AboKommentar zur zweiten SäuleEine Rentenreform, die zu viele verprellt
Das Parlament verordnet der beruflichen Vorsorge eine Kur, die an der Urne scheitern wird. Das Interesse an einer echten Lösung scheint gering.
Über 70 Prozent Nein-Stimmen: Das war das vernichtende Ergebnis, als das Parlament dem Volk im Jahr 2010 letztmals eine Sparvorlage zur beruflichen Vorsorge (BVG) unterbreitete. Jetzt, 13 Jahre später, versucht es die bürgerliche Mehrheit von National- und Ständerat erneut. Wieder will sie, zum Ärger der Linken, den Umwandlungssatz senken, der über die Höhe der monatlichen Altersrente entscheidet. So sieht es die BVG-Revision vor, die am Freitag die Schlussabstimmungen im Parlament passierte. Und der es wohl in einigen Monaten bei der Referendumsabstimmung ebenso ergehen wird wie der Vorlage von 2010.