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Schweiz schlägt Nordirland
Ein 2:0 fürs gute Gefühl

Jubel in der Nachspielzeit: Denis Zakaria (l.) und Renato Steffen (M.) feiern mit Torschütze Christian Fassnacht das 2:0. 
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Es könnte am Ende ein 4:0 sein, ein 5:0. So viele Chancen haben die Schweizer an diesem Samstagabend in Genf, als sie in der WM-Qualifikation auf Nordirland treffen (den Ticker zum Nachlesen gibts hier). Sie gehen reichlich fahrlässig damit um. Und darum muss ihnen ein 2:0 reichen, damit sie am Dienstag mit einem guten Gefühl die nächste Aufgabe in Litauen angehen können.

Drei Punkte liegen sie noch hinter Gruppenfavorit und Europameister Italien, der ein Spiel mehr ausgetragen hat. Die kleine Warnung haben sie noch vor ihrem Match erhalten. Litauen hat sich gegen Bulgarien mit 3:1 durchgesetzt.

Der erste grosse Schritt zu diesem Erfolg kommt, als schon die dritte Minute der Nachspielzeit der ersten Halbzeit läuft. Die Nordiren verlieren an der Mittellinie den Ball, Breel Embolo stürmt los, und als der Ball für ihn schon verloren scheint, holt er ihn sich zurück und passt ihn zu Steven Zuber. Der Kollege vom linken Flügel steht völlig frei, 14, 15 Meter vor dem Tor, und trifft überlegt in die rechte tiefe Ecke.

Es ist der Treffer, dem die Schweizer bis dahin nachgerannt sind. Überlegen sind sie von Anfang an, sie haben auch einen Gegner vor sich, der selbst nicht die geringste Lust entwickelt, sich aus der eigenen Platzhälfte zu lösen und zu erkunden, wie die Luft ennet der Mittellinie riecht oder wie grün der Rasen da ist.

Ein einziges Mal nur verstossen sie ernsthaft gegen das eigene Gesetz, dass die Defensive über allem steht. Das ist schon früh, in der 8. Minute, als Yann Sommer bei einem Schuss von Conor Washington geprüft wird. Ansonsten muss der Schweizer Goalie schauen, nicht vor lauter Unterbeschäftigung einzunicken.

Lebendiger als noch in Belfast

Murat Yakin hat im Vorfeld von seiner Mannschaft mehr Präsenz im nordirischen Strafraum gefordert als noch beim Hinspiel Anfang September in Belfast, mehr Präzision in den Aktionen, mehr Tempo, mehr Durchsetzungsvermögen in den Zweikämpfen. Was er sieht, ist eine Mannschaft, die bemüht ist, die Vorgaben umzusetzen, die lebendiger ist als noch das letzte Mal.

Und in der 4. Minute erfüllt sie sich den Wunsch nach einem schnellen Tor. Denis Zakaria nutzt einen Abpraller, um aus 25 Metern in die tiefe Ecke zu treffen. Der VAR meldet sich allerdings und sieht eine fehlerhafte Stellung von Kevin Mbabu in der Vorbereitung des Treffers.

Aber was Yakin auch sieht, ist eine Mannschaft, die sich gegen das nordirische Bollwerk schwertut, da Räume zu schaffen, wo es gefährlich wird. Sie dringt kaum einmal mit dem Ball in den Strafraum ein, zu sehr fehlt es ihr an Genauigkeit, zu oft spielt sie den letzten Pass nicht gut, zu effektiv wehrt sich der Gast mit vollem Herzen. Und wenn sie dann doch einmal weit vordringt wie im Fall von Xherdan Shaqiri, dann ist da Goalie Peacock-Farrell zur Stelle.

Platzverweis beim Einwurf

Die Gäste sind schon früh darauf aus, das Spiel zu verschleppen, wenn immer sich ihnen die Möglichkeit dazu bietet. Der Schiedsrichter weist sie zeitig darauf hin, das zu unterlassen. In der 37. Minute mag er nicht mehr länger zusehen und zeigt Jamal Lewis die Gelbe Karte, weil der sich bei einem Einwurf übermässig Zeit gelassen hat. Lewis’ Pech ist, dass er zu diesem Zeitpunkt wegen eines Fouls an Embolo bereits verwarnt ist. Er muss vorzeitig vom Platz.

68 Prozent beträgt der Ballbesitz der Schweizer bis zur Pause, gefühlt scheinen es viel mehr zu sein. So ist das auch danach, sie kontrollieren das Geschehen weiter, ohne selbst in der Defensive unter Druck zu geraten. Zwischendurch finden sie die Räume, um kontern zu können. Immer wieder ist es Embolo, der die Bälle mit langen Sprints nach vorne trägt. Einmal bleibt er am Ende einer Aktion an Peacock-Farrell hängen – aus Frust trommelt er mit den Fäusten vier-, fünfmal auf den Boden.

Immer wieder er: Breel Embolo vergab zahlreiche Chancen. 

Mbabu versucht es aus der Distanz, Steffen setzt seinen Schuss viel zu hoch an, Schär lenkt einen missglückten Versuch von Zuber ab. Shaqiri setzt zum Abschluss an und muss erkennen, dass schon wieder ein gegnerisches Bein im Weg ist. Elvedi lenkt einen Ball nach einem Corner übers Tor.

So läuft das in dieser zweiten Halbzeit. Nur das zweite Goal fällt nicht. An Chancen dazu würde es nicht fehlen. Etwa in der 73. Minute, als Mbabu den Platz auf seiner rechten Seite zum Gegenangriff nutzt und den Ball so in den Strafraum legt, dass Embolo ungehindert zum Schuss kommt. Embolo ist in diesem Moment kein Torjäger. Er verfehlt das Tor um Meter. Oder wenig später, als Zuber den Ball aus kürzester Distanz in die Arme des Goalies lenkt.

Embolo bringt es fertig, aus wenigen Metern den Ball neben das Tor zu schlenzen. Was er danach trifft, ist nur die Werbebande. Wenigstens gelingt ihm noch ein Assist, als schon die 91. Minute läuft. Christian Fassnacht hat keine Mühe, den Angriff mit dem 2:0 abzuschliessen. Es ist der 25. Torschuss der Schweizer.

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