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Einstige Judoka schiesst Holland in den WM-Final

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Es ist kein schöner Angriff, aber immerhin ein Angriff, den die Holländerinnen kurz vor Ablauf der 100 Minuten gestalten. Und er endet mit viel Hilfe von Linda Sembrant bei Jackie Groenen. Die frühere holländische Juniorenmeisterin im Judo agiert für einmal so, wie es in diesem Spiel sonst niemand tut: schnell, genau, mit einem Tor. Mit dem einzigen des Abends, es bringt Holland bei der zweiten WM-Teilnahme den ersten Finaleinzug.

Der Siegtreffer für Holland: Jackie Groenen schiesst ihr Team in den WM-Final. (Video: SRF)

An internationalen Turnieren haben die Holländerinnen vor diesem Halbfinal elf Partien in Folge gewonnen. Kritik gab es in den letzten Tagen trotzdem: Langweilig würden sie spielen, jeweils mit viel Glück weiterkommen und am immer gleichen System mit den immer gleichen Spielerinnen festhalten. Trainerin Sarina Wiegman nahm in der Offensive einen Wechsel vor, Shanice van de Sanden muss vorerst draussen bleiben.

Holland lässt nicht viel zu

Den Vorwurf des langweiligen Spiels können die Holländerinnen zu Beginn trotzdem nicht widerlegen. Zu ihrem Glück machen es die Gegnerinnen aus Schweden nicht besser, grosse Chancen erspielen sie sich kaum. Und wenn doch, dann sind sie Makulatur weil Abseits. Oder Glücksfälle wie in der 37. Minute als Lina Hurtig nach einem Eckball der Ball vor die Füsse fällt und sie an Goalie Sari van Veenendal scheitert.

Mehr lässt Holland nicht zu. Der Europameister selbst begnügt sich in den ersten 45 Minuten aber auch nur damit, dass Stürmerin Vivianne Miedema nach drei Minuten weit am Tor vorbeischiesst und kurz darauf im Strafraum gegrätscht wird. Die nicht geglückten Aktionen zeigen, wie Holland ein Spiel angeht. Holt jemand den Ball, kommt er zu Miedema. In der ersten Halbzeit kämpft sie alleine und erfolglos, in der zweiten bewegt sie sich oft auf Höhe der Mittellinie, so langweilig ist es ihr vorne. Zu einer grossen Chance kommt sie erst nach einer Stunde, als Lindahl ihren Kopfball an die Latte lenkt. Es ist in 90 Minuten die einzige wirklich gefährliche Aktion der Holländerinnen. Zu ungenau spielen sie, vor allem in Kontersituationen, zu hart agieren die Schwedinnen. Sie foulen ihre Gegnerinnen insgesamt über 20 Mal.

Schweden mit Eckbällen

Offensiv konzentriert sich Schweden auch im zweiten Durchgang auf Eckbälle, meist herausgeholt durch die schnelle Sofia Jakobsson, die auf dem rechten Flügel nicht aufhört, ihre Gegnerinnen zu übersprinten. Die beste Chance bietet sich Captain Nilla Fischer nach gut 55 Minuten, sie trifft den Pfosten. Wie bei Kollegin Hurtig zuvor war der Ball über einen Umweg zu ihr gekommen. Nicht anders ist es bei Kosovare Asllanis Schuss in der 84. Minute. Van de Sanden versucht noch, die Verlängerung aus der Distanz zu verhindern, wieder ist Lindahl da. Das ist sie immer, auch nach den 90 Minuten. Bis ihre Kollegin Sembrant Groenen den Ball in den Lauf spielt.

Die Holländerinnen sind auf dem Weg in die Weltspitze. Zwischen 1991 und 2011 fehlten sie an Weltmeisterschaften, 2015 scheiterten sie in der Vorrunde. Es kam der überraschende EM-Titel im eigenen Land vor zwei Jahren. Am Sonntag folgt der Höhepunkt gegen die USA, ein Team, das um seinen vierten WM-Titel spielt.