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«Stargate» sorgt für Streit
Musk kritisiert Trumps KI-Plan – und stellt damit ihre Beziehung auf die Probe

Kombination von Bildern: Elon Musk spricht auf der Milken Institute Global Conference in Los Angeles am 6. Mai 2024, daneben Donald Trump auf der Bühne des republikanischen Parteitags am 18. Juli 2024 in Milwaukee.
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Elon Musk stellt sein enges Verhältnis zu Donald Trump auf die Probe: Der Tech-Milliardär schürt Zweifel an dem riesigen KI-Projekt, das der US-Präsident stolz im Weissen Haus präsentiert hat. «Die haben in Wirklichkeit das Geld nicht», schrieb Musk auf seiner Online-Plattform X. Trump hatte zuvor verkündet, dass der ChatGPT-Entwickler OpenAI mit Technologiepartnern 500 Milliarden Dollar in neue Rechenzentren für Künstliche Intelligenz (KI) stecken.

Zunächst sollen demnach 100 Milliarden Dollar in das Gemeinschaftsunternehmen mit dem Namen Stargate investiert werden. Neben OpenAI sind unter anderem der Software-Riese Oracle und der japanische Technologiekonzern Softbank bei dem Projekt dabei. Musk spottete, er wisse aus sicherer Quelle, dass Softbank nur zehn Milliarden Dollar gesichert habe.

Weisses Haus kontert und ermahnt Elon Musk

Das Weisse Haus wies Musk zurecht – allerdings, ohne ihn beim Namen zu nennen. «Das amerikanische Volk sollte Präsident Trump und diesen Unternehmenschefs glauben», sagte Sprecherin Karoline Leavitt im Fernsehsender Fox News. «Diese Investitionen kommen in unser grossartiges Land – und bringen amerikanische Jobs mit sich.» Der Ankündigung zufolge sollen durch Stargate 100’000 Arbeitsplätze in den USA entstehen.

Musk spendete mehr als 250 Millionen für Trumps Wahlkampf und ist oft neben dem Präsidenten zu sehen. Er soll Trump helfen, die Staatsausgaben zu kürzen. Beide lobten sich stets gegenseitig in höchsten Tönen.

Streit von Musk und Altman begann vor Jahren

Die Stargate-Ankündigung gefiel dem Tech-Milliardär jedoch ganz offensichtlich nicht. Musk und OpenAI-Chef Sam Altman stecken mitten in einem eskalierenden Konflikt. Musk war einst selbst unter den OpenAI-Gründern, scherte dann aber aus. Inzwischen zog er vor Gericht, um die Umwandlung von OpenAI in ein auf Profit ausgerichtetes Unternehmen zu stoppen. Altmans Firma wirft Musk im Gegenzug vor, er habe seinerzeit die Kontrolle über OpenAI an sich reissen wollen. Musk richtete inzwischen das Konkurrenz-Unternehmen xAI ein.

Kombiniertes Bild von Elon Musk während einer Pressekonferenz in SpaceX’s Starbase, Texas, und Sam Altman bei einem Treffen in Paris.

Altman widersprach der Darstellung, dass Softbank nur zehn Milliarden Dollar parat habe, und lud Musk ein, die Baustelle des ersten Rechenzentrums zu besichtigen. Dann legte er nach: «Das ist grossartig für das Land. Mir ist klar, dass das, was grossartig für das Land ist, nicht immer optimal für Deine Unternehmen ist». Er hoffe aber, dass Musk in seiner neuen Rolle «grösstenteils» die USA an erste Stelle setzen werde. Musk reagiert zunächst nicht darauf.

Umfeld von Trump ärgert sich über Elon Musk

OpenAI wird bei Stargate auch vom langjährigen Partner Microsoft unterstützt. Microsoft-Chef Satya Nadella gab sich angesichts der Kontroverse gelassen. «Ich weiss nur, die 80 Milliarden Dollar von meiner Seite stehen», sagte er dem Fernsehsender CNBC.

Musk soll unterdessen schon zuvor das Umfeld von Trump verärgert haben. So schrieb das «Wall Street Journal» vergangene Woche, einige Vertraute und Verbündete des Präsidenten beklagten sich, dass Musk sich in Themen einmische, von denen er keine Ahnung habe, und bei Beratungen zu viel rede.

DPA/wy