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Filme aus Bosnien, Serbien und Kosovo
Diese 9 Balkan-Filme erklären den Krieg 

Der grosse Klassiker unter den Antikriegsfilmen aus dem Balkan: «No Man’s Land» von Danis Tanović. 
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Vor rund 20 Jahren berichtete ein britischer Journalist im «Guardian» über die bosnische Antikriegssatire «No Man’s Land» von Danis Tanović, die gerade einen Oscar gewonnen hatte. Er wunderte sich, weshalb nicht mehr Filme über die Balkankriege gedreht würden, angesichts des Ausmasses an Gewalt und der historischen Bedeutung der Ereignisse in den 90er-Jahren.

Nun, jetzt sieht die Sache schon ganz anders aus. Denn am 5. August kommt der Spielfilm «Quo Vadis, Aida?» von Jasmila Žbanić über den Genozid in Srebrenica auf Schweizer Leinwände. Und seit dem Artikel im «Guardian» 2002 griffen viele andere Filmschaffende aus der Region Themen auf, welche die Gesellschaft auch nach dem offiziellen Ende der Kriege beschäftigen. 

Es ist eine anspruchsvolle Materie, in die es sich aber einzutauchen lohnt, möchte man die jüngere Geschichte des Balkans ein Stück besser verstehen.

Es folgen zehn Tipps, geordnet nach der Zeit, in der sie spielen – vor, während und nach den Kriegen im ehemaligen Jugoslawien. Es sind Dramen, Thriller und auch international preisgekrönte Satiren, teilweise angelehnt an die eigenen Erfahrungen der Regisseurinnen und Regisseure als Überlebende.

«Cold November» («Nëntor i Ftohtë»)

Drama, Kosovo, 2018, 94 Min. Regie: Ismet Sijarina.

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Pristina, Kosovo, 1992. Fadils Chef wird durch einen Serben ersetzt. Aus Protest kündigen seine albanischen Arbeitskollegen. Rund um ihn steigen die politischen Spannungen, auch seine Familie protestiert gegen das serbische Regime. Doch der Archivar muss seine Frau, seine Kinder und seinen pflegebedürftigen Vater ernähren. Ein authentischer Einblick in schwierige Monate der Vorkriegszeit, der mehr bietet als einen Schwarz-weiss-Blick. 

Im Kino am 20.8.2021, Riffraff, Zürich. Am 26.9.2021 im Kino Rex in Bern. Beides im Rahmen des Filmfestivals «Kino Kosova».

«No Man’s Land»

Tragikomödie, Bosnien-Herzegowina, 2001, 98 Min. Regie: Danis Tanović.

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Ein Bosniake und ein Serbe, Čiki und Nino, stecken 1993 in einem Schützengraben im Niemandsland zwischen den Fronten fest. Die Situation verkompliziert sich, als sie auf einen dritten Mann treffen, der auf einer Mine liegt. Alle wollen überleben, doch weder die serbische noch die bosniakische Seite fühlt sich für die Männer zuständig – und die UNO ist mit der Situation überfordert. Eine oscarprämierte Antikriegssatire.

Auf Amazon Prime. DVD bei Orell Füssli für 19.90 Fr.

«Fuse» ( «Gori Vatra»)

Tragikomödie, Bosnien-Herzegowina, 2003, 105 Min. Regie: Pjer Žalica.

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Das von Korruption und illegalen Aktivitäten durchtriebene Tešanj ist in Aufruhr. Zwei Jahre nach Kriegsende soll US-Präsident Bill Clinton die bosnische Kleinstadt besuchen. Man will vor der Welt einen guten Eindruck machen. Sogar wenn das heisst, so tun zu müssen, als seien Serben und Bosniaken wieder befreundet. Ein grotesk-melancholisches Schauspiel über sämtliche Nachkriegsdysfunktionalitäten. 2003 wurde der Film in Locarno mit dem Silbernen Leoparden ausgezeichnet. 

In Originalsprache ohne Untertitel gratis auf Youtube. Ansonsten auf Amazon Prime. DVD bei Orell Füssli für 19.90 Fr.

«The Load» («Teret»)

Thriller, Serbien/Frankreich/Kroatien/Iran/Qatar, 2018, 98 Min. Regie: ​​Ognjen Glavonić. 

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1999, mitten im Nato-Bombardement, soll der Serbe Vlada einfach fahren, von Kosovo nach Belgrad, ohne anzuhalten. Was der Lastwagen geladen hat, weiss er nicht. 2001 drehte Ognjen Glavonić den Dokumentarfilm «Depth Two» über Massengräber, die in den Vororten Belgrads gefunden wurden. «The Load» knüpft daran an, als Spielfilm. Atmosphärisch stark, mit vielen historischen Bezügen, ohne Schuldzuweisungen. Vlada zu begleiten, reicht, um sich die entscheidenden Fragen zu stellen.

Auf Filmingo

«Grbavica: The Land of My Dreams»

Drama, Bosnien-Herzegowina/Kroatien/Österreich/Deutschland, 2006, 90 Min. Regie: Jasmila Žbanić.

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Die Bosniakin Esma und ihre 12-jährige Tochter Sara leben im Stadtteil Grbavica. Sara glaubt, dass ihr Vater im Bosnienkrieg gefallen sei. Die Kinder der getöteten Kämpfer dürfen kostenlos auf Klassenfahrt. Trotzdem nimmt die alleinerziehende Esma einen zusätzlichen Job an, um den Ausflug finanzieren zu können. Als Sara erfährt, dass ihr Vater nicht im Krieg starb und ihre Mutter damals vergewaltigt worden war, wird die Beziehung zwischen den beiden hart auf die Probe gestellt. Esma war eine von Mirjana Karanovićs bedeutendsten Filmrollen. 2006 gewann «Grbavica» an der Berlinale den Goldenen Bären. Das spätere Regiedebüt von Mirjana Karanović wird weiter unten vorgestellt.

In Originalsprache gratis auf Youtube. In Zürich in verschiedenen Pestalozzi-Bibliotheken erhältlich. DVD bei Orell Füssli für 22.90 Fr.

«Zana»

Drama/Thriller, Kosovo/Albanien, 2019, 98 Min. Regie: Antoneta Kastrati. 

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Zehn Jahre nach dem Krieg in Kosovo soll Lume schwanger werden. Sie versucht, sich gegen den Druck der Familie zu wehren, auch gegen die kruden Methoden eines Heilers, zu dem sie geschickt wird. Denn es gibt einen Grund dafür, weshalb Lume kein Kind bekommen kann – oder will. Die Albträume, die sie in der Nacht heimsuchen, sind angelehnt an jene, die Regisseurin Antoneta Kastrati bis heute hat. Während des Kosovokriegs 1999 wurden ihre Mutter und eine ihrer Schwestern getötet. Zusammen mit ihrer Schwester und Kamerafrau Sevdije Kastrati erzählt sie in «Zana» eine autobiografisch inspirierte Geschichte über Verlust – einfühlsam, aber auch sehr brutal. Und die beiden richten ihren Blick auch auf eine von patriarchalen Normen geprägte Gesellschaft, die bis heute über vieles schweigt. 

Auf Amazon Prime. Oder im Kino: am 22.8.2021, Riffraff, Zürich, im Rahmen des Filmfestivals «Kino Kosova».

«On the Road» («Na putu»)

Drama, Bosnien-Herzegowina/Deutschland/Österreich/Kroatien, 2010, 100 Min. Regie: Jasmila Žbanić.

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Luna und Amar leben als glückliches Paar in Sarajevo. Dann verliert Amar seinen Job am Flughafen. Durch seinen neuen Job in einer konservativen muslimischen Gemeinde gibt er das Trinken auf, verändert sich aber auch sonst. Luna weiss nicht, ob sie damit klarkommt, und ringt, wie Amar, gleichzeitig mit den seelischen Narben, die der Krieg hinterlassen hat. Das Titellied zum Film stammt von einer der bekanntesten Bands aus dem Balkan: Dubioza Kolektiv – auch abseits der Leinwand stets ein Soundtrack gegen Nationalismus.

Auf Filmingo. DVD bei Orell Füssli für 24.90 Fr.

«A Good Wife» ( «Dobra žena»)

Drama, Serbien/Bosnien-Herzegowina/Kroatien, 2016, 94 Min. Regie: Mirjana Karanović. 

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«A Good Wife» ist Mirjana Karanovićs Debüt als Regisseurin und Drehbuchautorin, in dem sie gleichzeitig die Hauptrolle spielt – Milena. Milena ist Mutter, Hausfrau, umsorgt ihre scheinbar glückliche Familie. Eines Tages findet sie eine Videokassette. Auf Band zu sehen: ihr Mann. Als Kriegsverbrecher. Ein mal beklemmend stilles, mal eruptives Drama. Mirjana Karanović mag dem Schweizer Publikum bereits bekannt sein. In Andrea Štakas Film «Das Fräulein» spielte sie 2006 die Kantinenbetreiberin Ruža aus dem ehemaligen Jugoslawien. 

Auf Filmingo. 

«Men Don’t Cry» («Muškarci ne plaču»)

Drama, Bosnien-Herzegowina/Slowenien/Kroatien/Deutschland, 2017, 98 Min. Regie: Alen Drljević.

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In seinem ersten Spielfilm lässt Alen Drljević kroatische, serbische und bosniakische Männer in einem abgelegenen Berghotel in Bosnien zusammenkommen, um sich ihren Traumata zu stellen. Wie der Regisseur selbst kämpften sie im Bosnienkrieg. Auf Drljević habe die Teilnahme an einem therapeutischen Workshop mit Kriegsveteranen eine kathartische Wirkung gehabt. Wie ergeht es seinen Protagonisten?

Dieser Film ist momentan nicht erhältlich. Updates hier, sobald mehr bekannt ist. 

Selbstverständlich hat das Balkan-Kino (noch) mehr zu bieten als Filme, die sich mit den Kriegen beschäftigen. Aber das wäre ein Thema für eine weitere Liste. 

Welche Filme aus dem Balkan haben Sie beeindruckt? Teilen Sie es in den Kommentaren.