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Eklat zwischen Trump und Selenski
«Trump und Vance erledigen die Drecksarbeit für Putin» – gespaltene Reaktionen in den USA

Das US-Kapitol-Gebäude in Washington, D.C. wird von der Nachmittagssonne beleuchtet, Februar 2025.
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Der Eklat in Washington offenbart tiefe Risse zwischen den politischen Lagern in den USA – und bringt auch einige Republikaner dazu, das Auftreten ihres Präsidenten und Vizepräsidenten zu kritisieren.

Diverse führende Republikaner stellten sich erwartungsgemäss ohne zu zögern hinter US-Präsident Donald Trump und griffen dessen Darstellung eines Affronts von Selenski gegen die Amerikaner auf. «Was ich im Oval Office gesehen habe, war respektlos, und ich weiss nicht, ob wir uns jemals wieder mit Selenski abgeben können», sagte der republikanische Senator Lindsey Graham über den Auftritt des ukrainischen Staatschefs. «Er muss entweder zurücktreten und jemanden schicken, mit dem wir arbeiten können, oder er muss sich ändern.»

Der republikanische Senator Bill Hagerty schrieb auf X in Anspielung auf Trumps demokratische Vorgängerregierung von Joe Biden, die die Ukraine und ihren Präsidenten stets klar unterstützte: «Der Kontrast zwischen den letzten vier Jahren und jetzt könnte nicht deutlicher sein. Ich danke Ihnen, Mister Präsident.»

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Verschiedene Trump-freundliche Autoren und Influencer heizen mit triumphierenden Kommentaren die Stimmung weiter auf. Der Aktivist und Podcaster Charlie Kirk etwa postete auf X: «Wow!» Trump und Vance hätten Selenski ins Gesicht gesagt, «was Millionen Amerikaner» dächten. «Jemand musste es aussprechen.»

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Viele weitere Politiker und Aktivisten aus den Reihen der Konservativen und Ultrakonservativen meldeten sich mit sich ähnelnden Mitteilungen, in denen sie Trump und Vance dafür danken, «für Amerika einzustehen» und die America-First-Strategie in die Tat umzusetzen, wie etwa eine Reaktionensammlung des US-Senders Fox News belegt.

Auch bei den Republikanern kritische Stimmen

Dass Trump und Vance nicht mit blinder Gefolgschaft ihrer ganzen Partei rechnen können, zeigen hingegen andere Stimmen.

Der republikanische Abgeordnete Mike Lawler meldete sich auf X mit einem kritischen und nachdenklichen Statement, in dem er den öffentlichen Schlagabtausch als «Desaster» bezeichnete, Diplomatie müsse anders ablaufen. Er glaube nicht daran, dass Staaten wie Russland Verbündete sein könnten. «Leider ist heute der einzige Gewinner Putin.»

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Der republikanische Abgeordnete Don Bacon erklärte: «Manche wollen die Wahrheit beschönigen, aber wir können die Wahrheit nicht ignorieren. Russland ist schuld an diesem Krieg.»

Der ebenfalls als moderat geltende republikanische Abgeordnete Brian Fitzpatrick wurde damit zitiert, der Anblick des Eklats im Oval Office sei «herzzerreissend». Bereits vor einigen Tagen hatte er im Kontext der Vorbereitung des Rohstoffdeals zwischen den USA und der Ukraine von «Opfererpressung» gesprochen.

Entsetzen und schwere Vorwürfe von den Demokraten

Die Umkehr von Täter und Opfer im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, also die Beschuldigung der Ukraine und Entlastung des Kreml, bringt die amerikanische Opposition zu noch deutlicheren Worten.

Chuck Schumer, demokratischer Fraktionsführer im US-Senat, schrieb in einem Post auf X, «Trump und Vance erledigen die Drecksarbeit für Putin». Und fügte eine Kampfansage an, die je nach Lesart entschlossen, verbittert oder verzweifelt interpretiert werden kann: «Die Demokraten im Senat werden niemals aufhören, für Freiheit und Demokratie zu kämpfen.»

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Die demokratische Abgeordnete Kathrine Clark schrieb in einer Mitteilung, «ich hätte niemals gedacht, dass ein amerikanischer Präsident einen russischen Diktator einem demokratischen Verbündeten vorziehen würde». Wie auch andere US-Oppositionelle versucht sie direkt an die Amerikaner zu appellieren: «Trumps Verbeugung vor Putin ist gefährlich für unser Land und Ihre Familie.»

Der demokratische Anführer im Repräsentantenhaus, Hakeem Jeffries, warf Trump vor, die USA auf der Weltbühne zu blamieren. Das Treffen mit Selenski im Weissen Haus sei entsetzlich gewesen; die USA dürften die russische Aggression nicht weiter belohnen und Putin beschwichtigen. «Seit drei Jahren stehen Präsident Selenski und das ukrainische Volk auf der Seite von Demokratie, Freiheit und Wahrheit. Ihr Erfolg liegt im nationalen Sicherheitsinteresse der Vereinigten Staaten. Wir sollten der Ukraine beistehen, bis der Sieg errungen ist.»

Der demokratische Senator Jack Reed sprach von einem «Spektakel im Oval Office», das ein «politischer Hinterhalt und ein beschämendes Versagen der amerikanischen Führung» gewesen sei. Die Ukraine und die Verbündeten der USA zu verhöhnen, sei eine Farce, die nur Putin nütze und die dem Ansehen der USA in der Welt schade. Sie bekomme das Bild vermittelt, dass man den USA nicht trauen könne: «Gegner werden das ebenso wie Verbündete zur Kenntnis nehmen.»

Ein Kommentator der New York Times schrieb in einem Meinungsbeitrag, «Trump hat Putin ein Messer in die Hand gedrückt».

Mit Material der Agenturen dpa und Reuters