AboInterview zu Afghanistan«Es tut mir so leid, zu sehen, was mit diesen Frauen geschieht»
Zarifa Ghafari (27) war die jüngste Bürgermeisterin im Land. Die Taliban wollen sie töten. Nun fordert sie die Schweiz auf, acht Frauen und fünf Männer zu retten, die auf der Todesliste stehen.
«Ich musste mein ganzes Leben in eine Tasche stecken und das Land verlassen. Das war der schlimmste Tag meines Lebens»: Zarifa Ghafari im deutschen Hilden (9. Dezember 2021).
Foto: Insa Hagemann/laif
Frau Ghafari, Sie waren in Kabul, als die Taliban die Macht in Afghanistan an sich rissen. Wann war für Sie klar, dass Sie das Land verlassen müssen?
Schon zwei Tage nach der Invasion der Taliban. Sie suchten in der ganzen Stadt nach mir, drangen in mein Haus ein, befragten meine Freunde und Arbeitskolleginnen. Nicht nur ich war gefährdet, ich musste auch meine Familie aus dem Land schaffen.
