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Tipps in Südtirol
Drei Wellnesshotels mit grandioser Aussicht

Traube Post, Graun: Abhängen und frei schaukeln

Entspannen und das Bergpanorama geniessen: Pool im Hotel Traube Post.

Theresa Theiner sitzt im mit Arvenholz verkleideten Stüberl. Hinter ihr hängen Bilder an der Wand: vom alten Haus, dem Hotel Traube, das bei den Leuten im Ort auch Post hiess, weil das Postamt hier untergebracht war. Das Haus stand direkt neben der Kirche, und deren Turm ist heute berühmt: Er ragt aus dem Reschensee, den es in der heutigen Form nur gibt, weil die Wiesen und Felder und eben das Dorf 1950 geflutet wurden. «Schrecklich war das für die Leute», erinnert sich Theresa Theiner.

Dass es «ausgerechnet ein italienischer Konzern» war, der den Südtirolern das Dorf überschwemmte, das nahm man denen «von unten» lange übel. Im heutigen Hotel Traube Post indes gehen Südtiroler, andere Italiener, Österreicher, Schweizer und Deutsche einträchtig zum Frühstücksbuffet. Und dass die schöne Sauna und der Whirlpool im neuen Trakt vorrangig von den Gästen aus dem Norden besucht werden, während die aus dem Süden im Keller des alten Hauses schwimmen, liegt schlicht an der Kleiderordnung. Im Keller-Schwimmbad trägt man Badeanzug. In der Sauna nicht. Viele Italiener haben es nicht so mit der Freikörperkultur.

Synthese aus Alt und Neu: Hotel Traube Post.

Das Hotel Traube Post auf 1520 Metern über Meer am Reschenpass, wenige Kilometer vom Unterengadin entfernt, ist eine Synthese aus Alt und Neu. Der Trakt aus den 50er-Jahren wurde 2018 durch einen Neubau ergänzt, der Platz bietet für 16 Suiten, den Essensbereich mit Bar, ein Kinderspielzimmer, eine E-Bike-Servicestation und das Spa mit drei Saunen, einem Freiluftpool und drei Ruheräumen.

In einem kann man einfach nur abhängen auf frei schaukelnden Liegen, im zweiten muss man sich mit etwas Mühe aus dem Wasserbett heben. Der dritte duftet nach Heu – die Betten werden jedes Jahr, bevor der Winter kommt, mit frischem Bergwiesenheu befüllt.

Das Hotel Traube Post in Graun (Curon Venosta) im Vinschgau ist bis zum 25. Dezember geschlossen. 90 Euro p. P. mit Halbpension in den Altbau-Zimmern, ab 120 Euro mit Halbpension in den Suiten; traube-post.it

Garberhof, Mals: Wüstensand-Peeling und Ziegenbutter

Sauna mit Panoramafenster im Garberhof.


Frühmorgens allein im Schwimmbecken bemerkt man die geschliffenen, glitzernden Kiesel aus dem Suldenbach, die Teil des Betonbodens sind, und hüpft von Stein zu Stein. Fühlt sich an wie irgendwas zwischen Privat-Schwimmbad und See. Punkt acht Uhr wird die Schutzfolie vom Aussenpool entfernt. Das Wasser ist nachtwarm, Schnee glitzert auf der Tschenglser Hochwand. Schön dort draussen, aber, ach, diesen Pool mag man trotzdem nicht verlassen.

Der Garberhof liegt am Ortseingang von Mals im Vinschgau. Die Familie Pobitzer, der das Hotel gehört, hat das Haus 1981 eröffnet und nach dem Gerber-Handwerk des Vaters benannt. Schon damals hatte der Garberhof ein Schwimmbad. Der Vater sei gleichwohl bei drei Sternen geblieben, erzählt Klaus Pobitzer, der das Hotel heute führt, man wollte nicht zu sehr herausragen.

Inzwischen ist der Garberhof ein 4-Stern-Superior-Hotel. Die Küche ist so herausragend wie kreativ. Zum Abendessen gibt es Hokkaido-Risotto mit zerstossenen Amarettini, auf dem Frühstücksbüffet steht veganer Löwenzahnhonig neben Ziegenbutter. Und natürlich gibt es Konfitüre von der Vinschger Marille, Pobitzers Lieblingsfrucht. Der Hotelier hat auch einen Gin damit gemacht und ihn nach seinem Sohn genannt, Felix Luis.

Der Garberhof hat sich seit der Eröffnung 1981 vom 3-Stern-Haus zum 4-Stern-Superior-Hotel gewandelt.

Die Nachbarn im Ruhebereich und in der Sauna sind vor allem junge Paare, die sich das Hotel gönnen und den Hamam, der im Preis inbegriffen ist – sofern man nur in die Schwitzbäder geht, nicht aber eine Schaumbehandlung oder das Wüstensand-Peeling bucht.

Der Hamam ist farblich so gar nicht das, was man aus dem Orient kennt – man bewegt sich auf schwarzem Grund durch lila, rot und grün beleuchtete Räume. Klaus Pobitzer hat den Hamam extra so konzipiert, dass er paartauglich ist. Man hält sich umwickelt mit Baumwolltuch darin auf, Behandlungen finden in separaten Räumen statt.

Der Garberhof in Mals ist bis zum 25. Dezember geschlossen. Doppelzimmer ab 150 Euro p. P. mit Halbpension, im Chalet ab 300 Euro p. P. Neben dem Hamam gibt es auch Ayurveda-Anwendungen und die Möglichkeit, sich in eine Privatsauna zurückzuziehen. garberhof.com

Alpin- und Relaxhotel Das Gerstl, Mals/Burgeis: Über den Dingen schweben

Warmes Licht und reichlich Schnee auf 1570 Metern über Meer: Das Gerstl im Winter.

Einigermassen gemach bergan geht es bis zum Kloster Marienberg, zum Hotel Gerstl auf 1570 Meter über Meer hinauf folgt Kehre um Kehre. Bevor es die Strasse gegeben habe, habe der Grossvater die Feriengäste mit dem Traktor hochgefahren, erzählt Lukas Gerstl. Den alten Hof gibt es noch.

Davor haben die Gerstls ein Hotel in den Berg gesetzt, von dem aus der Blick in die Dreitausender-Welt der Ortler-Gruppe so raumgreifend ist, dass man sich nicht sattsehen kann. Im Infinitypool fühlt man sich vollends über den Dingen schwebend.

Yoga wird in der eigens auf dem Dach errichteten Jurte angeboten. Wer etwas tiefer in die Tasche langt, bucht ein Zimmer mit Privatpool und Sauna. Im Spa kann man sich einem Vinschger-Marille-Peeling unterziehen oder sich den Rücken mit gemahlenem Kaffee massieren lassen, der aus der Vinschgauer Rösterei Kuntrawant stammt. «R30» haben die Gerstls ihr Versorgungskonzept getauft.

Prächtiger Blick ins Etschtal und in die Ortler-Alpen.

Gemeint ist die Region im Umkreis von 30 Kilometern, aus der möglichst viele Produkte bezogen werden: das Brot aus Jörgls Backstube (acht Kilometer), der Tee von den Kräuterrebellen (zwei Kilometer), der Käse aus dem Bergdorf Matsch (zehn Kilometer). Die Gäste dürfen die Produzenten besuchen, nur muss man dafür halt wieder runter vom Berg.

Das Gerstl bleibt vom 13. bis zum 25. Dezember geschlossen. Doppelzimmer mit Halbpension ab 180 Euro p. P., Suite 236 Euro p. P. (bei Buchungen von einer bis drei Nächten). dasgerstl.com

Allgemeine Infos: suedtirol.info

Corona-Regeln: Für die Einreise nach Italien müssen alle ab sechs Jahren entweder getestet (PCR oder Antigen, nicht älter als 48 Stunden) oder nachweislich geimpft oder genesen sein (EU-Covid-Zertifikat). Im Unterschied zu Restaurants brauchen Hotelgäste keinen 3-G-Nachweis. Vor der Einreise muss man das europäische Onlineformular ausfüllen.