Eidgenössisches Schwingfest liveDer neue Schwingerkönig heisst Joel Wicki!
In Pratteln wird an diesem Wochenende der Schwingerkönig 2022 gesucht. Im Liveticker erfahren Sie alles Wissenswerte zum Eidgenössischen.
Zwischenrangliste nach 4 Gängen
1 40.00 Odermatt Adrian **
2 39.50 Reichmuth Pirmin ***
3a 38.75 Schneider Domenic ***
3b 38.75 Wicki Joel ***
3c 38.75 Aeschbacher Matthias ***
4a 38.50 Notz Beni ***
4b 38.50 Bissig Lukas **
4c 38.50 Orlik Armon ***
4d 38.50 Strebel Joel ***
5a 38.25 Bieri Marcel ***
5b 38.25 Ledermann Michael **
5c 38.25 Leuppi Samir ***
5d 38.25 Schmid David ***
5e 38.25 Sempach Thomas ***
5f 38.25 Staudenmann Fabian ***
5g 38.25 Wenger Kilian ***
5h 38.25 Ettlin Stefan **
5i 38.25 Gäumann Stefan **
5j 38.25 Gehrig Philipp **
5k 38.25 Herger Matthias **
5l 38.25 Lustenberger Marc **
5m 38.25 Räbsamen Marcel **
5n 38.25 Weyermann Florian **
weitere ausgewählte Resultate:
6k 38.00 Stucki Christian ***
9j 37.00 Giger Samuel ***
Unvorsichtige Zuschauer
Der Regen treibt die Zuschauerinnen und Zuschauer in Eile aus der Arena. Doch anstatt irgendwo ins Trockene flüchten zu können, bleiben viele in den Menschenmassen vor den Ausgängen stecken. Das führt zu unschönen Szenen, einige versuchen gar, über die Absperrungen zu klettern. Deshalb appelliert der Speaker an die Vernunft der Leute: «Denkt bitte auch an eure Sicherheit.»
Die gute Nachricht: Der Regen hört allmählich auf, die Wolken über Pratteln lichten sich.
Wicki: "Ich kann morgen voll angreifen"
In Lauerstellung übrigens befindet sich Joel Wicki. Der Schlussgangteilnehmer des Eidgenössischen von Zug hat mit einem Gestellten und drei Siegen 1,25 Punkte Rückstand auf Adrian Odermatt und liegt gemeinsam mit Matthias Aeschbacher und Domenic Schneider im 3. Rang. «Nach einem Gestellten hast du das Messer bereits am Hals, so etwas musst du mental zuerst verkraften», hält er im Interview mit SRF fest. «Ich bin froh, konnte ich mich fassen. Nun habe ich eine gute Ausgangslage. Ich bin glücklich und gesund und kann morgen voll angreifen.»
Das Fazit des Experten zum ersten Tag
Das Fazit unseres Experten: «Die beiden Innerschweizer ganz vorne passen mir nicht», meint er lächelnd und mit imaginärer aufgesetzter Berner Brille. «Reichmuth aber war heute sicher der Beste.»
Die Berner sieht Rüfenacht in Lauerstellung. «Aber wenn sie wieder den König stellen wollen, müssen sie noch einen Gang höher schalten.»
Rüfenacht vermutet, dass Odermatt zurückgebunden wird. Ob dies aus Sicht der Gegner auch mit Wicki und Reichmuth geschieht, das stellt er in Frage.
Land unter
In diesem Sommer hat es wohl nie so geregnet wie in diesen Minuten in Pratteln. Wer nicht einen gedeckten Sitzplatz hat, wird nun so richtig «verschifft». Auf der Tribüne der Innerschweizer wird aus der Not eine Tugend gemacht: «Eins, zwei, drei – Oberkörper frei.» Natürlich nur bei den Männern.
Reichmuth gewinnt das Gigantenduell
Mehr Dramatik geht nicht. Nun beginnt es in Pratteln so richtig zu kübeln. Und inmitten dieser Szenerie müssen Christian Stucki und Pirmin Reichmuth zusammen greifen. Es ist ein hochstehendes Duell – mit dem besseren Ende für den Innerschweizer.
Reichmuth gewinnt und hievt sich damit in die Pole-Position im Kampf um den Königstitel. Wer hätte das gedacht? Vier Kreuzbandrisse erlitt der Zuger, diese Saison kämpfte er mit einer lädierten Bizepssehne. Doch wie Reichmuth in Pratteln schwingt, ist eine Klasse für sich.
Der Koloss jubelt
Es wird laut auf der Nordostschweizer Tribüne: Domenic Schneider bodigte eben Joel Strebel.
Kommt bald die Militärpelerine zum Einsatz?
Im Hintergrund der Arena ist ein Gewitter im Anzug. Weshalb es nun auch hier ordentlich zu winden beginnt. Reicht es noch, den vierten Gang im Trockenen schwingen zu können? Oder kommt zumindest für die Zuschauer bald die Militärpelerine zum Einsatz?
Aeschbacher bleibt vorne dabei
Der Berner Matthias Aeschbacher hat sich von der Niederlage im dritten Gang gegen Pirmin Reichmuth offenbar gut erholt. Er bodigt den Südwestschweizer Benjamin Gapany. «Wichtig ist der Sieg besonders, weil es sich bei Gapany um einen Eidgenossen handelt. Das ist auch wichtig bezüglich Qualität des Notenblattes und die Einteilung der nächsten Gänge», sagt Rüfenacht.
Leuppi besiegt Walther - Staudenmann bezwingt Kramer
Adrian Walther, der am Morgen mit dem attraktiven Remis gegen Wicki für viel Aufsehen gesorgt hatte, muss einen Dämpfer hinnehmen. Er unterliegt Samir Leuppi.
Dafür kann praktisch zeitgleich Fabian Staudenmann jubeln. Der Mann aus Guggisberg bezwingt Lario Kramer.
Wenger jubelt - nicht nur er
Die Berner Fans stimmen die Welle an, und zwei unparteiische Journalisten auf der Tribüne freuen sich wie kleine Buben im Schleckwarenladen. Kilian Wenger gewinnt seinen vierten Gang und hält nun bei drei Siegen und einem Gestellten. Kleiner Makel: Er erhält nur die Note 9.75. Und doch bleibt er ein Anwärter auf den Königstitel.
Wenger im Einsatz
Kilian Wenger schwingt, und wir schauen ganz genau hin. Sie wissen es mittlerweile wohl, wir haben auf den König von 2010 als ESAF-Sieger gewettet und könnten so richtig reich (für unsere Verhältnisse) werden. Die Einteilung meint es gut mit Wenger (oder mit uns): Er trifft auf den eher unbekannten Innerschweizer Stefan Ettlin. Wobei: Für unseren Experten handelt es sich nicht um ein unbeschriebenes Blatt. Silvio Rüfenacht sagt: «Ettlin war schon Schweizer Meister im Nationalturnen.»
Das ist der Überraschungsmann des Tages
21 Jahre alt, 1,93 Meter gross, 110 kg schwer – gestatten: Adrian Odermatt.
Der Baselbieter wird den zweiten Tag des Eidgenössischen als Leader in Angriff nehmen. Vier Mal erhielt Odermatt die Maximalnote.
Der Forstwart ist auf einem Bauernhof in Liesberg aufgewachsen und absolvierte später die Rekrutenschule als Grenadier. Diese Saison trat Odermatt erstmals am Baselstädtischen so richtig in Erscheinung. In einem äusserst attraktiven Gang forderte er Samuel Giger, unterlag diesem jedoch letztlich.
Ein Fall für den VAR
Der Berner Michael Moser ist erst 17, schwingt aber bereits abgebrüht wie ein Routinier. Im Duell mit dem Innerschweizer Eidgenossen Christian Schuler sieht er wie der sichere Sieger aus, die drei Kampfrichter aber geben das Resultat unverständlicherweise nicht. Da werden die Kritiker laut werden, die auch im Schwingen die Einführung des Videobeweises verlangen. Letztlich bleibt es beim Gestellten.
Knaller: Stucki gegen Reichmuth
Jetzt ist die Einteilung publik: Christian Stucki trifft auf Pirmin Reichmuth. Dieses Duell hatte man eher für den 5. Gang am Sonntag erwartet. Rüfenacht aber sagt: «Die Männer in der Einteilung hatten wohl Angst davor, dass einer davonzieht.»
Weitere Paarungen:
Kilian Wenger – Stefan Ettlin
Fabian Staudenmann – Lario Kramer
Joel Strebel – Domenic Schneider
Matthias Aeschbacher – Benjamin Gapany
Wicki bleibt vorne dabei
Und auch die Innerschweizer können jubeln. Joel Wicki bodigt Roger Rychen. Damit ist der Sörenberger mit einem Gestellten und drei Siegen nach wie vor sehr gut unterwegs.
Coup von Odermatt
Es kommt Leben in die Arena – vorab bei den Gastgebern. Adrian Odermatt setzt ein dickes Ausrufezeichen, der Baselbieter bezwingt Bernhard Kämpf und wird den ersten Wettkampftag mit vier Siegen beenden.
Das dürfte der Basler Volksseele gut tun – schliesslich ist das sportliche Aushängeschild der Region, der FC Basel, in der Liga noch sieglos…
Rüfenacht sagt: «Die Taktik der Berner ist nicht aufgegangen.» Schliesslich rechneten diese fest mit einem Sieg von Kämpf.
Die ersten Schwinger scheiden aus
Nach dem vierten Gang ist das Eidgenössische für rund 60 Schwinger bereits zu Ende. Sie dürfen sich im hinteren Teil des Gabentempels bedienen und sich damit trösten, dass jeder Preis mindestens 1000 Franken wert ist. Nach Hause gehen werden sie so schnell kaum. Silvio Rüfenacht sagt: «Die werden Rambazamba machen in den Festzelten.»
Die Einteilung - nichts für Rüfenacht
Wir warten noch immer auf die Spitzenpaarungen. Es ist anzunehmen, dass es in der Einteilung rund geht. Dort Einsitz zu nehmen, das wäre nichts für Rüfenacht. «Ich habe es ein, zwei Mal gemacht, aber letztlich verstehe ich zu wenig, verfolge die jungen Schwinger nicht intensiv genug.»
Und für den Schwingerkönig von 1992 gilt sowieso: «Wenn du weit kommen willst, musst du nehmen, was man dir zuteilt.»
Bier auf Wein - lass es sein
Wir erinnern uns, am Morgen riet die Speakerin den Zuschauerinnen und Zuschauern, die Spitzenpaarungen doch mit einem Glas Wein zu verfolgen. Nun, einige von ihnen dürften diese Aufforderung etwas zu ernst genommen haben. Wie der junge Mann, der erst im dritten Anlauf die Treppe zur Toilette hoch kommt. Wir wünschen viel Glück für den weiteren Verlauf des Tages!
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