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Eishockey: Finnland – Schweiz
Aus und vorbei – die Schweiz scheidet aus

Das dritte Gegentor als Killer: Lukas Frick ist enttäuscht, die Finnen jubeln über das 3:0.

Das Olympia-Abenteuer der Schweizer Eishockeyaner endet mit einer Enttäuschung. Natürlich widerspiegelt der hohe 1:5-Endstand nicht das Spielgeschehen. Zwei späte Gegentreffer ins leere Tor verzerren das Resultat. Die 34:23-Torschüsse zugunsten der Schweiz zeigen ebenfalls auf, dass dies eine engere Partie war, als das nackte Resultat dies suggeriert. Aber dennoch: Wie die Schweizer gegen Finnland verlieren, ist enttäuschend.

Zu wenig konsequent: Gegentore nach Fehlern

Enttäuschend, weil sie sich den 0:3-Rückstand nach nur 24 Minuten mit Fehlern einhandeln, die auf diesem Niveau unverzeihlich sind. Die Schweizer starten zunächst sogar so gut in die Partie wie nie zuvor an diesen Winterspielen. Sie sind es, die zu Beginn dem 1:0 näher stehen. Das 0:1 nach neun Minuten ist dann aber rückblickend bereits der Anfang vom Ende.

Und es sind die Routiniers, die bei den Schweizern schlecht aussehen: Gaëtan Haas bleibt bei seinem Vorstoss in der Mittelzone an zwei Finnen hängen, bereits da hätte sich das Unheil mit einfacherem Spiel verhindern lassen können. Doch Sekunden später verliert das Schweizer Abwehr-Paar Diaz/Müller den finnischen Torschützen Miro Aaltonen aus den Augen – dieser kommt zu einem viel zu einfachen Abpraller-Treffer.

Tatsächlich noch ein Eigentor

Das 0:2 kurz danach ist das bereits vierte (!) Schweizer Eigentor an diesem Turnier: Santeri Alatalo, der Finne im Schweizer Team, lenkt den Puck mit seinem Stock an Goalie Reto Berras Kopf, von dort fliegt der Puck ins Tor. Ärgerlicher ist aber, dass auch hier keine konsequente Abwehrarbeit stattfindet. Damit wäre Alatalo gegen Markus Granlund gar nicht in die Situation gekommen, seinen Stock in Mikko Lehtonens Weitschuss halten zu müssen.

Tiefpunkt aber ist das 0:3: Lukas Frick spielt den Puck backhand quer in der eigenen Zone, Hannes Björninen fängt den Pass ab. Und weil Fricks Abwehrpartner zu forsch zu Björninen sprintet, lässt er Torschütze Marko Anttila völlig frei. Ein Gegentor, wie er schlicht nicht passieren darf.

Wenige Sekunden nach dem 0:3 ersetzt Nationaltrainer Patrick Fischer Goalie Reto Berra mit Leonardo Genoni, um ein Zeichen zu setzen. Genoni spielt in der Folge zwar gewohnt stark und wird nicht mehr bezwungen. Doch ein entscheidender Faktor ist der Torhüter in diesem Spiel nicht.

Ambühl bringt Hoffnung

Die Schweizer finden zwar nach einer kurzen Schockphase wieder ins Spiel, verkürzen dank eines wunderbaren Powerplay-Treffers von Andres Ambühl noch im Mitteldrittel auf 1:3. Und im Schlussdrittel drücken sie lange Zeit auf das 2:3. Denis Malgin, auffälligste Offensivkraft der Schweizer, trifft den Pfosten. Doch mehr geht nicht, die Finnen verwalten den Vorsprung meist souverän.

Den Finnen gelingt, inklusive ihrem souveränen Goalie Harri Säteri, generell defensiv ein fast perfektes Spiel. Nach der frühen Doppelschlag zum 2:0 nehmen sie in der Mittelzone dem Schweizer Spiel jeglichen Schwung. Es ist fast ausschliesslich der flinke und technisch starke Malgin, der mit Solovorstössen einen schnellen Weg in die finnische Zone findet.

Das alleine reicht indes nicht. Weil die Schweizer keine weiteren Mittel finden bei 5-gegen-5, verlieren sie am Ende eben verdient, wenn auch zu hoch.

Bei den Finnen stehen diverse in der Schweiz beschäftigte Spieler im Kader: Toni Rajala (Biel), Juuso Hietanen (Ambri), Sami Vatanen, Valtteri Filppula (beide Servette) und Harri Pesonen (Langnau). Wobei Rajala bislang stets überzählig war, so wie auch heute.

Der zweite Viertelfinal ging an Russland, das 3:1 gegen Dänemark gewann. Die Russen sind damit Halbfinalgegner des Siegers unserer Paarung Finnland – Schweiz.

Apropos USA: Diese sind im ersten Viertelfinal bereits gescheitert. Sie verloren gegen die Slowakei 2:3 nach Penaltyschiessen. Die Slowaken glichen erst 44 Sekunden vor Schluss der regulären Spielzeit zum 2:2 aus.

Die Finnen überzeugen in Peking und hatten gemeinsam mit den USA als einzige alle ihre Gruppenspiele gewonnen. Finnland hat zudem bislang die beste Schusseffizienz und das statistisch beste Powerplay des Turniers.

Reto Berra im Tor

Im Tor wird also weiter rotiert: Reto Berra ist die Nummer 1, der gesten gegen die Tschechen starke Leonardo Genoni ist Ersatz.

Die Sturmlinien sind dafür leicht verändert. Mit Dario Simion darf nun auch der letzte Schweizer Feldspieler endlich mittun. Der EVZ-Stürmer verpasste die ersten vier Partien wegen seines positiven Coronatests bei der Einreise nach China. Simion darf neben seinem Zuger Teamkollegen Grégory Hofmann ran, zwischen den beiden wird Center Gaëtan Haas stürmen.

Dafür rückt Simon Moser in die 4. Linie zurück. Denis Hollenstein ist 13. Stürmer, während Joël Vermin für Simion aus der Aufstellung fällt.

Die Aufstellungen

Die Schweiz hat sich in extremis für diesen Viertelfinal qualifiziert. Nachdem sie alle drei Gruppenspiele gegen Russland (0:1), Tschechien (1:2 nach Penaltyschiessen) und Dänemark (3:5) verloren hatte, gewann sie ihren Achtelfinal gegen die Tschechen gestern mit 4:2. Die Schweiz lieferte also im wichtigsten Moment ihre bislang beste Leistung ab. Und, das muss man auch zugeben, hatte erstmals an diesem Turnier auch das Glück auf ihrer Seite. Dieses hatte sie sich indes nach je einem Eigentor in den drei Gruppenspielen auch verdient.

Finnland - Schweiz

Willkommen zum Live-Ticker des Olympia-Viertelfinalspiels der Männer zwischen Finnland und der Schweiz. Spielbeginn ist um 9.40 Uhr, doch wir berichten bereits live.