Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen
Meinung

AboKommentar zur Rede von Selenski
Ein todesmutiger, ein trotziger Auftritt

Wolodimir Selenski. 

Die Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski in der Nacht des Angriffs war vielleicht die beste seines Lebens. Vielleicht war es auch die letzte als Staatsoberhaupt in einem Land, das in ein paar Wochen nur noch als russisches Protektorat existieren wird. 

Die Ukrainer wissen – die Nato hat das oft genug betont –, dass sie militärisch auf sich gestellt sind. Die scheinbare Ruhe der vergangenen Tage, die oft als Fatalismus, ja als kollektive Verdrängung interpretiert wurde, war tatsächlich ein Zeichen höchster Konzentration. Kaum eine Familie, die nicht ihre Taschen für eine Evakuierung gepackt, kaum eine Firma, die keine Notfallpläne entwickelt, kaum ein Bürger, der nicht den Weg in den nächsten Sicherheitsraum ausprobiert hat.

Selenskis bis zuletzt eher beruhigende Botschaften konnten ohnehin niemanden täuschen: Das Leben, das Lebensmodell der Ukraine, ihre Freiheit, auch ihre innere Freiheit stehen auf dem Spiel. Die Ukrainer sind unendliches Leid gewohnt, Diktaturen haben es über sie gebracht: Die brutale Kollektivierung unter Stalin und der Holodomor, bei dem Millionen Ukrainer verhungerten, sind bis heute ebenso in das kollektive Gedächtnis eingeschrieben wie der Vernichtungskrieg der Nazis, die es auf die ukrainischen Kornkammern abgesehen hatten und Juden, Widerstandskämpfer, Kommunisten, Intellektuelle in der Schlucht von Babi Jar, auf offenem Feld, in Wäldern erschossen.

Um diesen Artikel vollständig lesen zu können, benötigen Sie ein Abo.

Abo abschliessenBereits registriert oder Abonnent:in?Login