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Gründerin von Theranos
Elizabeth Holmes tritt Haftstrafe an

Die verurteilte Betrügerin Elizabeth Holmes (l.) kommt im Frauengefängnis im texanischen Bryan an.
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Die wegen Betrugs zu mehr als elf Jahren Gefängnis verurteilte frühere US-Bluttest-Unternehmerin Elizabeth Holmes hat ihre Haftstrafe angetreten. Die Gründerin des Biotech-Unternehmens Theranos traf am Dienstag in einem Frauengefängnis mit niedriger Sicherheitsstufe im Bundesstaat Texas ein. «Wir können bestätigen, dass Elizabeth Holmes im Bundesgefängnislager Bryan in Bryan, Texas, angekommen ist», erklärte die Bundesgefängnisbehörde. Die Haftanstalt liegt nahe der Grossstadt Houston, wo Holmes aufgewachsen ist.

Ein Richter im Bundesstaat Kalifornien hatte vor zwei Wochen angeordnet, dass die 39-Jährige ihre Haftstrafe am 30. Mai antreten muss. Die zweifache Mutter war zuvor mit einem Antrag gescheitert, bis zum Abschluss eines Berufungsverfahrens auf freiem Fuss zu bleiben.

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Holmes war im Januar 2022 in vier Punkten des Betrugs an Investoren schuldig gesprochen worden. Im November wurde sie dann zu elf Jahren und drei Monaten Haft verurteilt, im Dezember legten ihre Anwälte Berufung gegen das Urteil ein.

Weltweite Schlagzeilen

Der tiefe Sturz der einst gefeierten Silicon-Valley-Jungunternehmerin hat weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Holmes hatte Theranos 2003 im Alter von nur 19 Jahren gegründet. Die Firma warb mit einer vermeintlich revolutionären Technologie für besonders schnelle, effektive und kostengünstige Bluttests.

Die charismatische Unternehmerin wurde als Tech-Pionierin gefeiert und gewann finanzkräftige Investoren und prominente Unterstützer wie Ex-Aussenminister Henry Kissinger und den Medienmogul Rupert Murdoch. Die 39-Jährige selbst wurde zur Milliardärin. Dann deckten Berichte des «Wall Street Journal» auf, dass die Bluttest-Technologie gar nicht funktionierte.

Holmes hat stets bestritten, Investoren betrogen zu haben. Sie räumte zwar Fehler ein, beteuerte aber, an das Potenzial ihrer Technologie geglaubt zu haben. Sie machte ausserdem ihren Ex-Freund und früheren Geschäftspartner Ramesh «Sunny» Balwani für den Skandal verantwortlich.

Ex-Freund sitzt Strafe in Kalifornien ab

Dieser wurde ebenfalls des Betrugs schuldig gesprochen und zu knapp 13 Jahren Haft verurteilt. Er sitzt seine Haftstrafe in einem Bundesgefängnis in Kalifornien ab. Zusammen müssen Holmes und Balwani ihren Betrugsopfern ausserdem Schadenersatz in Höhe von 452 Millionen Dollar (rund 410 Millionen Franken) zahlen.

In dem Gefängnis, in dem Holmes untergebracht wurde, sind laut dem «Wall Street Journal» vor allem Frauen inhaftiert, die wegen Wirtschaftsstraftaten, minder schweren Drogenvergehen und der Unterbringung von illegalen Einwanderern verurteilt wurden. Holmes könnte demnach mit bis zu drei weiteren Frauen in einer Gefängniszelle untergebracht werden.

AFP/fal