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Eine Komödie in zehn Akten
Sieben Spiele, die völlig sinnlos sind? So absurd kann Abstiegskampf sein

Trainer Christian Wohlwend von EHC Olten feiert mit Fans hinter einer Glasbarriere während des Eishockey-Spiels gegen HC La Chaux-de-Fonds.
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In Kürze:
  • Im Schweizer Eishockey könnte es in diesem Jahr zu der Situation kommen, dass das Playout zwischen Lugano und Ajoie ausfällt.
  • Scheidet nämlich Visp in der Swiss League aus den Playoffs aus, könnte kein Club mehr in die höchste Liga des Landes aufsteigen.
  • Es droht allerdings das Szenario, dass Lugano und Ajoie ihre Playout-Serie beginnen, diese aber völlig wertlos wird.

Warten, wo doch kein Bus fährt. Das sang Blixa Bargeld von den «Einstürzenden Neubauten» schon vor 32 Jahren.

Der HC Lugano und der HC Ajoie warten im Moment zwar nicht auf einen Bus, der sowieso nie kommt. Aber sie bereiten sich auf ein Duell im Abstiegskampf der höchsten Eishockeyliga vor, auf maximal sieben Spiele, die es vielleicht nie geben wird. Oder noch schlimmer: sieben Spiele, die erst gespielt werden, am Ende aber völlig sinnlos sind.

Doch alles der Reihe nach.

Eine Komödie in zehn Akten

  • 21. Oktober: Es beginnt im letzten Oktober: Der Tabellenletzte der National League, der HC Ajoie, entlässt Trainer Christian Wohlwend und ersetzt ihn durch Greg Ireland, der zuletzt in Irland gearbeitet hat. Letzteres tut hier nichts zur Sache, ist aber lustig.

  • 6. November: Der ambitionierte Swiss-League-Club Olten entlässt zwei Wochen später Trainer Gary Sheehan und ersetzt ihn durch Wohlwend. Die Bedingung Ajoies für die Freigabe: Olten muss das Aufstiegsgesuch zurückziehen. Nicht, dass der ehemalige Trainer sich rächt und Ajoie mit dem neuen Club in die zweite Liga schiesst. Das finden La Chaux-de-Fonds und Visp lustig, denn sie sind jetzt die einzigen verbliebenen Zweitligisten, die aufsteigen können.

  • 11. Februar: Der nicht mehr ganz so ambitionierte Swiss-League-Club Olten startet ins Playoff der zweithöchsten Liga. Im Einsatz: drei Leihspieler aus Ajoie. Oltens Gegner La Chaux-de-Fonds findet das überhaupt nicht lustig.

  • Rückblende: Was hingegen definitiv lustig ist: Ajoie, alle Jahre wieder Tabellenletzter in der höchsten Liga, spielte das gleiche Spielchen schon 2024, jedoch mit vertauschten Rollen: Die damals noch nicht aufstiegsberechtigten Chaux-de-Fonniers (zu desolate Halle für die NL) wurden gegen die damals ambitionierten Oltner mit Ajoie-Spielern verstärkt. Mit Erfolg.

  • 23. Februar: Olten wirft La Chaux-de-Fonds aus dem Playoff. Im Aufstiegsrennen verbleibt damit nur noch ein Club: der EHC Visp.

Eishockey: Trainer Greg Ireland von HC Ajoie gibt Anweisungen an Julius Naettinen während eines Spiels gegen HC Ambri-Piotta.
  • 27. Februar: Der HC Lugano steht in der National League als Zweitletzter und damit als Teilnehmer des Playout fest. Man trifft auf Ajoie, wo das Playout schon länger klar ist: rechnerisch seit dem 15. Februar, gefühlt seit dem ersten Spiel.

  • 28. Februar: Visp startet in seinen Halbfinal gegen Thurgau. Verlieren sie diesen, könnten Lugano und Ajoie durchatmen. Dann gibt es eine Liga höher nämlich weder Playout noch die Ligaqualifikation gegen den B-Meister danach.

  • 1. März: Die Qualifikation der National League ist zu Ende und der Start ins Playout zwischen Lugano und Ajoie auf den 15. März terminiert. Die beien Teams beginnen mit der Vorbereitung auf die eigentlich wichtige Serie. Denn der Verlierer des Best-of-7 muss in die Ligaqualifikation gegen den B-Meister. Aber eben: nur wenn dieser Visp heisst.

  • 4. März: Visp geht im Best-of-7 mit 3:0 Siegen in Führung – es sieht also danach aus, als müssten Lugano und Ajoie zumindest Playout spielen.

  • 16. März: Auf diesen Tag ist der Start des Best-of-7-Finals der Swiss League angesetzt. Findige Zeitgenossen haben es schon bemerkt: Eine Finalniederlage von Visp könnte bereits feststehen, während sich Ajoie und Lugano im Playout fetzen. Ein Playout, das mittendrin zu einer totalen Sinnlosigkeit degradiert werden würde.

Was bleibt? Auch Blixa Bargeld hat sich diese Frage vor 32 Jahren gestellt. Seine Antwort im selben Lied: Alkohol und dröge Träume.

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