Entscheidung in der Gruppe CEngland ist Erster – und enttäuscht doch auf ganzer Linie
Das Team von Trainer Southgate steht nach einer weiteren schwachen Leistung und dem 0:0 gegen Slowenien zwar im Achtelfinal. Doch die Kritik aus der Heimat wird wohl noch grösser.
Es gibt Teams, die durch Kritik wachsen. Und es gibt Teams, die stagnieren oder gar daran zerbrechen. Die Engländer an dieser EM scheinen sich auf den Stillstand geeinigt zu haben. Denn wer nach den schwachen Leistungen in den ersten beiden Spielen nun ein Offensivfeuerwerk der Engländer gegen Slowenien erwartet, wird schwer enttäuscht.
Ganze 30 Minuten dauert es, bis das Team von Trainer Gareth Southgate den ersten Schuss aufs Tor verzeichnet. Kane schliesst aus rund 20 Meter ab, doch eine Prüfung für den slowenischen Goalie Jan Oblak ist dieser Schuss mitten aufs Goal nicht. Auch den zweiten Abschluss der Engländer in der ersten Hälfte von Phil Foden per Freistoss hält Oblak sicher.
Und auch in der zweiten Halbzeit bringt dieses Team, gespickt mit unglaublich viel Potenzial, nahezu nichts zustande. Absolute Ideenlosigkeit in der Offensive und über die gesamte Partie bleibt es bei nur 3 Schüssen aufs Tor für die Engländer. Und so endet dieses Spiel, das wohl als eines der ersten der diesjährigen EM aus dem kollektiven Gedächtnis verschwinden wird, 0:0.
Die Slowenen zeigen während der gesamten Partie das, was man vom klaren Underdog erwartet, stehen tief und lauern auf Konter. Zwar auch mit geringem Erfolg, doch dem Team von Trainer Matjaz Kek wird dies verziehen, vor allem auch, weil dem Kader der Slowenen nahezu ein zehnfach (!) tieferer Marktwert zugeschrieben wird als ihrem Gegner.
Dänemark trifft auf den Gastgeber
Dieser muss sich aber nach diesem Spiel und dem zweiten Unentschieden in Folge auf weitere harsche Kritik von der Insel gefasst machen. Schon vor der Partie wurde Trainer Southgate von verschiedensten Seiten getadelt. Er reagierte mit einem Wechsel im Vergleich zum letzten Spiel und liess die Kritik sonst an sich abprallen. Es reichte so mit minimalem Aufwand dennoch zum Gruppensieg – doch wie lange diese Taktik aufgeht, ist fraglich.
Ebenfalls unter den besten 16 steht Dänemark, das sich dank einem 0:0 gegen Serbien auf Rang zwei der Gruppe C gespielt hat und nun im Achtelfinal auf Gastgeber Deutschland trifft. Und auch die Slowenen sind eine Runde weiter, als einer der vier besten Gruppendritten – und so hat immerhin ein Team nach diesem Spiel ein Lachen auf dem Gesicht.
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51’
Kane holt einen Eckball heraus. Trippier bringt diesen zur Mitte. Irgendwie kommt der Ball zu Foden, der es aus grosser Distanz versucht. Das ist eine Verzweiflungstat.
Verrückte Situation
Slowenien und Dänemark haben aktuell gleich viele Punkte. Sie haben auch dasselbe Torverhältnis und ihr Vergleich endete 1:1. Das könnte zum kuriosen Szenario führen, dass die Anzahl Gelber Karten darüber entscheidet, wer als Zweiter weiterkommt. Aktuell ist das Dänemark. Aber jede Verwarnung kann das ändern.
46’ Wiederbeginn
Das Spiel läuft. Bekommen die Engländer vielleicht doch noch Lust auf Fussball?
Southgate reagiert
Der englische Trainer bringt den jungen Mainoo für Gallagher. Wir hätten uns durchaus noch ein, zwei Auswechslungen mehr vorstellen können.
Übrigens
Die Slowenen wären aktuell als einer der vier besten Gruppendritten weiter. Das wäre eine ziemliche Überraschung. Aber keine unverdiente.
Fürchterlich – diese Engländer
Ohne Esprit, ohne Ideen, ohne Magie – einfach ohne alles, was den Fussball schön macht. Die Engländer enttäuschen wieder auf ganzer Linie. Kaum eine Chance konnten sie sich erspielen, dafür zeigen sie viel planloses Ballgeschiebe. Sie sind sogar noch minimalistischer unterwegs als die Franzosen. Es ist schon traurig, was Trainer Southgate mit diesem Kader anstellt. Oder sollen wir sagen: Es ist eine Schande?
Aber bestraft worden sind die Engländer dafür noch nicht. Sie führen eine Halbzeit vor dem Ende der Gruppenphase die Tabelle weiterhin an.
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Pause
Selbst der Schiedsrichter hat nicht Lust auf mehr. Er pfeift pünktlich ab.
43’
Kane versucht es aus der Distanz. Der Schuss wird abgelenkt und bringt dem Stürmer dennoch Szenenapplaus ein. Und einen Corner.
40’ Chance England
Trippier, der Linksverteidiger mit dem rechten Fuss, erhält für einmal den Raum, dass er in die Mitte ziehen kann. Von dort flankt er, am hinteren Pfosten verpassen gleich mehrere Engländer. Das war knapp.
38’
Die Slowenen können sich länger in der englischen Hälfte behaupten. Am Ende fordern sie einen Penalty, aber dafür ist viel zu wenig vorgefallen. Selbst wenn man nicht den englischen Massstab ansetzt.
35’
Freistoss England. Foden versucht es direkt. Das ist ziemlich mutig, Oblak gehört zu den besten seines Fachs. Der slowenische Goalie wehrt den Schuss mühelos ab.
30’
Jetzt ist Kane mal ganz vorne anzutreffen. Er wird im Strafraum angespielt und versucht es aus der Drehung. Erfolglos: Er wird geblockt, am Ende aber resultiert zumindest ein Corner für England. Nach diesem kommt der Stürmer erst zu einer halben Kopfball-Chance und dann zu einer ganzen Schuss-Gelegenheit. Goalie Oblak greift zu.
Armer Harry
Foden misslingt das Zuspiel auf Harry Kane. So aber erfahren wir zumindest, dass der Stürmer auch mitspielt. Es ist bisher nicht das Turnier des Goalgetters von Bayern. Er steht in der Heimat dementsprechend in der Kritik. Etwa von den Stürmerlegenden Shearer und Lineker, weil er sich immer wieder fallen lässt und den Spielmacher mimt. Und so vorne fehlt.
Dänemark Serbien
Auch das andere Spiel ist torlos. Wir werden nicht verwöhnt, ganz und gar nicht.
25’
Walker, Rechtsverteidiger von England und bei Manchester City einer der besten Freunde von Akanji, schlägt ein Luftloch. Das könnte ihm noch ein paar Sprüche einbringen.
Wir aber sind froh über die Aktion. Dann haben wir wenigstens was zu berichten.
20’ Tor für England – oder doch nicht?
Endlich kombinieren die Engländer mal flüssig und direkt, via Bellingham und Foden kommt der Ball zu Saka, der nur einschieben muss. Aber Foden stand deutlich im Offside. Der Treffer zählt nicht. Ein herrlicher Angriff war es dennoch.
17’
Immerhin ist jetzt englische Härte im Spiel. Trippier sieht die Gelbe Karte, weil er den Gegenspieler am Knöchel trifft.
Pickford
Der englische Goalie ist ein Gambler. Eine Flanke lässt er einfach passieren, im Glauben, dass diese schon alle verfehlen werden. Er hat Glück. Er liegt richtig.
15’
Das beginnt hier wirklich nüchtern. Nach dem spektakulären Sieg von Österreich vorhin fühlen wir uns wie auf Entzug.
12’
Die Engländer haben fast 75 Prozent Ballbesitz. Aber bis jetzt ist es die alte Leier: Ihnen fällt damit ziemlich wenig ein.
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