Eden Golan in ZürichFarbattacke bei Auftritt von israelischer ESC-Teilnehmerin im Kunsthaus
Am Montag sang Eden Golan an einem Zürcher Fundraising-Event. Das friedliche Fest wurde durch antisemitische Chaoten gestört.
Ein friedliches Fest sollte es geben, mit Speis, Trank, Kunst und Musik. Die «Schweizer Freunde des Israel Museums» in Jerusalem hatten am Montagabend zum Fundraising-Event ins Zürcher Kunsthaus geladen. Auf dem Programm stand auch ein Auftritt von Eden Golan, der israelischen Teilnehmerin des Eurovision Song Contest 2024.
Bevor der Anlass jedoch starten konnte, kam es vor dem Kunsthaus zu einer Farbattacke. Schwarz vermummte Gestalten verschütteten blutrote Farbe am Boden und verteilten Flyer, die zum Boykott des Kunsthauses aufriefen. «Kunst und Kultur sind Symbole für Freiheit und Frieden – nicht für das Stehlen und nicht für das Morden, Vergewaltigen, Foltern und Vernichten von unschuldigen Kindern!» stand darauf. Mindestens eine vermummte Person kniete sich in die blutrote Farbe am Boden für eine Art Performance.
Die Polizei bestätigte den Vorfall. Man habe vier Personen kontrolliert, Festnahmen habe es keine gegeben.
Ähnliche Farbanschläge auf Institutionen
In den vergangenen Wochen kam es zu ähnlichen Farbanschlägen aus der sogenannt propalästinensischen Szene. Vor rund zehn Tagen wurde der Hauptsitz der NZZ mit roten Dreiecken markiert, die für die Terrororganisation Hamas stehen. Anfang Oktober verschütteten propalästinensische Demonstranten kübelweise blutrote Farbe vor der Universität.
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Die Gäste des Fundraisers liessen sich davon jedoch nicht abschrecken. Man sei hier, um Brücken zu bauen, es gehe darum, Völker zu verbinden und nicht zu trennen, sagte Susanne Widmer, die den Anlass mitorganisierte. «Wir möchten alle Religionen und Kulturen zusammenbringen.» Die Vorfreude auf Eden Golans Auftritt liess sie sich nicht verderben.
Der Auftritt der 21-Jährigen war dann auch das Highlight des Abends. Gegen 22 Uhr betrat sie die Bühne im silbernen Glitzerkleid. Sie sei nur ein Mädchen, das von einer internationalen Gesangskarriere träumte, seit sie neun war, sagte die Sängerin. Die schwierige Situation in ihrer Heimat brachte Golan nur andeutungsweise zur Sprache. Etwa im Lied «Older», in dem es darum geht, dass sie für ihr junges Alter schon zu viel miterleben musste. «Ich versuche, mit meiner Kunst die Welt zu einem besseren Ort zu machen.»
Schon im Mai kam es im Rahmen des ESC zu Tumulten rund um Golans Auftritt. Ihr Hotel konnte sie nur unter Polizeischutz verlassen, sie wurde von anderen ESC-Teilnehmern ausgebuht, viele weigern sich, mit ihr fotografiert oder gefilmt zu werden. Auch der Schweizer ESC-Teilnehmer soll am Boykott gegen die Sängerin beteiligt gewesen sein. Konkret wollte Nemo sich bislang nie dazu äussern.
Während Eden Golan drinnen noch das Publikum bezirzte, wurde draussen die verschüttete rote Farbe weggeputzt, um den unschönen Vorfall möglichst schnell vergessen zu machen. Auch vor dem Neubau des Kunsthauses wurde das Trottoir beschmiert. «Free Palestine» hat jemand mit bunter Kreide auf den Boden geschrieben. Darunter hat jemand ergänzt: «From Hamas».
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