AboAltes Kurhotel Tenigerbad ist verkauftEin verlassenes Kurhotel, ein neuer Investor, ein skeptisches Tal
Das seit fast 50 Jahren verlassene Geisterhotel Tenigerbad im Val Sumvitg ist verkauft – an eine Gruppe von «Unterländern», die sich noch die Gunst der misstrauischen Einheimischen erarbeiten müssen.

Auf einer Waldlichtung inmitten des rauschenden Val Sumvitg, einem Seitental im Bündner Oberland, steht auf 1300 Metern über Meer das Tenigerbad und lottert wie in einem Gruselfilm – umkreist von Bergdohlen – vor sich hin. Einst waren seine Gebäude luxuriös, vor allem der Jugendstil-Prunkbau und die 70er-Jahre-Perle mit den drei Schwimmbädern. Einst. Heute sind die Fenster eingeschlagen, die Wände mit Rissen übersät, und die Balkone hängen durch, als würde das ganze Haus ob seinem trostlosen Dasein einen Lätsch ziehen. Ein Passantenschreck, der die Wanderer deprimiert, die zur Greina laufen. Und das seit nun fast 50 Jahren. Der letzte Gast hat das Hotel im Jahr 1976 verlassen, seitdem sind die Türen zu.