Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Grösstes Fussballturnier des Jahres
Die Stars, das Geld, der VAR – so rollt der Ball an der Frauen-WM

Mit ihr wollen sogar die Gegenspielerinnen ein Selfie: Spaniens Alexia Putellas (Mitte).
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Wo wird gespielt? Und wo wird es gezeigt?

Es geht los mit den beiden Gastgebern: Das Eröffnungsspiel findet am Donnerstag im Eden Park von Auckland zwischen Neuseeland und Norwegen statt, Kick-off ist um 9 Uhr Schweizer Zeit. Drei Stunden später treffen Australien und Irland im ehemaligen Olympiastadion von Sydney aufeinander. Mittlerweile sind alle 81’500 Tickets für diese Partie verkauft – übers ganze Turnier gesehen wurden bisher über 1,25 Millionen Eintrittskarten abgesetzt.

Der grosse Andrang fand bisher aber erst in Australien statt, knapp 75 Prozent der Tickets wurden dort verkauft. In Neuseeland verlief der Vorverkauf harziger. Für vier Partien wurden deshalb je 5000 Gratistickets zur Verfügung gestellt. Unter anderem für die Partie Schweiz gegen die Philippinen.

Die Schweizerinnen bestreiten alle drei Gruppenspiele in Neuseeland, den Auftakt gegen die Philippinen und die letzte Partie gegen Neuseeland in Dunedin (ausgesprochen Daniidn). Dort, im Süden der Südinsel, hat die Schweiz auch ihr Base Camp aufgeschlagen. Bei der Ankunft vor einer Woche wurde das Team mit einer Temperatur von vier Grad empfangen. Immerhin: Im Dunedin-Stadion könnte bei Bedarf das Dach geschlossen werden. Das dürfte wohl nötig sein, aufs Wochenende wird wieder eine Kaltfront vorausgesagt.

Etwas wärmer sollte es beim zweiten Match werden, gegen Norwegen spielt die Schweiz in Hamilton, in der viertgrössten Stadt des Landes wird eine Temperatur von rund 14 Grad erwartet. Der allfällige Achtelfinal wäre im Falle eines Gruppensieges in Auckland, sollte die Schweiz auf Rang zwei landen, würde sie nach Wellington reisen. Beides wäre dann wie Hamilton auf der Nordinsel.

Alle WM-Spiele werden von SRF live übertragen.

Um wie viel Geld geht es?

Alleine für die WM-Vorbereitung erhalten alle Teilnehmerverbände rund eine Million Franken. Generell soll das Preisgeld im Vergleich zur WM 2019 in Frankreich verdoppelt werden. Damals stand ein Topf von total 50 Millionen Franken zur Verfügung, als Startgeld gab es knapp 800’000 Franken. Am meisten kassierten die USA, als Weltmeister erhielten sie über vier Millionen Franken.

Aber auch die Spielerinnen sollen nicht leer ausgehen. Jede WM-Teilnehmerin erhält für die Gruppenphase 30’000 US-Dollar, also rund 26’000 Franken. Der Achtelfinal bringt das Doppelte ein, für den Viertelfinal gäbe es umgerechnet knapp 80’000 Franken, Halbfinal-Teilnehmerinnen bekommen entweder 145’000 (Schlussrang 4) oder 160’000 Franken (Platz 3). Der Turniersieg wird mit 240’000 Franken pro Spielerin im Kader vergoldet. Und für die Finalverliererinnen gibt es ein 172’000 Franken schweres Trostpflaster.

Wer sind die Favoritinnen?

In den letzten Jahren führte bei weltweiten Grossanlässen kaum ein Weg an den USA vorbei. Sie dominierten die WM 2019 in Frankreich und verteidigten ihren Titel von 2015 erfolgreich. Grundsätzlich wäre auch England weit vorne einzustufen, die Europameisterinnen hatten zuletzt aber grosses Verletzungspech, Topspielerinnen wie Beth Mead und Leah Williamson verpassen die WM wegen eines Kreuzbandrisses. Wie so zahlreiche andere – aber dazu kommen wir noch.

Holen sie den drittel Titel in Serie? Das US-Nationalteam gehört zu den ganz grossen Favoritinnen.

Auch Deutschland wäre aufgrund des Einzugs in den EM-Final vor einem Jahr stark einzuschätzen, das Team der früheren Schweizer Nationaltrainerin Martina Voss-Tecklenburg zeigte sich zuletzt aber eher formschwach. Hingegen ist Spanien mit der wiedergenesenen Starspielerin Alexia Putellas ein heisser Tipp, ebenso wie Frankreich oder die Olympiasiegerinnen aus Kanada – auch wenn diese zuletzt ähnlich wie Deutschland enttäuschten. Gespannt darf man auch auf die Japanerinnen und Co-Gastgeber Australien sein.

Wer sind die Stars – und welche Stars fehlen?

Bei der WM dürfen sich die Fans auf den letzten Auftritt von Megan Rapinoe freuen. Die US-Ikone hatte zuletzt verkündet, nach der Weltmeisterschaft zurücktreten zu wollen. Mit ihren 38 Jahren wird sie viel Erfahrung ins US-Team bringen, möglicherweise aber nicht mehr die ganz tragende Rolle spielen. Ähnlich wie die Brasilianerin Marta, die sechsfache Weltfussballerin. Auch für die 37-Jährige wird es die letzte WM-Teilnahme sein.

Die beiden Legenden des Sports werden Jüngeren Platz machen, beispielsweise Alexia Putellas. Die Barça-Teamkollegin von Ana-Maria Crnogorcevic hat sich rechtzeitig von einem Kreuzbandriss erholt und wird gemeinsam mit Aitana Bonmati das spanische Spiel im Mittelfeld ankurbeln. Bei Australien ist Chelsea-Akteurin Sam Kerr der grosse Trumpf, England hingegen ist gespickt mit Top-Fussballerinnen wie Keira Walsh, Lucy Bronze, Alessia Russo oder Georgia Stanway.

Zur absoluten Weltklasse gehören unter anderem auch die Dänin Pernille Harder, die Japanerin Saki Kumagai, die Deutschen Alexandra Popp und Lena Oberdorf sowie die ehemalige Weltfussballerin Ada Hegerberg aus Norwegen. Und da ist noch Linda Caicedo, das Supertalent aus Kolumbien. Um die 18-Jährige bemühte sich halb Europa, mittlerweile steht die Offensivspielerin bei Real Madrid unter Vertrag.

Sie freut sich – und auf sie darf man sich freuen: Kolumbiens Riesentalent Linda Caicedo.

Es fehlen aber auch diverse Topspielerinnen, gerade aufgrund von Kreuzbandrissen – aktuell ein grosses Problem im Fussball der Frauen. Neben Williamson und Mead schaffen es unter anderem auch die Französin Marie-Antoinette Katoto, die Holländerin Vivianne Miedema, Giulia Gwinn (Deutschland), Catarina Macario (USA), Delphine Cascarino (Frankreich), Nadia Nadim (Dänemark) oder Hanna Glas (Schweden) nicht an die WM. Im Schweizer Team fehlen Sally Julini, Svenja Fölmli und Top-Talent Iman Beney wegen eines Kreuzbandrisses. 

Gibt es neue Regeln?

Eine grosse Neuerung gibt es tatsächlich. Und zwar werden VAR-Entscheide künftig von der Schiedsrichterin via Mikrofon direkt mitgeteilt. So erhalten die Fans im Stadion und am TV direkt die Information, weshalb die Unparteiische einen Entscheid nach Videostudium getroffen hat. Dazu gehören beispielsweise das Vergehen, die involvierte Spielerin und eine kurze Beschreibung. Vorbild ist die US-Footballliga NFL, wo die Schiedsrichter all ihre Entscheide über die Stadionlautsprecher erklären.

Die Fifa hatte das Vorgehen bereits bei der Club-WM und der U-20-Weltmeisterschaft der Männer getestet, offenbar seien die Feedbacks zufriedenstellend gewesen. Damit will der Weltfussballverband mehr Transparenz bei den Schiedsrichterentscheiden gewährleisten.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Nicht neu, aber weiterhin gewöhnungsbedürftig wird die lange Nachspielzeit sein. Wie bereits bei der Männer-WM vergangenen Dezember sind die Unparteiischen angehalten, möglichst viel der verzögerten Zeit nachspielen zu lassen. In Katar waren es im Schnitt 11 Minuten Nachspielzeit pro Spiel. Ausserdem sollen die Schiedsrichterinnen proaktiv gegen Zeitverzögerung vorgehen.

Unsere Podcast-Folge zur Frauen-Weltmeisterschaft