Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Schulterschluss gegen Justizinitiative
«Ein Losverfahren kann die Demokratie nicht ersetzen»

Laut FDP-Ständerat Andrea Caroni (AR) ist nur eine Richter-Wahl über das Parlament eine demokratisch legitimierte Wahl. 
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

FDP, Grüne, SVP, SP, Grünliberale und Mitte-Partei werben gemeinsam für ein Nein zur Volksinitiative «Bestimmung der Bundesrichterinnen und Bundesrichter im Losverfahren (Justizinitiative)". Ein Losverfahren für Richterwahlen gefährde die demokratische Legitimität. Alle Fraktionen im National- und Ständerat sind sich einig: Am 28. November müsse die Justizinitiative abgelehnt werden, heisst es in einer gemeinsamen Mitteilung der Parteien.

Ein Los-Verfahren für die Wahl von Bundesrichterinnen und Bundesrichtern sei «denkbar ungeeignet». Heute werden die Richter alle sechs Jahre vom Parlament gewählt.

Im aktuellen System garantierten die Parlamentarierinnen und Parlamentarier eine ausgewogene Besetzung des Bundesgerichts nach Geschlechtern, Sprachen und politischen Weltanschauungen.

Bundesgericht ist kein «Casino»

Laut FDP-Ständerat Andrea Caroni (AR) ist die demokratische Legitimation des Bundesgerichts ein zentrales Element des Rechtsstaats. Bundesrichter würden heute Legitimität geniessen. «Sie werden nämlich von der Bevölkerung – via ihre direkt gewählten Volksvertreterinnen und -vertreter, selbst gewählt. Ein Los-Verfahren kann die Demokratie nicht ersetzen», wird Caroni in der Mitteilung zitiert.

Das Bundesgericht sei kein «Casino», erklärt SP-Nationalrätin Laurence Fehlmann Rielle (GE) laut Mitteilung: «Eine Lotterie darf das demokratische System nicht ersetzen».

Unabhängigkeit garantiert

Die Initianten zeichneten ein düsteres Bild «einer angeblich von Parteien abhängigen und unfairen Schweizer Justiz», heisst es weiter in der Mitteilung.

Ein Blick in die Praxis zeige jedoch, dass genau das Gegenteil der Fall sei: «Es gibt keinerlei Anzeichen, dass die Unabhängigkeit der Bundesrichter nicht gegeben ist».

Dies sei auch daran zu erkennen, dass Parteien mehrfach Entscheidungen der eigenen Richter kritisiert hätten. In der jüngsten Vergangenheit war dies vor allem bei der SVP der Fall. Abgewählt worden seien Bundesrichter deswegen allerdings noch nie. Dies «untermaure die Unabhängigkeit» der Bundesrichter, teilen die Parteien mit.

Im National- und Ständerat wurde die Justiz-Initiative so deutlich abgelehnt wie kaum eine Initiative in den letzten Jahren. Der Nationalrat empfiehlt sie mit 191 zu 1 Stimme bei 4 Enthaltungen zu Ablehnung, der Ständerat mit 44 zu 0 Stimmen zu einem Nein.

SDA/fal