Ein zweites Erwachen
Eine Kolumne von Fabienne Sennhauser.
Ich hatte mich doch so intensiv auf diesen wichtigen Tag vorbereitet und dann so etwas! Schnee, wohin das Auge reichte. Ich konnte es kaum glauben. Als wäre ich nicht schon nervös genug wegen der bevorstehenden Motorradprüfung – jetzt musste mir auch noch das Wetter einen Strich durch die Rechnung machen. Wie nur sollte ich unter diesen Bedingungen einen Parcours und eine Prüfungsfahrt mit Beifahrer fehlerfrei absolvieren? Unmöglich!
Doch die Erlösung kam sogleich: Plötzlich fand ich mich nämlich kerzengerade sitzend und schweissüberströmt in meinem Bett wieder. Das schneeweisse Horrorszenario, es war bloss ein fieser Albtraum. Doch kaum hatte ich einen erleichterten Seufzer von mir gegeben, blieb mir das Herz ein nächstes Mal stehen. Ein Blick zum Fenster, und die Panik ergriff mich erneut. Es goss doch tatsächlich wie aus Kübeln. «Das kann doch nicht sein», platzte es aus mir heraus. Seit einer Woche hatte ich täglich den Wetterbericht für diesen für mich so wichtigen Tag verfolgt. Nie, aber wirklich nie war auch nur von einem Tropfen Regen die Rede gewesen. Warum nur musste das ausgerechnet mir passieren, fragte ich mich, während ich mich frustriert zurück ins Kopfkissen warf.
Als ich mir gerade selber einreden wollte, dass alles nur halb so schlimm sei, erlebte ich die zweite Überraschung des Tages: Ich erwachte – erneut und diesmal wirklich. Schlaftrunken und noch etwas verwirrt blinzelte ich der aufgehenden Sonne entgegen. Da hatte mir mein Hirn aber ein besonderes Schnippchen geschlagen! Ein Traum im Traum, ich konnte es kaum fassen. Erlöst, aber ziemlich erschöpft kuschelte ich mich noch einmal ins Bettlaken. Nun konnte der grosse Moment kommen, ich war für alles gewappnet.
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