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Sony Linkbuds im Test
Diese Kopfhörer haben ein Loch

Ungewöhnliches Design: die Linkbuds.
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Sind das Manschettenknöpfe? Als Tester weiss man gewöhnlich, was einen erwartet. Dieses Mal nicht. Sony gibt sich überraschend geheimniskrämerisch in Bezug auf das Objekt, das per Post unterwegs ist. Schnell wird aber klar, es handelt sich um Kopfhörer. Aber wie setzt man die auf, und was ist das für ein seltsamer Ring?

Einmal ins Ohr gesteckt, erklärt sich von allein, was die Linkbuds mit ihrem aussergewöhnlichen Design bezwecken. Der ringförmige Lautsprecher schickt den Klang in den Gehörgang, schliesst diesen aber nicht ab und lässt Alltagsgeräusche durch. 

Das ist ausgesprochen praktisch, wenn man mit den Kopfhörern in der Stadt unterwegs ist. So hört man jedes E-Trottinett, das angesaust kommt, oder wenn Freunde einem von Weitem zurufen. Andere Hersteller (etwa Apple mit dem Transparenzmodus der Airpods Pro) bieten denselben Effekt. Sie nutzen dazu aber Mikrofone und schicken damit den Umgebungsklang ins Ohr.  

Erste Wahl für Podcasts

Sonys Ansatz kommt ohne Mikrofone aus, hat aber den Nachteil, dass die Kopfhörer mit ihrer offenen Art keine Lärmunterdrückung (Noise-Cancelling) bieten. Menschen, die bislang aber keine In-Ear-Kopfhörer mochten, könnten an den Linkbuds Freude haben, da sie nicht das Ohr verschliessen und sich nicht wie Ohropax anfühlen. 

Im Alltag haben sich die Kopfhörer sehr schnell als erste Wahl für Podcasts erwiesen. Da ich sie lange im Ohr behalten kann und alles um mich herum mitbekomme, eignen sie sich hervorragend für Spaziergänge oder im Homeoffice, wo Noise-Cancelling nicht nötig ist. 

Sehr gut gefallen hat mir auch die Bedienung: Dank eines speziellen Sensors pausiert die Musik oder der Podcast automatisch, wenn man selber spricht oder auch nur leise murmelt, ganz ohne dass man die Hände zu Hilfe nimmt. Mit den Händen kann man die Linkbuds auch bedienen. Dazu klopft man aber nicht auf die Kopfhörer. Man tippt sich einmal oder zweimal vors Ohr an den Schädel. Die Sensoren in den Kopfhörern merken das und pausieren die Musik oder hüpfen einen Song weiter. Je nachdem, wie man es in der Begleit-App ausgewählt hat. 

Das Klopfen an den eigenen Kopf hat einen weiteren Vorteil: Es klingt nicht irritierend. Wenn man sich nämlich auf In-Ear-Kopfhörer klopft, gibt es immer ein unangenehmes Geräusch im Ohr. Auch kann man die Kopfhörer so problemlos mit Handschuhen unter einer Kappe bedienen, da man praktisch nicht danebentippen kann. 

Wer Noise-Cancelling nicht braucht, wird an den Linkbuds viel Freude haben.

Die etwas ungewohnte Bauform der Kopfhörer hatte im Test zur Folge, dass ich mit den mitgelieferten Gummiaufsätzen experimentieren musste, bis sie perfekt im Ohr hielten und der Klang perfekt war. Sind sie aber gut positioniert, brauchen sie sich akustisch nicht vor normalen In-Ear-Kopfhörern zu verstecken. Musik klingt wuchtig, Podcasts angenehm und Telefonate, als wäre die andere Person gleich gegenüber. 

Weniger berauschend klingt es für die Person am anderen Ende der Leitung. Wie bei allen Kopfhörern, die nur im Ohr sitzen und keine Stäbchen oder anders zum Mund gerichtete Mikrofone haben, klingt die eigene Stimme weiter weg und nicht annährend so gut, wie wenn man direkt ins Telefon spricht.

Die Linkbuds und ihre Box. 

Ein letzter Kritikpunkt betrifft die Transport- und Akkubox: Die ist zwar angenehm klein und lädt die Kopfhörer mehrfach wieder auf, ehe sie zurück ans Kabel muss (drahtloses Laden geht leider nicht). Da man zum Öffnen aber einen Knopf drücken muss, ist es im Test gleich mehrfach passiert, dass die Box beim Drücken auf den Knopf aus den Fingern und auf den Boden gefallen ist. 

Fazit: Die Linkbuds sind so innovativ wie bequem. Die Bedienung ist gelungen, und man kann sie gut auch längere Zeit im Ohr behalten. Preislich sind sie mit 200 Franken im Mittelfeld. Aber wie meist bei Sony dürfte der Preis rasch fallen und attraktiver werden. Wer Noise-Cancelling nicht braucht, wird an den Linkbuds viel Freude haben.