Israel auch nur zu einem 1:1 kommt.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Die Stimmen zum Spiel
Granit Xhaka: «Ich glaube, wir müssen nicht gross über das Spiel und die damit verbundenen Emotionen sprechen, sondern über Fussball. Wir bekommen zum zweiten Mal in der Nachspielzeit ein Tor, das vollkommen unnötig ist. Es war ein komisches Spiel: Wenig Tempo, wenige Zweikämpfe – ich weiss nicht, was ich sagen soll, aber es hat sich nicht nach einem Qualifikationsspiel angefühlt. Es war im Allgemeinen eine komische Woche. Wir hatten auch im Training wenig Tempo. Dann von null auf hundert direkt einzusteigen, ist schwierig.»
Murat Yakin: «Es war ein zähes Spiel. Kosovo hat von uns alles abverlangt. Leider hat uns am Schluss die Cleverness gefehlt. Den Ball zu halten in den letzten zehn, zwanzig Sekunden, das wäre sicherlich die beste Lösung gewesen. Der Zustand des Rasens ist uns nicht entgegengekommen, aber wir machten offensiv auch zu wenig Druck.»
Remo Freuler: «Am Ende sind es zehn Sekunden, in denen wir den Ball draussen an der Eckfahne halten und intelligenter spielen müssten. So hätten wir das 2:1 über die Zeit gebracht – auch wenn es nicht unser bestes Spiel gewesen ist. Es darf nicht sein, dass wir am Schluss den Ball verlieren, in einen Konter laufen und in den letzten zehn Sekunden den Gegentreffer kassieren.»
95'
Das Spiel ist zu Ende.
94' Tor für Kosovo
Nein, nein, nein! Kosovo gelingt in der 94. Minute der Ausgleich. Muriqi trifft zum 2:2 nach hübschem Zuspiel mit der Hacke.
92'
Und noch einmal wirds brenzlig vor Yann Sommer: Krasniqi stürmt in den Schweizer Strafraum, kann aber im letzten Moment geblockt werden.
91'
Vier Minuten Nachspielzeit.
90'
Leichte Unruhe im Schweizer Strafraum: Schär kann eine gegnerische Flanke nicht klären, zum Glück für Yakins Team aber rollt der Ball so, dass keine wirkliche Gefahr aufkommt.
88'
Jetzt sieht das Spiel der Schweizer auch nach dem (nächsten) Führungstor besser aus. Itten kommt zum Abschluss, verpasst aber das beruhigende 3:1.
84'
Shaqiri und Freuler werden ausgewechselt, neu sind Sow und Okafor im Spiel.
79' Tor für die Schweiz
Die Schweiz führt wieder! Gerade noch hat Ricardo Rodriguez beim Gegentor schlecht ausgesehen, doch nun macht er vieles sehr gut. Der Linksverteidiger stürmt über die Seite und passt dann quer durch den Strafraum. Dort steht Freuler, schiesst direkt und trifft via Bein von Kosovos Verteidiger Rrahmani. Das 2:1 ist die schnelle Folge des plötzlich wieder deutlich besseren Schweizer Auftritts. Es ist aber nicht Freulers zweiter Treffer in diesem Match, sondern ein Eigentor.
74'
Tatsächlich: Jetzt zeigt sich Shaqiri einmal, und schon hat die Schweiz eine Chance. Der 31-Jährige schlägt einen Eckball stark vors Tor, Schär setzt zum Kopfball an, lenkt den Ball aber knapp am Pfosten vorbei.
70'
Die grosse Frage ist jetzt: Passiert nun etwas im Spiel der Schweizer, die sich seit dem frühen Führungstor auf allen Ebenen schwer tun? Das Team von Murat Yakin verteidigt schwach, der Spielaufbau ist mangelhaft und die Stürmer sind praktisch ohne Szenen. Und die vermeintlichen Schlüsselspieler Xhaka und Shaqiri sind in diesem für sie so besonderen Match weit davon entfernt, etwas Gewinnbringendes zum Auftritt der Schweizer beizutragen.
65' Tor für Kosovo
Nein, die Schweizer Wechsel nützen nichts. Das Gegenteil ist der Fall. Kosovo gleicht zum 1:1 aus. Und wir müssen festhalten: Das ist verdient. Sehr verdient. Und was wir auch festhalten müssen: Die Schweizer verteidigen erneut schwach und werden nun dafür bestraft. Linksverteidiger Rodriguez lässt sich nach einem langen Ball überlaufen und Muriqi kann unbedrängt von den Innenverteidigern Schär und Akanji aus kurzer Distanz einköpfeln.
63'
Jetzt wechselt Murat Yakin: Für die Offensivspieler Amdouni und Vargas kommen die Offensivspieler Itten und Ndoye. Vielleicht hilft es ja etwas. Gut wärs.
60'
Wenn es gefährlich wird, ist der Ball weiterhin meist im Schweizer Strafraum. Die Kosovaren flanken, der bisher auffällige Muriqi kommt zum Kopfball, verfehlt aber das Tor knapp.
55'
Frage: Wo ist eigentlich Zeki Amdouni? Der Stürmer hat in allen vier bisherigen Schweizer EM-Qualifikationsspielen und insgesamt fünf Mal getroffen. Heute steht er auf dem Platz, soviel ist bestätigt. Dass er kaum je einen Ball berührt, ist allerdings nicht nur seiner Leistung geschuldet. Die Schweizer haben weiterhin grosse Mühe, in gute Abschlusspositionen zu kommen.
50'
Meldung aus Pristina: Kollege Raz wird im Stadion offenbar auch nicht besser unterhalten und vergleicht die Partie mit FCZ - Yverdon vor ein paar Wochen. Zum besseren Verständnis: Damals schrieb er von einem Match «so zäh wie in der Sonne schmelzender Teer».
46'
Die Partie läuft wieder.
Pause
Das Resultat? Ist gut, die Schweiz führt 1:0.
Der Rest? Ist nicht so gut.
Die Schweizer Nationalmannschaft startet in Pristina ansprechend und geht durch Freulers schönen Abschluss nach Fernandes' hübscher Flanke in Führung. Danach haben die Schweizer allerdings praktisch gute Torszene mehr. Sie spielen zu langsam, sie spielen zu fahrig. Und sie lassen Kosovo immer wieder in gefährliche Positionen kommen.
Ohne Gegentor bleibt das Team von Murat Yakin, weil Sommer sichere Hände hat. Weil die Kosovaren wiederholt den guten letzten Pass oder den guten Abschluss verpassen. Und weil die Schweizer einmal Glück haben, als Akanji einmal sehr ungestüm in den Zweikampf geht, dabei aber keinen Penalty verursacht.
45'
Irgendwie typisch, diese Szene am Strafraum von Kosovo: Rodriguez würde gern den Ball Richtung gegnerisches Tor bringen, kann ihn aber nicht kontrollieren und fällt dann auch noch hin. Und schon darf sich der Gegner wieder versuchen.
39'
Harakiri mit Manuel Akanji: Der Schweizer Innenverteidiger klärt mit sehr hohem Fuss gegen Muriqi, wird dafür aber nicht bestraft. Es gibt möglicherweise Schiedsrichter, die diese Aktion anders beurteilt und auf Penalty gegen die Schweiz entschieden hätten.
Fehler gefunden?Jetzt melden.