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In Gattikon entdeckt
Dieses spezielle Bauwerk lässt an der Sihl tief blicken

Die runden Löcher und die Betonelemente erinnern an die Form des Hochwasser-Entlastungsstollens, der gleich nebenan gebaut wird.
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«Was ist das denn Neues?», dachte sich wohl manch einer und eine, die in den letzten Tagen auf dem beliebten Sihluferweg unterwegs waren: Zwischen Gattikon und Sihlwald begegnet man seit kurzem einer Holzkonstruktion, die die Blicke auf sich zieht. Sie steht direkt neben der Grossbaustelle für den Entlastungsstollen, der ab dem Jahr 2026 starke Hochwasser aus der Sihl in den Zürichsee ableiten wird.

Und mit dieser Baustelle hat die neue Holzhütte denn auch zu tun. Eine Treppe führt in den oberen Stock, von wo man die ganze Baustelle überblicken kann. Von dieser Besucherplattform aus sieht man zum Beispiel hinab in die gewaltige Baugrube, die in den letzten Monaten im Flussbett der Sihl entstanden ist. Eröffnet worden ist die Plattform Ende letzter Woche, wie Wolfgang Bollack, Mediensprecher der kantonalen Baudirektion, mitteilt.

Die Holzhütte steht direkt neben der Baugrube, die mit rostbraunen Spundwänden vom Sihl-Wasser geschützt wird.

«Mit dem neuen Angebot wollen wir die Bevölkerung noch besser über das Bauprojekt informieren», sagt Bollack. «Immerhin verbauen wir hier Steuergelder in der Höhe von 175 Millionen Franken – da sollen die Leute auch sehen können, was wir hier machen.» Auf Betonsäulen neben der Holzhütte prangen Plakate mit Texten und Grafiken, die das Projekt veranschaulichen. Für Kinder gibt es unter anderem im Innern der Hütte eine Rutschbahn und Baumstämme zum Klettern.

Wie ein Wimmelbild

Ein Hingucker für Gross und Klein ist auch eine Panoramatafel auf der Besucherplattform. Erschaffen wurde diese von Karikaturist Ruedi Widmer. Einem Wimmelbild ähnlich hat der Winterthurer Baustelle, Maschinen und Arbeitsschritte nachgezeichnet. Während eines halben Jahres habe er Dutzende Stunden in das Werk investiert, sagt der Karikaturist, der unter anderem für den «Tages-Anzeiger» und den «Landboten» arbeitet. «Etwas Vergleichbares habe ich noch nie gemacht.» Doch es habe ihm viel Spass bereitet, da er sich «neben der Satire auch für Akribisches sehr begeistern» könne.

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In diesem Grubeneinschnitt unter der provisorischen Bahnbrücke wird der Entlastungsstollen beginnen.
Diese Panoramazeichnung ist während mehrerer Monate entstanden.
Auf separaten Täfelchen erfährt man mehr über die involvierten Berufe.

Die Bauarbeiter ihrerseits sind momentan hauptsächlich damit beschäftigt, die mit Spundwänden umgebene Baugrube noch weiter zu vertiefen und diese zu sichern. Dies, bis das Niveau des künftigen Stollens erreicht worden ist. Wo der Stollen beginnen wird, ist vom Sihluferweg her bereits jetzt gut sichtbar. An jener Stelle der Grube wurde für die Sihltalbahn eine provisorische Brücke erstellt.

Ab Juli werden unter dem Sihluferweg die ersten Meter des Stollens herausgebrochen. Dazu werden die Bauarbeiter Sprengungen durchführen. Ebenfalls im Sommer startet der Bau des eigentlichen Einlaufbauwerks.

Interessierten bietet die Baudirektion neuerdings auch kostenlose Baustellenführungen an. Diese starten im Besucherzentrum neben dem Bahnhof Langnau-Gattikon, von wo die Teilnehmenden mit Kleinbussen zur Baustelle und wieder zurückgebracht werden. Geleitet werden die Touren von Freiwilligen, die auch im Bergwerk Käpfnach Führungen organisieren.

Weitere Informationen zum Projekt und den Führungen findet man auf www.zh.ch/entlastungsstollen.

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