AboAusgaben des Ex-Raiffeisen-ChefsSo verjubelte Pierin Vincenz Geld in Stripclubs
Die Anklageschrift gegen den früheren Chef der Raiffeisen zeigt ein erschreckendes Sittengemälde: Vincenz rechnete Ausgaben über ein separates Konto ab – inklusive Besuchen in Milieu-Etablissements.
Die Anklage gegen Pierin Vincenz und seinen Berater Beat Stocker ist 356 Seiten dick. Sie fordert, dass Stocker und Vincenz sechs Jahre ins Gefängnis müssen und zusammen 25 Millionen Franken zurückzahlen. Wenn stimmt, was die Staatsanwaltschaft schreibt, dann zeigt die Anklage ein erschreckendes Sittengemälde der drittgrössten Schweizer Bank in der Ära Vincenz. Es war geprägt von Wegschauen, Komplizenschaft und vorauseilendem Gehorsam. Nicht nur innerhalb der Bank, sondern auch bei den zuarbeitenden Rechtsanwälten und der Finanzmarktaufsicht (Finma). Für die beiden und die anderen Angeklagten gilt jedoch weiterhin bis zu einem rechtskräftigen Gerichtsurteil die Unschuldsvermutung.