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Meinung

Kolumne «Ertappt»
Dieser Betrüger hat es auf hilfsbereite Menschen abgesehen

Kurioses aus der Welt der Justiz.
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Betrüger scheint es immer mehr zu geben: Falsche Polizisten, Enkeltrickbetrüger, vermeintliche oder schlampige Handwerker und zuletzt soll gar eine falsche Landvermesserin in Hombrechtikon unterwegs gewesen sein. Ein 33-Jähriger hat es hingegen auf die Hilfsbereitschaft der Menschen abgesehen.

In Zürich, aber auch in Erlenbach, Uetikon und Thalwil begab sich der Deutsche in Geschäfte und bezirzte die Inhaber. Er habe sich leider aus seiner, jeweils nahe gelegenen, Wohnung ausgeschlossen. Doch glücklicherweise verfüge er über einen Zweitschlüssel. Dummerweise befinde sich dieser aber in Basel. Um dahin zu kommen, brauche er Geld. Anscheinend stand er ohne Portemonnaie auf der Strasse.

Wortreich erklärte der Koch, er sei doch Stammkunde im Geschäft, habe einen guten Job als Souschef im Dolder Grand und werde das Geld selbstverständlich so schnell wie möglich zurückzahlen. Um seine Glaubwürdigkeit definitiv zu beweisen, gab er gar seine Personalien an. Zwischen November 2020 und Mai 2021 ergaunerte der Mann so 2100 Franken von 12 Personen.

Was er mit dem Geld machte, bleibt offen. Dass er 12-mal nach Basel fuhr, ist nicht anzunehmen. Die Gutgläubigen sahen es auch nicht wieder. Für die Staatsanwaltschaft ist das Verhalten des Mannes Betrug. Weil er zudem in der Schweiz arbeitete, ohne sich bei den Behörden anzumelden, wird er auch noch wegen Widerhandlung gegen das Ausländer- und Integrationsgesetz verurteilt.

Er wird mit einer bedingten Geldstrafe von 120 mal 30 Franken belegt. Immerhin scheint es seine erste kriminelle Handlung gewesen zu sein, die Probezeit beträgt lediglich zwei Jahre. Von der Busse über 400 Franken wird die Hälfte abgezogen, weil der 33-Jährige zwei Tage in Haft verbrachte, nachdem er aufgeflogen war. Zusätzlich muss er 1000 Franken Gebühren für das Verfahren bezahlen.