Trainer des FC ThalwilEin Altmeister des FCZ soll es richten
Absteiger FC Thalwil hat mit Artur Petrosyan einen bekannten Trainer geholt. Der ehemalige Schweizer Meister soll eine starke Mannschaft in der 2. Liga interregional aufbauen.
Hinter dem FC Thalwil liegen turbulente Monate. Vor einem Jahr trat Trainer Sergio Dias zurück. Bis Ende Saison half Peter Frick aus, aber auch er konnte den Abstieg aus der 1. Liga nicht verhindern. In die aktuelle Saison in der 2. Liga interregional starteten die Thalwiler mit Giovanni Montalbano als Trainer, sein Vertrag wurde nach der Vorrunde, die auf Platz 8 endete, vorzeitig aufgelöst.
Auf die Rückrunde hin folgte nun der 51-jährige Artur Petrosyan. Ein illustrer Name. Der Armenier hat 69 Länderspiele bestritten, zwischen 2001 und 2003 für Young Boys Bern und danach für den FC Zürich gespielt. 2006 wurde er unter Trainer Lucien Favre mit dem FCZ Schweizer Meister.
Als Trainer blieb Petrosyan dem Stadtverein verbunden: Er stand der U21 und U18 des FC Zürich vor. Ebenso trainierte er die U18-Talente von GC. Auch mit Aktiven sammelte Petrosyan als Nationaltrainer seines Heimatlandes und beim armenischen Club Lori Vanadzor Erfahrungen.
Thalwils Sportchef Christian Müller kennt den langjährigen Profi seit 18 Jahren. Beide haben einige Jahre beim FC Zürich gearbeitet. «Er hat viele wertvolle Erfahrungen gesammelt und hat überall ein offenes Ohr», sagt Müller über den neuen Coach.
Teambildung und Taktik
Seit dem 10. Januar bereitet Petrosyan die Thalwiler auf die Rückrunde vor, die am kommenden Sonntag in Bazenheid beginnt. Der ehemalige A-Juniorentrainer Francesco Carella ist sein Assistent. Die Trainings in den vergangenen Wochen seien gut verlaufen, blickt Müller zurück. Teambildung und Taktik seien im Vordergrund gestanden und «die Spieler gingen immer an ihre Grenzen», ergänzt er. Das Hauptspielsystem des neuen Trainers ist grundsätzlich ein 4-2-3-1. Aber sie seien so flexibel, dass sie ihr System auch anpassen können, erklärt der Sportchef.
Sieben Testspiele hat Thalwil zur Rückrundenvorbereitung ausgetragen. Vor dem Trainingslager gab es eine 1:5-Niederlage gegen den Erstligisten Höngg sowie Siege gegen die gleichklassigen Regensdorf (3:2), Mutschellen (4:0) und Red Star (3:2). Im Trainingslager Ende Februar in Portugal unterlag man Juventude Evora 0:1. In der Schweiz folgten ein 0:0 und ein 2:2 gegen die Zweitligisten Zürich City und Urdorf. «Ich bin mit der Einstellung und Entwicklung des Teams sehr zufrieden», fasst Petrosyan seine Eindrücke von den Testspielen zusammen.
Das Duo Petrosyan/Carella kann ohne Aufstiegsdruck in die Rückrunde gehen. «Wir nehmen Spiel für Spiel und am Schluss schauen wir die Rangliste an», gibt Müller das Hauptziel für die kommenden Wochen an. Eine ganz geringe Chance zum direkten Wiederaufstieg haben die Thalwiler noch. Denn die drei Tabellenzweiten mit den meisten Punkten steigen Ende Saison ebenso wie die fünf Gruppensieger in die 1. Liga auf. In der Gruppe 5 hat Thalwil aktuell nur gerade drei Zähler weniger als das zweitplatzierte Widnau (24 Punkte). Aber die Tabellenzweiten der anderen vier Gruppen holten bisher deutlich mehr Punkte: Muttenz (32), Pully (31), Zug (30) und Biel (28).
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